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Sternenfaust - 011 - Der Verräter

Sternenfaust - 011 - Der Verräter

Titel: Sternenfaust - 011 - Der Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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Scherz werden. Zumal sie genau hierher wollten. Aber warum? Das hatte DAS SCHIFF noch nicht herausgefunden. Es kam nicht oft vor, dass DAS SCHIFF etwas nicht herausfand.
    Deswegen kann es spannend werden. Extrem spannend sogar …
    Und wenn es mit den J’ebeem genug gescherzt hatte, würde wieder die Jahrtausende währende Langeweile einkehren, angefüllt mit dem gelegentlichen Sammeln neuer Daten über die Chaarck und mit der Vorfreude auf den nächsten Scherz, für den sich DAS SCHIFF, wie immer, neue Varianten ausdenken würde.
    So würde es wohl kommen – weil es eigentlich immer so gekommen war. Trotzdem hegte DAS SCHIFF die nicht ganz unberechtigte Hoffnung, dass es in absehbarer Zeit wesentlich kurzweiliger in diesem Teil der Galaxis wurde. Die Evolution hatte neue Völker im Weltraum platziert. Da waren jetzt die Menschen und die Kridan und die Starr, die alle um die Vorherrschaft in diesem Teil der Galaxis kämpften. Und jetzt kamen auch noch die J’ebeem dazu. Herrlich!
    Doch zu optimistisch wollte DAS SCHIFF nicht sein. Es hatte in den letzten Jahrtausenden nicht weniger als sieben hoch stehende Völker in diesem Teil der Galaxis erlebt. Alle waren sie kometenhaft aufgestiegen und noch schneller wieder im Dunkel der Geschichte verschwunden. Eine Supernova war da beständiger …
    Nun gut, der MEISTER hätte diese erbärmlichen Zivilisationen, die es nicht über eine gewisse Stufe hinaus geschafft hatten, sicherlich auch gerne erlebt. Aber DAS SCHIFF war der Ansicht, dass sie es alle nicht wert gewesen waren, den MEISTER ihretwegen vom KOLLEKTIV zu trennen. Auch wenn genau dies als einer der Notfälle im Hauptcomputer hinterlegt war. Nein, nach Abwägen aller Sachverhalte würde der MEISTER ihm sogar danken, nicht unnötig geweckt worden zu sein. Sie waren wirklich erbärmlich gewesen.
    Das galt es auch hier zu bedenken. Aber mit dieser Konstellation neuer Völker – die zum Teil nicht richtig neu waren – konnte es vielleicht doch ganz lustig werden. Da bestand durchaus die Chance, dass sich das Wissensverhältnis in den Speicherbänken prozentual veränderte. Bisher hatten 4,012 Prozent die Chaarck zum Inhalt und nur 0,075 Prozent die fremden Völker, mit denen es im Laufe der Jahrtausende seine Scherze getrieben hatte. Vielleicht ließ sich dieser Prozentsatz ja auf 1,000 steigern?
    DAS SCHIFF ergab sich endgültig seinen Fantasien. O ja, und diese J’ebeem würden den Anfang machen und ein goldenes Zeitalter verrücktester Späße einleiten. Es konnte durchaus möglich sein.
    DAS SCHIFF startete den Überraum-Zapfer und schaltete die Abschirmungen aus. Gleichzeitig öffnete es die Hauptschleuse.
    Kommt nur, meine kleinen J’ebeem, kommt nur. Ich warte auf euch …
     
    *
     
    Die JALARAI fiel eine Lichtstunde vom Sternstein-System entfernt aus dem Überraum und näherte sich dem blauweißen Stern mit einem Drittel Lichtgeschwindigkeit. Die tellerförmige Einheit maß rund vierhundert Meter im Radius und gehörte damit zu den größeren Schiffen der J’ebeem. Sie flog mit der flachen Seite voraus und rotierte dabei ständig um die eigene Nabe, so wie alle Schiffe der »vom Planeten Ebeem Kommenden« – nichts anderes bedeutete der Name J’ebeem … Das stolze Volk der J’ebeem kannte, im Gegensatz zu den fast identisch aussehenden Menschen, die Antigrav-Technik nicht. Deswegen waren die Schiffe gezwungen, ständig zu rotieren, um eine künstliche Schwerkraft zu erzeugen.
    Drelur Laktraan nickte versonnen vor sich hin, während er auf dem Hauptbildschirm der Brücke das Sternstein-System betrachtete. Laut Bericht des Agenten 183 hatten die Menschen das System so getauft. Und weil ihm der Name gefiel, übernahm er ihn einfach. Warum auch nicht? Es war nicht wichtig. Viel wichtiger war, was er dort vorfinden würde. Chaarck-Grün … Was auch immer darunter genau zu verstehen war. Bald schon würde er es wissen.
    Die Blicke des J’omuul schweiften durch die zwanzig Meter durchmessende Zentrale. Er war stolz auf seine 463-köpfige Besatzung, insbesondere auf die 15 Mitglieder der Brückenmannschaft. Sie alle waren Elitekämpfer, hoch intelligente Spezialisten, die selbst ausweglose Situationen überwinden konnten. Das Beste, das der Geheimdienst zu bieten hatte, die fähigsten Kinder des Temurans. Ausschließlich solche hatten überhaupt eine Chance, an Bord des Temuran-Flaggschiffes JALARAI Dienst tun zu dürfen. Sie waren sozusagen handverlesen, denn Drelur suchte sich jedes einzelne

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