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Sternenfaust - 014 - Die Falle der Kridan

Sternenfaust - 014 - Die Falle der Kridan

Titel: Sternenfaust - 014 - Die Falle der Kridan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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einem anderen Clan eine regelrechte Schlacht geliefert hatte. Die Eindringlinge wollten partout nicht aus ihrem Revier verschwinden.
    Es war ein kurzer, aber nichtsdestotrotz erbitterter Kampf gewesen, bei dem einige Mitglieder von Milgors Clan böse Verletzungen erlitten hatten. Aber schließlich war es einem von ihnen gelungen, dem Anführer der Angreifer in die Kehle zu beißen, der sich daraufhin heftig blutend in letzter Not zusammen mit seiner Gruppe zurückgezogen hatte.
    Milgor bezweifelte, dass der fremde Clan-Chef die Wunde überlebt hatte. Aber er wusste es nicht. Denn wenig später erklang der lockende, leise Pfiff bereits ein zweites Mal. Milgor blieb neugierig stehen, um sich umzusehen.
    Im Schatten zwischen zwei Gebäuden sah er den im fahlen Mondschein schimmernden Anzug des Sharaan, der sich auf den Boden gesetzt und den Pfiff ausgestoßen hatte. Milgor konnte sich nicht erinnern, dass jemals irgendeines der vielen anderen Wesen, die neben den Gengo-Clans in dieser Stadt lebten – egal ob Kridan oder Sharaan –, versucht hätte, mit ihm Kontakt aufzunehmen.
    Im Gegenteil! Nicht selten wurden sie von den viel größeren und stärkeren Wesen verscheucht. Besonders, wenn einer der Gengos es wagte, in einen der Tempel hineinzurennen, weil er dort eine leckere Mahlzeit entdeckt hatte. In so einem Fall wurden die sonst so freigiebigen Kridan besonders fuchtig und wütend. Den Jung-Gengos erzählte man gerne, dass bei derartigen Gelegenheiten schon mancher tollkühne Gengo von aufgebrachten Kridan erschlagen worden war.
    Doch Milgor täuschte sich nicht. Die Pfiffe galten eindeutig ihm. Der Sharaan versuchte, ihn heranzulocken. Flink sah sich Milgor um, aber kein anderer seines Clans war stehen geblieben.
    Dummköpfe , dachte er, als er sah, weshalb der Sharaan ihn heranwinkte.
    Vor dem Wesen in dem schimmernden unförmigen Anzug lag ein großer Haufen Bestes Futter . Der betörende Geruch stieg Milgor in die Nase und kitzelte ihn so sehr, dass er unwillkürlich niesen musste.
    Er schüttelte sich und hüpfte ein paar Schritte näher. Der Geruch wurde stärker. Es roch so lecker, dass Milgor noch in der Erinnerung das Wasser im Mund zusammenlief. Er bemerkte es kaum, aber trotzdem war ihm bewusst, dass er eine regelrechte Tröpfchen- und Schleimspur hinter sich herzog.
    Endlich saß er vor dem Besten Futter und langte zu. Mit einem raschen Blick hatte er sich vorsichtig umgesehen, doch jetzt konnte er nicht mehr an sich halten. Mit beiden Händen stopfte er das Beste Futter in sich hinein. Es war ihm gleichgültig, dass der Sharaan, während er aß, einfach sitzen blieb. Die verspiegelte Oberfläche des Helms verbarg ohnehin das Gesicht und die Augen seines Gönners.
    Es schmeckte wunderbar. Und es war mehr als genug da. Er würde die Portion alleine überhaupt nicht schaffen. So satt hatte sich Milgor schon lange nicht mehr gegessen. Er wollte den anderen Bescheid sagen, ehe ein anderer Clan dieses Angebot fand und ihnen das Revier streitig machte.
    Satt und rund erhob er sich ächzend und sah, dass er noch nicht einmal ein Drittel des Besten Futters vertilgt hatte. Milgor drehte sich um, um die Kameraden zu holen, da merkte er, dass er plötzlich ganz schläfrig wurde. So müde hatte er sich noch nie gefühlt.
    Ich habe wohl zu viel auf einmal ge gessen …. dachte er noch.
    Anschließend klaffte eine Lücke in seiner Erinnerung.
    Als Milgor wieder aufwachte, ging es ihm schlecht. Sein Kopf dröhnte, als hätte er irgendwelches Ganz Schlechtes Futter gegessen. Zeug, das schon verdächtig gerochen hatte, vor sich hinbrodelte, aus dem eklige Bläschen emporstiegen, kurz: Futter, vor dem ihn schon die Alten gewarnt hatten.
    Aber das konnte nicht sein. Das Letzte, was er gegessen hatte, war eindeutig Bestes Futter gewesen, sehr schmackhaft, sehr lecker.
    In dem Moment erkannte er, dass er sich nicht mehr dort befand, wo er eingeschlafen war.
    Wo war er?
    Es ging ihm zu schlecht, um wirklich Panik zu empfinden. Also stellte er ruhig aus halb verschlossenen Augen fest, dass er das, wo er sich jetzt befand, noch nie gesehen hatte. Es war ein völlig unbekannter, fremder Ort.
    Milgor schlief wieder ein.
    Beim nächsten Mal, das er aufwachte, stellte er fest, dass er nicht geträumt hatte. Der neue, fremde Ort war derselbe geblieben. Es ging ihm noch nicht wieder richtig gut, aber auch nicht mehr so schlecht wie zuvor. Sein Kopf klärte sich, nur die merkwürdige, bleierne Schwere seiner Glieder wollte noch

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