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Sternenfaust - 014 - Die Falle der Kridan

Sternenfaust - 014 - Die Falle der Kridan

Titel: Sternenfaust - 014 - Die Falle der Kridan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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wie vor weiter aus …«
    »In letzter Zeit erzählt man sich unter den Ketzern wahre Wunderdinge von einem der Nachfolger des Predigers«, ergänzte Kelkek. »Er heißt Mertalku und wird jetzt ›der Verkünder‹ genannt …«
    »Dagegen hilft nur eines«, ergriff Ratan-Lai das Wort und nickte dem Geheimdienstmitarbeiter zu, der sich wieder setzte. »Wir benötigen weitere und vor allem spektakulärere, militärische Erfolge gegen die Ungläubigen der Solaren Welten. Nur mittels solcher Erfolge, die von der unschlagbaren Überlegenheit des wahren Glaubens zeugen, können wir die Ansätze der Ketzerei bei unserer eigenen Bevölkerung wirksam bekämpfen …«
    Ein allgemeines, zustimmendes Schnabelklappern erklang.
     
    *
     
    Der Verband des Star Corps war mit relativ geringer Geschwindigkeit in die Planetenballung des Schetzchen-Schwarms eingedrungen.
    Das war wegen der großen Anzahl von Himmelskörpern auf verhältnismäßig kleinem Raum normalerweise auch sinnvoll. Nur jetzt nicht, da sich aus den Ortungsschatten dieser zahllosen Planeten, Asteroiden und Monde eine ganze Flotte von Kridanschiffen löste. Der Verband der Solaren Welten präsentierte sich den kridanischen Grasern dank seiner Schleichfahrt wie auf einem Präsentierteller.
    Die feindlichen Kugelraumer mussten nur nahe genug an die Schiffe des Star Corps herankommen und brauchten dank ihrer überlegenen Treffsicherheit und Reichweite noch nicht einmal mit ernsthafter Gegenwehr rechnen. Die Gaussgeschütze in den Schiffen des Star Corps waren zwar absolut tödliche und alles durchschlagende Waffen. Aber je weiter das Ziel entfernt war, desto mehr sank die Trefferquote gegen Null.
    Noch immer war an Bord der STERNENFAUST und der anderen Schiffe des Star Corps unklar, mit wie vielen Gegner man es überhaupt zu tun hatte. Man wusste nur eins, es waren zu viele. Die Kridan-Flotte hatte nicht nur den richtigen Augenblick zum Zuschlagen abgepasst, sie ging auch kein Risiko ein. Allein ihre schiere zahlenmäßige Übermacht war noch Furcht erregender als das Überraschungsmoment ihres tödlichen Angriffs.
    Mit Schrecken beobachtete Bruder William, der sich zufällig bei Dana Frost auf der Kommandobrücke aufhielt, auf dem großen Monitor, wie es direkt als Auftakt der Schlacht das zweitgrößte Schiff ihres Verbandes erwischte. Die BOLD AS LOVE, eine schwer bewaffnete Fregatte, die mit fünfzehn Zerstörern und vier Schweren Kreuzern die Vorhut gebildet hatte, verwandelte sich ohne auch nur eine Breitseite zu ihrer Verteidigung abfeuern zu können in einen gigantischen Glutball. Der Tod traf die sechshundertköpfige Besatzung so plötzlich, dass noch nicht einmal ein Notruf abgesetzt werden konnte.
    Doch nach diesem schrecklichen Auftakt brach eine Hektik und Betriebsamkeit an Bord der STERNENFAUST und aller übrigen Schiffe aus, die Bruder William – der als Mönch vom Orden der Christophorer nicht in die Feinheiten der militärischen Abläufe eingeweiht war – vielleicht chaotisch und unkoordiniert erscheinen konnte. Aber auch Bruder William hatte inzwischen so viel Erfahrungen gesammelt, dass er wusste, dass dem nicht so war. So diskret wie möglich zog er sich in eine Ecke der Kommandozentrale zurück, um niemandem im Weg zu sein.
    Mit unterkühlter, beinahe geschäftsmäßig sachlicher Art, erteilte Dana Frost ihre Befehle. Gleichzeitig sprach sie ihre Anordnungen mit den Kommandeuren der anderen Schiffe ab, sofern sie die Bewegung des gesamten Verbandes betrafen. Parallel nahm sie ihrerseits die Anweisungen Vize-Admiral Igor Yamadas entgegen, der sich an Bord der DUMAS befand, einem der modernsten Dreadnoughts des Star Corps. Die sichtbar zur Schau gestellte, scheinbare Emotionslosigkeit, mit der sie all dies gleichzeitig regelte, zeigte Bruder William – aber auch allen anderen Besatzungsmitgliedern der STERNENFAUST –, dass ihr Captain den Spitznamen »Eisbiest« nicht zu unrecht trug. Dabei hing der eigentlich nur mit ihrem Nachnamen zusammen.
    Auch Lieutenant Commander Michael Tong, der Erste Offizier der STERNENFAUST, bewunderte Dana Frost wegen ihrer Kaltblütigkeit, selbst angesichts einer aussichtslosen Situation. Er respektierte sie, weil ihm bewusst war, dass er an ihrer Stelle wahrscheinlich nicht so gefasst reagiert hätte. Denn trotz aller eingespielten Abläufe waren ihm als erfahrenem Offizier aber auch den meisten anderen Besatzungsmitgliedern klar, dass die Chancen, diese Konfrontation lebendig zu überstehen, verschwindend gering

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