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Sternenfaust - 026 - Der Hinterhalt

Sternenfaust - 026 - Der Hinterhalt

Titel: Sternenfaust - 026 - Der Hinterhalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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mit allen Informationen, die sie haben wollten.
    Relativ schnell erfuhr er von der geplanten Invasion und informierte die Herrscherin. Jetzt war er auf dem Weg, sich seine Belohnung dafür abzuholen: eine fette Ladung Yiridanium. Das Mineral war auf den Welten des Ebeem-Reiches derart selten und begehrt, dass eine einzige, fingerlange dünne Scheibe den Preis des Jahresgehalts eines Protokollführers erzielte. Auf einer der shishenischen Welten lag das Zeug in dicken Nuggets mengenweise herum und hatte für die Sauroiden nur einen geringen Wert. Oh ja, die Shisheni waren Rosku sehr sympathisch!
     
    *
     
    Schwester Martina vom Christophorer-Orden starrte konzentriert und mit zunehmend gerunzelter Stirn auf das Schachbrett vor sich und spielte im Geiste alle Züge durch, die ihr noch blieben. Sie sah auf, als ihr Gegenüber ein leises amüsiertes Wispern ihrer Schuppen erklingen ließ. Shesha’a, ihre Gastgeberin und Spielpartnerin, hatte ihren Schlangenmund zu der fast perfekten Imitation eines menschlichen Grinsens verzogen.
    Schwester Martina warf mit gespielter Verzweiflung die Hände in die Höhe und kippte anschließend lachend ihren König um. Wenn Shesha’a derart breit grinste, hatte die Shisheni längst alle noch verbliebenen Züge vorausberechnet und erkannt, dass die Christophorerin in jedem Fall verlieren würde.
    »Wie machen Sie das, Shesha’a?«, fragte sie. »Noch vor zwei Wochen war Ihnen Schach völlig unbekannt, und jetzt gewinnen Sie jedes Spiel.«
    »Es ist ja auch ein sehr einfaches Spiel«, antwortete die Shisheni. »Leicht zu lernen und leicht zu spielen. Aber sehr vergnüglich.«
    Beide sprachen Shinea , die aus Zischlauten und ein bisschen Grollen, vermischt mit Vokalen und Konsonanten bestehende Sprache der Shisheni. Viele Christophorer waren dafür bekannt, wahre Sprachgenies zu sein. Und mit Shesha’a als Lehrerin war es Schwester Martina nicht schwer gefallen, Shinea zu lernen. Viel schneller hatte die Shisheni allerdings Solar gelernt. Nach nur drei Tagen beherrschte sie das Alltagsvokabular bereits perfekt und nach einer Woche den Rest.
    Dieses sauroide Volk, das eine verblüffende Ähnlichkeit mit irdischen Riesenschlangen besaß, die sich auf zwei Beinen und manchmal auch zusätzlich auf ihren vier Armen fortbewegten, waren in gewisser Weise Genies. Ihre Lernfähigkeit war so phänomenal, dass in ihrer Kultur jeder Shisheni jeden Beruf erlernte und in jedem Bereich eingesetzt werden konnte, wenn es erforderlich war.
    »Ich wünschte, ich hätte Ihre Lernfähigkeit«, sagte Schwester Martina aus diesem Gedanken heraus. »Denn irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich gegen Sie nie wieder eine Schachpartie gewinnen werde.«
    »Ich werde Sie gewinnen lassen, wenn Sie sich dann besser fühlen«, bot Shesha’a sofort an, wie immer bestrebt, ihren menschlichen Mitbewohnern den Aufenthalt in ihrem Haus so angenehm wie möglich zu gestalten, denn die Christophorerin war nicht die einzige.
    »Tun Sie das bitte nicht!«, wehrte Schwester Martina ab. »Ich möchte mir meine Siege ehrlich erkämpfen. Und ich kann auch gut damit leben, ständig besiegt zu werden.« Sie lächelte. »Vielleicht sollten wir als nächstes Go spielen. Das ist um einiges komplizierter.« Sie winkte ab. »Aber wahrscheinlich spielen Sie auch das in kürzester Zeit viel besser als alle irdischen Meister es jemals konnten.«
    »Ich bin immer bestrebt, Neues zu lernen«, versicherte Shesha’a. »Und ich bin mir sicher, dass auch dieses Go ein sehr vergnügliches Spiel ist.«
    Ihre Unterhaltung wurde unterbrochen, als ein »Physischer Helfer« zu ihnen trat und Shesha’a mitteilte, dass ein Anruf der Herrscherin Sishu’a auf sie wartete. Die Shisheni erhob sich sofort und eilte zu ihrem Kommunikator, um den Anruf entgegenzunehmen. Wenige Augenblicke später war sie zurück.
    »Die Herrscherin wünscht alle Christophorer und die übrigen menschlichen Gäste sofort im Regierungsgebäude zu sehen«, sagte sie. »Kommen Sie, Schwester Martina.«
    »Ist etwas passiert?«
    »Ja, sonst würde die Herrscherin Sie nicht alle gemeinsam persönlich sprechen wollen. Aber sie hat mir nicht mitgeteilt, um was es sich handelt.«
    Die Shisheni handelten grundsätzlich überaus effizient. Sie hielten sich nicht mit überflüssigen Dingen auf wie zum Beispiel nutzlosen Diskussionen oder höflichen Floskeln auf. Letzteres war für die Menschen sehr gewöhnungsbedürftig, und es hatte eine Weile gedauert, bis sie sich nicht mehr

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