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Sternenfaust - 036 - Hinter feindlichen Linien

Sternenfaust - 036 - Hinter feindlichen Linien

Titel: Sternenfaust - 036 - Hinter feindlichen Linien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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fand. Ein einziges Schiff bedeutete keine große Gefahr. Auch dann nicht, wenn es dem gelingen sollte, den Grund für die Flottenversammlung im Munush-System herauszufinden. Außerdem war er sich sicher, dass der Geheimdienst der Solaren Welten diese Information ohnehin eruieren würde.
    Kaishuk war sofort nach Erhalt seiner diesbezüglichen Befehle der Verdacht gekommen, dass man ihn mit diesem Auftrag kaltstellen wollte. Sozusagen als Strafe dafür, dass er es gewagt hatte, dem Oberkommandierenden Parrosh zu widersprechen. Doch er hielt es gerade auch in diesem Punkt mit Meister Shinor, der sagte, »dass der aufrechte Starr der Wahrheit immer ins Auge sieht, was immer ihn das auch kosten mag« .
    Und bei näherer Betrachtung mochte sich Kaishuks Auftrag sogar als vorteilhaft erweisen. Dann nämlich, falls sich herausstellte, dass die Warnung der Solaren Welten vor dem Schrecken von jenseits des Wurmlochs der Wahrheit entsprach. In diesem Fall waren die Besatzungen der Schiffe, die von dem erwarteten zweiten Wurmloch am weitesten entfernt waren, wahrscheinlich noch am sichersten. Kaishuk überlief ein ungewolltes Zittern, wenn er an die möglichen Folgen dachte.
    »Ortung!«, riss ihn die Meldung seiner Ortungsoffizierin Muraka aus den düsteren Gedanken. »Ein Schiff ist in den Normalraum eingetreten.«
    »Identifikation?«
    »Solare Welten«, kam die Antwort nach ein paar Sekunden. »Ich glaube, es ist das Schiff, nach dem wir suchen sollen. Wenn unsere Datenbank stimmt, handelt es sich um den Prototypen des neuen Sondereinsatzkreuzers – die STERNENFAUST II.«
    »Ihre Befehle, Kommandant?«, fragte Sosek, Kaishuks taktischer Offizier und Stellvertreter und ließ seine Finger über das Display seiner Station gleiten, um alles für einen Angriff vorzubereiten.
    »Berechnen Sie den Kurs des Schiffes«, wies Kaishuk die Ortung an. »Und nehmen Sie so viele Daten wie möglich auf. Dies ist das modernste Schiff, über das die Solaren Welten verfügen. Da lohnt es sich, genauer hinzusehen.«
    »Wenn sie ihren Kurs beibehalten, führt sie in die unmittelbare Nähe des Munush-Systems«, meldete Muraka.
    Falls Kaishuk noch eine Bestätigung gebraucht hätte, dass es das gesuchte Schiff war, so hatte er sie damit erhalten.
    »Wir ignorieren sie«, entschied er. »Navigator, setzen Sie einen Kurs nach Munush, der uns in die äußeren Regionen bringt, weit genug weg vom Ereigniszentrum, damit wir das Schiff dort abfangen können. – Kommunikation, melden Sie den übrigen Schiffen unsere Entdeckung und beordern Sie die ebenfalls dorthin. Taktik, Sie berechnen strategisch günstige Positionen für unsere Schiffe, um das Menschenschiff breit gefächert abzufangen.«
    »Wir greifen sie nicht an?«, vergewisserte sich Sosek. Seiner Stimme war deutlich die Enttäuschung anzuhören.
    »Nein, noch nicht.«
    »Aber Kommandant«, wagte Sosek einzuwenden. »Unsere Befehle lauten, das Schiff abzufangen und zu vernichten.«
    »Und ich brauche Sie nicht, um mir die Befehle des Oberkommandos zu interpretieren, Sosek«, antwortete Kaishuk schneidend. »Gebrauchen Sie gefälligst Ihren Verstand! Erstens ist das Schiff außerhalb der Reichweite unserer Waffen. Zweitens ist es, falls es sich tatsächlich um die STERNENFAUST II handelt, viel zu schnell für uns. Drittens ist dieses Schiff nach den Informationen, die uns Kommandant Kroshak von der FLAMMENHORT gegeben hat, sehr viel effektiver als alle anderen Schiffe der Solaren Welten. Falls Sie seinen Bericht noch nicht studiert haben, empfehle ich Ihnen, das nachzuholen. Kroshak hatte eine Begegnung mit diesem Schiff beim Baris-System. Die Bilanz ist erschreckend. Was glauben Sie, welche Chancen die SONNENSTURM allein gegen dieses Schiff hätte?«
    Sosek zischte entschuldigend. »Der Bericht von Kommandant Kroshak ist mir bis jetzt nicht bekannt«, gestand er. »Ich werde das sofort nachholen. Doch selbstverständlich ist es in diesem Fall besser, wenn wir es nicht allein mit der STERNENFAUST aufnehmen.«
    »Genau das ist auch meine Überlegung«, stimmte Kaishuk beinahe sanft zu, was die Ironie seiner Worte noch unterstrich.
    Sosek schwieg, und Kaishuk gedachte nicht, ihm auch die zweite Hälfte seiner Überlegungen auf die Nase zu binden. Nämlich dass er nicht daran dachte, die STERNENFAUST zu vernichten, wenn es sich vermeiden ließ. Falls sich die Warnung der Solaren Welten bewahrheiten sollte, dass jenseits des Wurmlochs ein mächtiger und tödlicher Feind lauerte, so konnte sich das

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