Sternenfaust - 040 - Invasion
des Star Corps unter der Stabsleitung von Admiral Mark Takato keineswegs davon abgehalten, ihm auch militärische Auszeichnungen zu verleihen.
Und plötzlich war Paljanov in seinem Auftreten ein Mann, der zur Schlichtheit neigte. Dana hielt das für eine komplette Kehrtwendung.
»Guten Tag, Captain Frost!«, begrüßte Paljanov die Kommandantin der STERNENFAUST. »Sobald Sie Ihr Bremsmanöver abgeschlossen haben, werde ich mit einem Shuttle der PICTORIS MAJOR QUEEN bei Ihnen andocken und an Bord kommen.«
»Wir freuen uns darauf, Sie an Bord der STERNENFAUST willkommen zu heißen. Wie kommt es …?«
»Sie wundern sich darüber, dass ich mit einer privaten Raumyacht von Pictoris Major III aus aufgebrochen bin? Wie zahlreiche andere private Raumschiffe wurde auch die PICTORIS MAJOR QUEEN im Rahmen der Mobilisierungsgesetze vorübergehend beschlagnahmt und wird derzeit von Lieutenant Dvorak, einem Star Corps Offizier, kommandiert. Ich brauche Ihnen ja wohl nicht zu sagen, wie schlimm es seit der Abwehrschlacht gegen die vereinigten Starr und Sharaan um den Zustand unserer Flotte steht …«
Nein, das brauchen Sie wirklich nicht! , überlegte Frost.
Ihr war bekannt, dass noch immer fast ein Drittel der sich noch im Einsatz befindlichen Einheiten nicht gefechtstauglich waren und mit fieberhafter Eile repariert wurden. Die restlichen in den Pictoris-Sektor verlegten Flotteneinheiten des Star Corps mussten die Lücken schließen. Sowohl Alpha Pictoris mit der schillernden Porta von Wurmloch Alpha als auch die Pictoris Major Kolonien konnten im Moment nur mäßig geschützt werden.
Dabei war die Flottenpräsenz innerhalb des restlichen Gebietes der Solaren Welten bereits auf das äußerste, gerade noch vertretbare Maß ausgedünnt worden. Das Star Corps und die mit ihm verbündeten Einheiten der J’ebeem, Mantiden und Genetics mussten sich darauf einstellen, vom Feind in die Zange genommen zu werden. Nach der Schlacht um das Samtran-System, bei der der letzte Rückzugspunkt der Starr auf spektakuläre Weise zerstört worden war, sammelte sich dort ein Teil der Dronte-Armada, um sich auf weitere Vorstöße vorzubereiten. Erlittene Verluste wurden wahrscheinlich durch Einverleibung von Starr-Schiffen und ihrer Technik ausgeglichen. Gleichzeitig war in der Porta von Wurmloch Alpha das erste feindliche Schiff erschienen, das zweifellos nur die Vorhut eines großen Flottenverbandes war. Zwar hatte man das Minenfeld um die Porta wiederherzustellen versucht, aber man war damit noch längst nicht fertig.
Umso mehr wundert es mich, dass man uns in dem Augenblick, da der Beginn der Invasion durch Wurmloch Alpha gemeldet wird, zu einem ganz anderen Ort beordert! , ging es Dana durch den Kopf.
Dabei wusste sie es im Inneren besser. Die STERNENFAUST II war für ihre Größe äußerst kampfstark, doch ihre Kampfdoktrin war nicht mit der vom Rest der Flotte vereinbar, sodass sie eine taktisch nicht integrierbare Einheit darstellte.
Worum es bei der Mission der STERNENFAUST im Einzelnen gehen würde, war Frost bisher nicht eröffnet worden. Vermutlich deshalb, weil man befürchtete, dass die Lichtjahre weit über Bergstrom-Funk gesendeten Nachrichten entschlüsselt und abgehört wurden. Wie weit die technischen Fähigkeiten der Dronte in dieser Hinsicht entwickelt waren, darüber konnte man bislang nur spekulieren. Aber dass die Starr auf dem Gebiet der Entschlüsselungstechnik besondere Kompetenzen aufweisen konnten, war bekannt. Es war nur eine Frage der Zeit, wann die Dronte deren Technologie vollkommen nach Elementen durchforstet hatten, die sie in ihre eigenen Systeme integrieren konnte.
Alles sprach im Moment dafür, dass dieser Aneignungsprozess fremder Technologie ausgesprochen schnell vor sich ging.
»Wir sehen uns in ein paar Stunden, wenn ich an Bord komme«, kündigte Paljanov an. »Dann werde ich Ihnen auch Einzelheiten über unsere Mission mitteilen.«
Die Verbindung wurde unterbrochen.
Dana erhob sich von ihrem Sitz. Die Geheimniskrämerei geht also weiter , ging es ihr durch den Kopf.
»Er hat sich verändert …«, meldete sich Lieutenant Commander Robert Mutawesi zu Wort, der als Taktikoffizier im Gefechtsfall die Koordination der zehn schwenkbaren und von einem Waffenoffizier im Rang eines Lieutenants bemannten Gauss-Geschütze des Sondereinsatzkreuzers übernahm. Nach Frost und van Deyk war Mutawesi die Nummer drei in der Befehlshierarchie an Bord.
»Das scheint mir auch so, Taktik«, antwortete Dana.
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