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Sternenfaust - 048 - Das Bündnis von Tarka

Sternenfaust - 048 - Das Bündnis von Tarka

Titel: Sternenfaust - 048 - Das Bündnis von Tarka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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schicken , überlegte sie nüchtern. Mein Verhalten ihr gegenüber könnte durchaus in das Urteil einfließen, das die Herrscherin und das gesamte Volk über die Menschen fällen. Immerhin gehöre ich durch die Adoption für shishenische Begriffe auch zu ihrem Volk und sollte zumindest gewisse ihrer Grundverhaltensweisen beachten. Angefangen bei ihren engen Familienbindungen.
    »Ich hatte leider nur wenig Zeit, umgekehrt dasselbe zu tun, Shesha’a«, antworte sie und hoffte, dass das nicht zu sehr nach der faulen Ausrede klang, die es im Grunde genommen war.
    »Das ist mir klar, Dana. Bei der Bedrohung durch diese Dronte und die Verpflichtungen, die es mit sich bringt, Kommandantin eines neuen Prototyps zu sein, bleibt für Privatleben kaum Zeit. Ich werde in Kürze wohl dasselbe Problem haben, denn man hat mir die große Ehre erwiesen, die Kommandantin unseres ersten Überlichtschiff es zu sein. Es trägt den Namen WEITE REISE.«
    »Meinen herzlichen Glückwunsch, Shesha’a.«
    »Ich wurde auserwählt, weil ich die besten Testergebnisse hatte und bereits Erfahrung mit Reisen außerhalb unseres Sonnensystems besitze.«
    Sie hatten das Fahrzeug erreicht und stiegen ein. Es war offensichtlich extra für den Transport der Menschen gebaut. Shesha’a steuerte das Gefährt sicher durch die breiten Straßen der Hauptstadt. Der Verkehr hielt sich hier in engen Grenzen, denn die meisten Shisheni gingen beziehungsweise rannten zu Fuß.
    Van Deyk und Sun-Tarin betrachteten die unbekannte Umgebung voller Interesse. Natürlich war es immer interessant, neue Welten und ein neues Volk kennenzulernen. Aber auch van Deyk fragte sich, weshalb ausgerechnet die STERNENFAUST nach Shishena geschickt worden war, nur um Botschafterin Chang herzubringen und Botschafter Marco Saizew wieder mit zurückzunehmen. Er konnte sich des Gefühls nicht erwehren, dass noch etwas anderes dahintersteckte. Als er Dana Frost einen kurzen Seitenblick zuwarf, erkannte er an ihrem Gesichtsausdruck, dass sie sich wohl dieselben Gedanken machte.
     
    *
     
    Isabella Chang saß Sishu’a in einem gemütlichen Raum ihres Hauses gegenüber. Die gewählte Herrscherin der Shisheni hatte es sich zur Gewohnheit gemacht, jeden Botschafter der Solaren Welten, der nach Shishena kam – egal ob zum ersten oder wiederholten Mal – persönlich unter vier Augen zu sprechen. Ihrer Erfahrung nach waren Menschen in einem privaten Umfeld zugänglicher und eher bereit, ihre persönliche Meinung und Ansichten zu äußern als in dem strengen Rahmen der offiziellen Begegnungen.
    Sishu’a war inzwischen zu dem Schluss gekommen, dass die Menschen vertrauenswürdige Bündnispartner darstellten und es im Interesse des gesamten Volkes war, wenn ein solches Bündnis endlich formell geschlossen wurde. Nach anfänglichen Ressentiments eines – zugegeben sehr geringen – Teils der Bevölkerung, hatten kürzlich alle dem Bündnis zugestimmt. Doch natürlich oblag es Sishu’a als der gewählten Herrscherin, diesen Schritt nochmals mit äußerster Gründlichkeit zu prüfen und ein letztes Mal alles Für und Wider abzuwägen, ehe sie es einging.
    »Sie sind heute ein wenig – wie sagt man bei Ihnen? – geistesabwesend, Isabella Chang«, stellte Sishu’a nach einer Weile fest. »Nach meiner Erfahrung ist das bei den Menschen oft ein Zeichen für Besorgnis. Trifft das zu oder irre ich mich?«
    »Sie irren sich nicht, Herrscherin«, antwortete Chang. »Ich bin allerdings im Moment mehr nachdenklich als besorgt. Man hat mich diesmal mit einer speziellen Aufgabe zu Ihnen geschickt, die ich Ihnen gern erläutern würde.«
    »Sprechen Sie.«
    Die Botschafterin sah sich im Raum um. »Herrscherin, kann uns hier jemand hören?«
    Sishu’a raschelte mit ihren Schuppen, was je nach Heftigkeit ein Zeichen von Unmut, Angst, Ärger oder das Äquivalent zu menschlichem Lachen darstellte. Chang kannte die Shisheni inzwischen gut genug, um erkennen zu können, dass Sishu’a jetzt ungehalten war.
    »Botschafterin, dies ist einer meiner ganz privaten Räume. Ich versichere Ihnen, dass die einzigen Wesen, die uns hier drinnen hören können, Sie und ich sind.«
    »Ich wollte Sie keinesfalls beleidigen, Herrscherin«, versicherte Chang. »Doch wenn Sie gehört haben, was ich zu sagen habe, werden Sie meine Besorgnis verstehen, wie ich hoffe.«
    »Sprechen Sie«, wiederholte Sishu’a.
    »Sie wissen von der Bedrohung, die die Dronte für alle Völker in diesem Quadranten der Galaxis

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