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Sternenfaust - 049 - Der Virus

Sternenfaust - 049 - Der Virus

Titel: Sternenfaust - 049 - Der Virus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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hergab.
    Valborn konnte sehen, wie einer der Männer ein Gewehr hob und abdrückte. Der Schuss ging im Dröhnen des Motors vollkommen unter, doch die Wirkung war nicht zu übersehen. Dem Hobo fehlte plötzlich die komplette Fahrerkabine.
    Explosivmunition – nur ein wenig zu hoch angesetzt. Arian blieb ruhig, weil er wusste, dass es nicht bei dem einen Schuss bleiben würde. Der Hobo donnerte nach wie vor unbeirrt auf die Männer zu.
    Panik kam in den Schmarotzern auf, weil es ein Ausweichen für sie nicht gab. Der Weg war links und rechts mit vereisten Felsen begrenzt. Arian hatte das vor Jahren sicher nicht ohne Hintergedanken so angelegt. Es war verrückt, doch in diesem Augenblick fiel ihm eine Textstelle aus einem uralten Drama ein, das seine Frau sehr geliebt hatte.
    Durch diese hohle Gasse muss er kommen … es führt kein anderer Weg nach Küssnacht!
    Und nur ein Weg führte zu dem Haupthaus des Valborn-Claims!
    Die Männer sahen nur noch eine Chance – sie eröffneten alle das Feuer auf jenes Ungetüm, das dort auf sie zu raste.
    Vielleicht war es ja nur eine Kugel, die richtig traf – vielleicht waren es mehrere? Was machte das schon aus? Das Ergebnis zählte.
    Die Explosion war gewaltig. Arian Valborn wandte den Blick ab, denn die plötzliche Helligkeit drohte, ihn zu blenden. Der Hobo detonierte mit einer Macht und Vehemenz, die keinen der Männer entkommen ließ. Mit ihnen vergingen auch die verhassten Schmarotzer.
    Arian lächelte still in sich hinein.
    »Gut gemacht, mein Schatz. Ich liebe dich!« Die Stimme klang leise in ihm.
    Er antwortete nicht. Valborn erinnerte sich noch gut, wie man in der Siedlung über ihn gelacht hatte. Irgendwer hatte erfahren, was der Digger da durch die halbe Galaxis bis hierher geschleppt hatte. Und das in der heutigen Zeit. Kein Prospektor arbeitete heute noch mit diesen Methoden aus längst vergangenen Zeiten. Dynamit? Lächerlich. Selbst auf einem so unbedeutenden Brocken wie Wingat VII gab es ausschließlich sprengungsfreie Bohrungen.
    Arian hatte ja selbst nicht gewusst, warum er sich von dem Zeug nicht trennen wollte. Jetzt allerdings wusste er es. Der Hobo war mit den explosiven Stangen voll beladen gewesen. Der Plan hatte vorzüglich funktioniert.
    Plötzlich waren die Schmerzen wieder da. Valborn wusste, was das bedeutete. Die Droge verlor ihre Wirkung. Doch das war nun gleichgültig, denn er hatte es geschafft, seinen Teil im Kampf gegen diese Nassauer-Wesen zu erledigen. Nun konnte er nur noch hoffen, dass Hilfe tatsächlich unterwegs war. Für ihn kam sie auf alle Fälle zu spät.
    Vielleicht konnte er zumindest seine letzten Tage noch in Frieden verbringen, auch wenn er ahnte, dass sich diese Tage aufgrund der Schmerzen wie Wochen anfühlen würden …
    Hinten im Haus wurde eine Tür aufgestoßen. Arian zuckte zusammen. Die Erkenntnis kam zu spät – er hatte die Wache vergessen, die bei dem Schweber geblieben war. Der Mann war weit genug vom Explosionsherd entfernt gewesen. Arian hatte gesiegt, doch gleichzeitig verloren. Hastig wollte er aufspringen, nach dem Gewehr greifen, doch der Schmerz war stärker als sein Wille.
    Er konnte die Schritte des Mannes schon hören, der sich dem vorderen Bereich näherte. Valborn nahm all seine verbliebene Kraft zusammen, robbte sich zu der Waffe hin, die bleischwer in seinen Händen lag. Für einen Moment wurde ihm schwarz vor Augen. Sein Körper hatte genug von der ganzen Quälerei, von den mörderischen Substanzen, die Arian ihm in den vergangenen Stunden injiziert hatte. Doch der Digger wollte nicht aufgeben. Jetzt noch nicht!
    Er schaffte es, sich auf den Rücken zu legen, das Gewehr zwischen die Knie zu klemmen. Eine äußerst unsichere Schussposition, zumal er am gesamten Körper zitterte. Doch er musste es so hinnehmen.
    Die Tür flog mit großem Schwung auf, wurde halb aus ihren Angeln gerissen. Der schwere Stiefel des Mannes hatte mit aller Wucht zugetreten. Er war groß, ungeschlacht – gegen Valborn beinahe ein Riese.
    Arian kannte ihn. Vor Jahren war der Bursche nach Wingat VII gekommen und hatte Arbeit gesucht. McCarmon hatte ihn abgelehnt, die anderen Claiminhaber auch, und so war er bei Valborn gelandet. Doch der Mann war unzuverlässig und fing beinahe täglich Streit mit irgendwem an – grundlosen Streit. Arian hatte ihn entlassen müssen. Dann hatte er den Kerl nur noch einige Male in der Siedlung gesehen … betrunken und randalierend.
    Jetzt stand er vor Arian, blickte ihn aus seltsam

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