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Sternenfaust - 055 - Krieg in der Hohlwelt (1 of 2)

Sternenfaust - 055 - Krieg in der Hohlwelt (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 055 - Krieg in der Hohlwelt (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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ihrer Unternehmen, den Maschinen, den Fahrzeugen usw.«
    »Sie könnte diesen Besitz zwar beleihen«, fuhr Sarah Windsor fort, »aber das würde gleichzeitig bedeuten, dass die Aktien fallen würden und vor allem ihre Eins A Klassifikation von Galax-Standard & Poor abgewertet würde …«
    »Mit möglicherweise unberechenbaren Folgen«, warf Sebastian Iandroff ein.
    »Sie wagt es deshalb nicht, sich auf diesem Weg Kapital zu besorgen und sie wird es nicht wagen. Denn …« Sarah Windsor machte eine bedeutsame Pause. »Denn es gibt in ihrer Zukunftsplanung einen Faktor der Ungewissheit. Einen dunklen Punkt der Unwägbarkeit sozusagen. Und das ist ihre Tochter – hier ist sie zu sehen …« Sie zoomte das Bild heran. »Das Mädchen ist – verzeihen Sie meine Ausdrucksweise, Gundi – eine billige Schlampe. Nicht mehr und nicht weniger. Sie hat keine Schule zu Ende gebracht. Sie wird nie – wie ihr älterer Bruder – ein College von innen sehen. Sie treibt sich nur auf Partys herum, man munkelt von Betrugsaffären, sexuellen Perversionen und Drogenmissbrauch … Mit anderen Worten: Sie ist ein gottverdammtes Luder.«
    Valentina stand der Mund offen. Das Glas, das sie gerade zum Trinken hochgenommen hatte, blieb auf halber Strecke stehen. Fast hätte sie es fallen gelassen. Dann setzte sie es geistesabwesend wieder zurück aufs Tablett und starrte abwechselnd auf das mehr als lebensgroß projizierte Standbild des Mädchens und Gundi. Doch die lächelte nur mit einem Ausdruck irgendwo zwischen Verruchtheit und Unschuld.
    Die Beleidigungen von Sarah Windsor schienen von ihr abzuprallen wie Regentropfen an einer Scheibe und flossen an ihr herunter, ohne die geringste Spur zu hinterlassen. Keiner der Vorwürfe – weder der, eine Betrügerin zu sein, noch der, sich Perversionen oder Drogen hinzugeben – schien sie zu erschüttern. Sie wirkte, als sei das alles in höchstem Maße selbstverständlich für sie.
    Jetzt wusste Valentina natürlich, woher sie Gundis Gesicht kannte. Schon seit Jahren war sie aus den Klatschmagazinen der intergalaktischen Netze nicht mehr wegzudenken.
    »Schon allein wegen dieser unmöglichen Tochter ist Salome Beddings Kandidatur aussichtslos«, beendete Sarah Windsor ihre Ausführungen. »Und dabei könnten wir es belassen und uns auf die beiden wirklich wichtigen Anwärter konzentrieren. Julio Ling und Gregor Rudenko …« Sie nahm einen Schluck aus ihrem Cocktailglas und hielt es hoch, um allen zuzuprosten.
    Endlich trank auch Valentina, aber der samtig weiche Rotwein schien ihre Kehle kaum zu befeuchten. Sie fühlte sich innerlich wie ausgedörrt, konnte aber nicht sagen, weshalb.
    »Wenn … ja wenn uns nicht zufällig Gundi über den Weg gelaufen wäre«, griff Sarah schließlich ihren letzten Satz wieder auf.
    »Gundi hat mir kürzlich erzählt«, sagte jetzt Philomon Iandroff mit leiser Stimme, »dass Julio Ling mehr als nur einen lüsternen Blick auf sie geworfen hat. Sie sind sich zufällig auf einer Wohltätigkeitsgala begegnet. Und zwar in einem VIP-Raum, in den sich Gundi für eine Weile zurückgezogen hatte, weil sie müde war. Der große und mächtige Julio Ling folgte ihr und versuchte, sich an sie ranzumachen, als er sah, dass niemand sonst in dem Raum war …«
    »Moment, Moment«, unterbrach Valentina den jungen Iandroff. »Gundi?« Allmählich dämmerte ihr es. »Heißt Salome Beddings missratene Tochter wirklich Gundi?« Sie konnte sich beim besten Willen nicht daran erinnern.
    »Natürlich nicht«, sagte Sarah Windsor schnell. »Gundi ist nicht Salome Beddings Tochter. Aber genau diese Tatsache ist die Grundlage unseres Plans …«
     
    *
     
    Lange hatte Kanturiol nicht einschlafen können. Irgendwann musste er aber doch eingenickt sein, denn in seinem Traum verwandelten sich die Sorgen, die ihn im Wachzustand so beunruhigt hatten, in ihr Gegenteil. Er lief Arm in Arm mit Odira über eine Wiese, während sie lachte und ihm immer wieder erklärte, dass der geplante Angriff ihres Vaters auf das Heiligtum längst abgeblasen worden sei.
    »General Wrogin und der Fürst«, sie sprach oft in dieser Weise von ihrem Vater, »haben ein derartiges Unternehmen nie ernsthaft erwogen. Tatsächlich verhält es sich genau umgekehrt! Sie haben nur überlegt, was sie tun müssten, würde Fürst Schaschellon eine Annektion des Tempels planen. Du weißt doch, im Grunde ist der Kazan ein machtloser Narr.« Als sie ihm diese beruhigenden Worte zurief, lachte sie fröhlich und stieß ihm

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