Sternenfaust - 063 - Das Erbe der Genetics
Ende.« Der Mann hatte das Gespräch ganz einfach beendet.
Arbeiter – das hatte wie ein Schimpfwort, wie eine derbe Beleidigung geklungen. Einige hatten daraufhin sofort um schnellste Versetzung gebeten. Auch Kündigungen hatte es nach diesem Affront gehagelt. Beides lehnte man kommentarlos ab.
Das war jetzt alles gut ein halbes Planetenjahr her. Die Ingenieure waren in eine dumpfe Schweigsamkeit verfallen. Jeder wusste, was die Quintessenz der Angelegenheit war:
Man brauchte sie nicht mehr. Solange der Abbau auf »Mining X« noch lief, betrachtete man sie als notwendiges Übel. Vielleicht noch drei oder vier Umläufe, dann war mit diesem Planeten kein rentables Geschäft mehr zu machen. Noch unbedeutender allerdings als der dann wertlose Planet aber würden seine Bewohner geworden sein. Gostein war sicher, dass es anschließend keine neue Arbeit mehr für ihn und die anderen geben würde. Sie waren das älteste aller Eisen – in ihren Fähigkeiten längst überholt.
Deter schrak aus seinen Gedanken hoch, als er Raniffs Stimme neben sich hörte.
»Ausschuss sind wir. Dreck! Müll, den niemand mehr haben will.« Er blickte den Freund und Arbeitspartner an. »Müll, verstehst du? Und nun bauen sie uns diesen Koloss direkt vor die Nase. Was soll das? Was hat das für einen Sinn?«
Gostein rappelte sich hoch. Ja, Unrecht hatte Kaaz nicht. Vielleicht sollte man sich wirklich einmal intensiv mit dem Areal beschäftigen, das hier entstanden war. Er hielt Raniff die Hand hin.
»Komm hoch. Wir gehen zurück zu mir. Ich habe da noch etwas, das wird dir über die kommenden Stunden helfen. Dann sehen wir weiter. Na los, komm schon.«
Niemand hinderte sie daran, zur Containerstadt zurückzugehen.
Gostein sah sich noch einmal um. Die dort im Areal hatten sie dieses Mal nicht bemerkt. Wer sie auch waren, was sie auch taten – sie schienen sich für ihre Umwelt nicht sonderlich zu interessieren.
Möglich, dass sie andere Probleme hatten.
*
Sie bemühte sich wirklich.
Doch der Schlaf wollte ganz einfach nicht zu ihr kommen.
Genau wusste sie nicht, wo sie sich befand – bezogen auf die Außenwelt natürlich, denn ihre Welt bestand aus dem ihr zugewiesenen Raum. Es handelte sich um eine Mischung aus normaler Unterkunft und Krankenzimmer. Davon abgesehen gab es noch die Untersuchungsräume, in die man sie tagsüber brachte. Nicht zu vergessen natürlich der kahle Gesprächsraum, in dem sie schon viele Stunden verbracht hatte.
Sie lächelte, während sie in der Dunkelheit Richtung Decke blickte. Gesprächsraum – eine wertungsfreie Namensgebung für ein Zimmer, das man in früheren Zeiten sicher Verhörzimmer genannt hatte. Ein kahler Tisch, zwei harte Stühle und indirekte Beleuchtung, die das Gegenüber stets ein wenig undeutlich erscheinen ließ.
Der Raum hatte keine Fenster, natürlich nicht, nur die eine Tür. Die befand sich psychologisch klug exakt am anderen Ende des Zimmers. Man konnte sie sehen, doch zwischen dem Ausgang und der befragten Person saß der Fragensteller. Nur an ihm vorbei führte der Weg nach draußen. Das alles waren uralte Tricks und Methoden, doch sie wirkten nach wie vor.
Dana Frost schallt sich einen Narren. Was hatte sie denn wohl anderes erwartet? Eine Parade? Jubelnde Menschenmassen? Vielleicht hatte sie nur ein wenig mehr erwartet.
Doch mehr wovon?
Es war doch nur logisch, dass man sie in eines der vielen Medo-Zentren des Star Corps gebracht hatte. Ihr körperlicher Zustand musste einer intensiven Untersuchung unterzogen werden. Und ihr geistiger? Es war nur normal, dass man eine Person, die sich über einen gewissen Zeitraum in der Gewalt des Feindes befunden hatte, auch dahin gehend testete.
Ganz sicher nicht nur im medizinischen Sinn. Was geschah, wenn man einen Soldaten als Gefangenen an den Gegner verlor? Berufsrisiko – natürlich. Dennoch hoffte man, diese Person so unversehrt wie nur möglich schon bald befreien zu können, sei es durch militärischen Einsatz oder im Zuge eines Austausches. Noch besser, wenn der Gefangene sich selbst befreien kann.
Dana Frost war sogar ziemlich sicher, dass es im Star Corps eine Menge Personen gab, die ihre Rückkehr bejubelt hatten, aus welchen Gründen auch immer. Zugleich war ihr klar, dass es jede Menge Fragen geben würde. Mit Sicherheit in den Reihen der Galab, der Galaktischen Abwehr, dem Sicherheitsdienst der Solaren Welten.
Der namenlose Mann, der die Gespräche mit Dana führte, war ein Agent der Galab, ein
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