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Sternenfaust - 063 - Das Erbe der Genetics

Sternenfaust - 063 - Das Erbe der Genetics

Titel: Sternenfaust - 063 - Das Erbe der Genetics Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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Spezialist in Sachen Verhör. Natürlich hatte er sich nicht so vorgestellt. Im Grunde hatte er sich überhaupt nicht vorgestellt – doch das musste er auch nicht.
    Sein Gesprächsaufbau war außerordentlich geschickt. Ein wahrer Profi. Das zeigte sich darin, dass nicht er, sondern Dana Frost redete. Er beherrschte alle Tricks um die Zielperson im Redefluss zu halten. Allerdings machte sie ihm seinen Job auch leicht. Sie hatte nichts zu verbergen. Vieles von dem, dass sie berichtete, hätte man sich ohnehin schon denken können. Wenn Zwischenfragen eingeworfen wurden, dann waren sie geschickt formuliert.
    »Bewundernswert, wie Sie das alles verkraftet haben. Ich meine, vor allem körperlich.«
    Dana lächelte. »Ich bin Soldat. Captain der STERNENFAUST. Zumindest war ich das. Meine körperliche Verfassung wird ständig getestet. Mag sein, dass Sie eine solche Gefangenschaft schlechter überstanden hätten. Ich weiß das nicht. Als Captain eines Kriegsschiffes an vorderster Front ist man fit. Oder man ist nicht lange der Captain.«
    So abwegig es auch erscheinen mochte, denn auch die Galab wusste genau, wie Dana Frost von ihrem Schiff entführt worden war: Für den Agent war Dana eine mögliche Überläuferin, eine Kollaborateurin, die ihre Entführung eventuell nur vorgetäuscht und alles von langer Hand geplant hatte. Zum eindeutigen Schaden der Solaren Welten! Es war seine Aufgabe, so zu denken. Und was Frost ihm auch berichtete – und wenn es die fünfte oder sechste Wiederholung des Gesagten war – er glaubte ihr nicht.
    Als man Dana heute zu einer weiteren medizinischen Untersuchung holte, hatte sie während dieser Tests das leise Zischen der Injektion kaum bemerkt. Was danach mit ihr geschehen war, mochte Frost für immer verborgen bleiben. Eine Erinnerung an die folgenden Stunden hatte sie nicht. Ihr Bewusstsein setzte ziemlich übergangslos wieder ein. Sie fand sich auf ihrem Bett liegend, umgeben von Dunkelheit und Stille.
    War das nun wirklich auch noch notwendig gewesen? Vielleicht hätte sie ja auch eingewilligt, wenn man einfach gefragt hätte.
    Dana Frost wusste sofort, dass man sie unter harte Drogen gesetzt hatte. Wahrheitsdrogen. Sicher hatte der gleiche Agent ihr die gleichen Fragen gestellt – und die gleichen Antworten erhalten. Ein bitterer Geschmack breitete sich auf Danas Zunge aus. Sie ertappte sich bei der Vorstellung, wie schön es doch wäre, diesen Mister Namenlos zu schlagen. Hart und ohne Pardon. Vielleicht hatten sie die Gefangenschaft bei den Morax und die unzähligen Kämpfe, die sie hatte austragen müssen, um in der Hierarchie der Sklaven nicht unterzugehen, doch mehr verändert, als sie es sich selbst gegenüber – noch nicht – eingestehen wollte.
    Die Nacht verging ohne jeden Schlaf. Sie war lang und zäh, doch auch sie endete irgendwann einmal.
     
    *
     
    Das Schema war starr und steril. Daran änderte sich auch am folgenden Morgen nichts.
    Nach dem Frühstück wurde Dana Frost von immer den gleichen beiden Pflegern abgeholt, die nie mehr als einen hastigen Gruß und »Bitte folgen Sie uns« hervor brachten. Große Schweiger. Sicher berufsbedingt.
    Der lange Gang vor Danas Zimmer teilte sich nach gut zwanzig Schritten in zwei Richtungen. Links ging es in den medizinischen Bereich – rechts zu dem sogenannten Gesprächsraum. Dana war erstaunt, als ihre Begleiter direkt nach rechts abbogen. Sie ließen Frost in den Raum eintreten und verschwanden dann.
    Dana war ein wenig verblüfft, denn sie war alleine. Automatisch ging sie zu dem Stuhl, auf dem sie stets saß. Doch dann stoppte sie. Vielleicht war das nur ein dummes Spielchen. Dana Frost setzte sich auf den Stuhl, der für den Agenten reserviert war. Dann geschah – nichts. Sie war müde, der Schlaf, der in der Nacht nicht kommen wollte, meldete sich nun ziemlich heftig, aber sie widerstand ihm.
    Wie lange sie so saß, konnte sie später nicht mehr sagen, doch als sich die Tür hinter ihr öffnete, hatte sie sich absolut unter Kontrolle. Sie stand nicht auf, wandte nicht einmal den Kopf nach hinten. Mister Namenlos sollte die Initiative ergreifen – nicht sie.
    »Guten Morgen Captain Frost.« Danas Körper verkrampfte sich. Diese Stimme kannte sie nur zu gut. Mit ihr hatte Frost hier ganz sicher nicht gerechnet.
    Commodore Kim Ray Jackson – Danas direkter Vorgesetzter beim Star Corps – ging zielstrebig auf den freien Stuhl zu. Nur kurz blickte er zu Frost, die aufgesprungen war.
    »Setzten Sie sich. Wir wollen es

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