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Sternenfaust - 070 - Der Renegat

Sternenfaust - 070 - Der Renegat

Titel: Sternenfaust - 070 - Der Renegat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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spüre langsam die Auswirkung meiner Verletzungen.«
    »Wir haben eine sehr tüchtige Ärztin«, versicherte Dana. »Bisher hat sie noch jeden wieder zusammengeflickt, für den noch Hoffnung auf Überleben bestand.«
    »Das beruhigt mich. Ich bin zwar nicht allzu schwer verletzt, aber die Wunden können trotzdem nicht unbehandelt bleiben. Ich halte mich bereit für den Transfer.«
    Dana beobachtete fasziniert, mit welcher Präzision John Santos die STERNENFAUST längsseits des Bootswracks manövrierte. Zwar hatte sie den Navigator schon reichlich oft bei derartigen Manövern beobachtet, doch sie stellte immer wieder fest, dass er ein hervorragender Steuermann war.
    Kaum befand sich die STERNENFAUST auf gleicher Höhe mit dem Boot und nur noch 15 Meter davon entfernt, als die Wartungscrew in geübter Manier und Geschwindigkeit den Wartungsschlauch ausfuhr und sein Ende zielsicher in die zerstörte Schleuse des Brax-Bootes brachte. Zwar gab es dort keine Möglichkeit mehr, sie zu befestigen, aber das war auch nicht notwendig. Es genügte, dass sie trotzdem betreten werden konnte. Und in der Schleuse wartete bereits eine goldene Gestalt auf sie …
     
    *
     
    Dana beorderte ein paar Marines in die Wartungsschleuse, nachdem die Crew ihr mitgeteilt hatte, dass der Brax jetzt über den Wartungsschlauch zur STERNENFAUST kam. Sie selbst begab sich ebenfalls dorthin und bat auch Stephan van Deyk und Bruder William dazu. Der junge Christophorer hatte sich schon oft als wertvolle Hilfe beim Erstkontakt mit Fremdwesen erwiesen.
    Doch weder Dana noch Bruder William waren auf das gefasst, was ihnen entgegentrat, als das Innenschott geöffnet wurde und die Wartungscrew L38.C-A53/ eintreten ließ.
    Der Brax war in einen Raumanzug gekleidet, der vollkommen glatt und golden war und so konturlos, dass man nur durch die Stellung der Füße erkennen konnte, wo bei ihm vorne und wo hinten sein musste. Bruder William starrte ihn perplex an.
    »Die Goldenen «, stieß er schließlich hervor. »Die Wesen, denen wir im Drei-Sonnen-System begegnet sind – das waren … Brax «!
    »Willkommen an Bord, L38.C-A53/«, sagte Dana. »Ich bin Captain Dana Frost, Kommandantin der STERNENFAUST. Dies ist mein Erster Offizier Stephan van Deyk und dies unser Berater Bruder William aus dem Orden der Christophorer.«
    Der Brax machte eine kaum zu erkennende Bewegung, und der goldene Raumanzug klaffte in der Mitte vertikal auf, sank zu Boden und faltete sich zu seinen Füßen von selbst zusammen, bis er nur noch ein etwa handgroßes Päckchen war.
    Deutlich war jetzt auf der Kleidung des Brax das grüne Blut zu erkennen, das immer noch aus zwei Wunden sickerte. »Ich bedanke mich für die Rettung und die Aufnahme auf Ihrem Schiff«, antwortete er.
    »Keine Ursache«, sagte Dana. »Wir bringen Sie am besten sofort zu unserer Ärztin. Alles andere hat Zeit bis Ihre Wunden versorgt sind. Wir freuen uns jedenfalls, Sie an Bord zu haben.«
    »Danke«, sagte L38.C-A53/ noch einmal.
    »Nur noch eine Frage, Meister L38.C-A53/. Ihre Dienstnummer kennen wir ja schon, aber wie lautet Ihr Name?«, wollte Dana wissen und ahnte nicht, dass sie damit einen wunden Punkt bei dem Brax traf.
    »Name«, wiederholte er, und sie konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass er das entsprechende Wort in seiner Sprache auf der Zunge kostete wie eine besonders schmackhafte Leckerei. »Mein Name«, wiederholte er noch einmal zögernd.
    L38.C-A53/ empfand in diesem Moment ein Gefühl echter und unverfälschter Glückseligkeit – zum ersten Mal in seinem Leben. Es fühlte sich wundervoll an! Nun, da er sich von seinem Volk losgesagt hatte, war er keine Kennziffer mehr, kein winziges, unbedeutendes Etwas im riesigen Gefüge der Gemeinschaft. Jetzt war er Jemand . Und als solcher brauchte er einen Namen. Eine Flut von Begriffen schoss durch seinen Kopf, Tausende von Begriffen, die wunderbare Dinge bezeichneten. Doch es waren die Namen von Dingen, die schon existierten, und L38.C-A53/ wollte für sich eine Bezeichnung, die unverbraucht war, die nichts und niemand tragen würde außer ihm.
    Der Kommandant der STERNENFAUST hatte sich ihm als Dana Frost vorgestellt, der Erste Offizier als Stephan van Deyk und der Berater als William. L38.C-A53/ hörte den Nachhall der Silben dieser Namen in seinem Kopf. Sie verschmolzen miteinander, wurden zu etwas Eigenem und verkürzten sich schließlich zu einer Essenz, deren Klang genau das war, was er suchte. Was zu ihm passte. Sein Name.
    »Mein

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