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Sternenfaust - 182 - Handlanger der Gemini (1 of 2)

Sternenfaust - 182 - Handlanger der Gemini (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 182 - Handlanger der Gemini (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guido Seifert
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    *
     
    Dreadnought TARRAGONA II
    26. Juli 2258, 15:16 MST
     
    Commodore Vincent Fabiano Taglieri, Kommandant des Dreadnought TARRAGONA II, wollte seinen Augen immer noch nicht trauen. Was der Hauptschirm ihm und den anderen Brückenoffizieren offenbarte, war nur schwer zu fassen. Eine solche Waffe – oder ein solches Wesen ? – hatte Vince niemals zuvor gesehen. Es glich einer riesigen Meduse und feuerte tödliche Energiestrahlen in alle Richtungen. Sämtliche Scanner des Dreadnoughts versagten – ein UBO, das sein Geheimnis nicht preisgeben wollte.
    Vincents Zuversicht, die ihn wenige Minuten zuvor noch erfüllte hatte, begann zu schwinden. Sie hatten den leichten Abwehrverband der Gemini beinahe niedergerungen gehabt, als das UBO materialisierte und das Feuer auf die Star-Corps-Flotte eröffnete. Mittlerweile hatte diese Gemini-Geheimwaffe einen Leichten Kreuzer und eine Fregatte zerstört. Und die Gauss-Kanonen der TARRAGONA II waren machtlos gegen diesen Feind. Zwar jagten die würfelförmigen Projektile mit halber Lichtgeschwindigkeit durch die Meduse hindurch – so wie dies auch bei angegriffenen Feindschiffen geschah –, doch zeigte sich das Bioform-Objekt in keiner Weise dadurch beeindruckt. Es setzte seine Angriffe fort, so, als ob nichts geschehen sei.
    »Ich fasse es nicht!«, flüsterte Taktikoffizier Louis Asadi eindringlich, und auch Vince hatte Mühe zu glauben, was er sah: Der Gemini-Nachbau eines kridanischen Kugelraumers platzte wie eine überreife Frucht, doch der tödliche Streich war ihm nicht von einem Star-Corps-Schiff, sondern von einer der gelbrötlichen Energielanzen des UBO beigebracht worden. Fußballfeldgroße Trümmer der Außenhülle trudelten über den Dreadnought hinweg.
    »Möglicherweise Friendly Fire«, vermutete Vince.
    Aber da erwischte es schon den nächsten Kugelraumer. Ein Streifschuss rasierte den oberen Pol ab, und Tausende von Partikeln strömten hinfort wie ein silberbauchblitzender Fischschwarm.
    »Was ist hier los?«, rief Vince.
    »Warnmeldung Operationsleitung Deadly Surprise «, meldete sich Kom-Offizierin Nancy Lin zu Wort. »Die Konfrontation mit unbekanntem Bioform-Objekt ist nach Möglichkeit zu vermeiden! Es wird empfohlen, auf Distanz zu gehen.«
    »Ruder – Sie haben es gehört!«, rief Vince. Doch dieser Warnmeldung hätte es gar nicht bedurft. Vince konnte die absolut tödliche Gefahr, die von diesem Vieh ausging, beinahe riechen.
     
    *
     
    Far-Horizon-Forschungsanlagen
    An der Marsoberfläche
    Fixstrom-Kontrollzentrum
    Amazonis Planitia
    26. Juli 2258, 15:33 MST
     
    »Beim heiligen HIVE!«, schrie Nummer Zwei außer sich vor Wut. Jetzt war das dritte Bioform-Objekt aufgetaucht und griff mit derselben völlig verrückten Vehemenz in den Kampf ein, wie es seine beiden Pendants schon seit einiger Zeit taten. Der Panoramaschirm zeigte ein unbegreifliches Schauspiel: Die Kampfquallen , wie sie Nummer Zwei für sich selbst getauft hatte, schossen sowohl auf die Gemini- wie auch die Star-Corps-Schiffe. Sie machten keinen Unterschied, sie kannten keine Seite, auf die sie sich stellten, sie feuerten einfach auf alles, was sich bewegte. Zwar war es dem FS-Kontrollteam vor zehn Minuten gelungen, die Energieversorgung wiederherzustellen und die Kontrolle über die Generatorkette wiederzuerlangen, doch die Abschaltung des Fixstroms war zu spät erfolgt: Die Flotte des Star Corps war bereits hindurch gewesen. Der in der Nähe befindliche Verband von Gemini-Kugelraumern hatte keine Chance gehabt, doch Nummer Zwei hatte sofort Verstärkung angefordert. Mehrere starke Verbände waren auf dem Weg, um sich dem Star Corps entgegenzuwerfen. Doch was würde das am Ende nutzen, in Anbetracht der martialischen Kampfquallen, die mit ihren gelbroten Energielanzen alles zerhackten, was auch nur Ähnlichkeit mit einem Raumschiff hatte?
    Nummer Zwei atmete schwer. Er vermied es, Kontakt mit dem HIVE aufzunehmen, obschon er sicher war, dass das HIVE alles wusste. Nummer Zwei fühlte sich als Versager. Ja – er hatte grandios versagt. Er hatte sich von Nummer Elf an der Nase herumführen lassen. Von Nummer Elf, der immer noch auf der Türschwelle lag und still vor sich hin blutete.
    Langsam durchschritt Nummer Zwei den Raum und näherte sich dem verletzten Verräter. Wie eine verrenkte Gliederpuppe lag er da. Seine Schulter war durchschossen, und der rote Fleck zog sich bis zur Brust.
    Die Augen des Verräters waren geschlossen.
    »Nummer Elf!«
    Langsam hob

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