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Sternenfaust - 182 - Handlanger der Gemini (1 of 2)

Sternenfaust - 182 - Handlanger der Gemini (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 182 - Handlanger der Gemini (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guido Seifert
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    Mars Town, District C
    App. 355722 DE
    19. Juli 2258, 7:00 MST
     
    »Guten Morgen und Glückwunsch zu einem weiteren wunderschönen, heiteren Tag! Von der Terra Sirenum im Süden bis zur äquatorialen Tharsis-Region ist nicht der allerkleinste Sturm auszumachen …«
    Ash rieb sich den Schlaf aus den Augen. Er hatte es längst aufgegeben, über den allmorgendlichen Wetterbericht der Gemini-Verwaltung zu fluchen.
    Das Leben auf dem Mars spielte sich größtenteils unter der Oberfläche des Planeten ab, doch die Gemini gefielen sich darin, das Mars-Wetter in einer Weise anzupreisen, als ob man ohne Druckanzug einfach da hinausspazieren könnte.
    »… atmosphärischer Druck über Mars Town bei angenehmen 4,9 Millibar …«
    Es war grotesk. Aber alles, was die Gemini von sich gaben, war grotesk. Alles, was sie taten, war grotesk. Sie selbst waren nichts anderes als grotesk.
    »… südpolaren Wassereis- und Kohlendioxidkappen mittlerweile völlig abgeschmolzen. Wir haben bereits jetzt eine Temperatur von minus sechzehn Grad erreicht, und gegen Mittag dürfte das Thermometer auf den Gefrierpunkt klettern. Ein Südsommer, wie ihn der Mars schon lange nicht mehr erlebt hat! Also stehen Sie auf, und genießen Sie diesen heißen Mars-Tag! Seien Sie glücklich – das Leben ist unendlich!«
    Ash hatte sich auf die Bettkante gesetzt und fuhr sich durch die Haare. Seit zweieinhalb Monaten wurde er jeden Morgen von diesem Gemini-Wetterfrosch geweckt. Zweieinhalb Monate, in denen weder Nummer Eins noch Nummer Zwei oder sonst ein Gemini sich an ihn gewandt hätten. Es schien fast so, als hätten sie ihn tatsächlich vergessen – und das wiederum war das Beste, was Ash passieren konnte.
    Er erhob sich von der Bettkante, worauf die Raum-Sensorik sogleich die bislang gedimmten fluoreszierenden Wand- und Deckenelemente hochregelte.
    Ash ging am All-in-one-Panel vorbei, mit dem sämtliche Systeme des Appartements gesteuert werden konnten, und betrat die Hygienekabine.
    Unter der Dusche aktivierte er wie jeden Morgen die zusätzlichen Massagedüsen und genoss den wohltuenden Druck des heißen Wassers. Es war durchaus ein luxuriöses Appartement, das ihm die Gemini da zugeteilt hatten. Aber wozu das Ganze? Wozu hatte Nummer Eins – der geklonte Doppelgänger von Stephan van Deyk – ihn ins Solsystem bringen lassen, nachdem es von den Gemini erobert worden war?
    Ash schaltete das Wasser ab und aktivierte die Warmluftdüsen.
    Die Gemini hatten ihr Ziel erreicht. Sie hatten die Heimat der Menschen erobert. Das Solsystem gehörte ihnen. Doch ein ganzes Planetensystem zu verwalten und Aufständische unter Kontrolle zu halten, war aufwendig und kostete Personal. Vielleicht war das der Grund dafür, dass er aus dem Fokus der Gemini geraten war – es gab einfach zu viel zu tun für diese Unterdrücker.
    Ash trat vor den Spiegel und begann, sich bedächtig die Haare zu kämmen, während der erbsengroße Dentalhygiene-Käfer in seinen geöffneten Mund sprang und der Laser-Shaver mikrometergenau den Konturen seines Kinns und seiner Wangen nachfuhr. Ash genoss das leichte Kitzeln, den der künstliche Dentalhygiene-Käfer verursachte, wenn er von Backenzahn zu Backenzahn kroch.
    Ash erwog, heute »zu Hause« zu bleiben. Es schien ihm sinnlos, wieder und wieder die Metropole Mars Town zu durchstreifen – auf der Suche nach einem bekannten Gesicht, einem Kollegen, irgendjemandem, mit dem er sprechen konnte. Zwar wurde er von der MSP { * } – die mittlerweile von Morax-Klonen dominiert wurde – nicht in seiner Bewegungsfreiheit gehemmt, da er nach wie vor von den Gemini als Nummer Neun angesehen wurde, doch der gewährte Spielraum hatte ihm bislang nicht den kleinsten Nutzen verschafft.
    Der Käfer signalisierte mit einer leichten Vibration den Abschluss der Zahnreinigung, und Ash spuckte ihn so heftig aus, dass der Käfer am Spiegel haften blieb. Er rührte sich nicht mehr, und Ash fragte sich, ob er die Elektronik gekillt hatte.
    Mit dem Zeigefinger stupste er eines der sechs Beinchen des winzigen Hygiene-Robs an.
    Nichts.
    Schneckenlangsam glitt der Käfer am Spiegel hinab – eine Bewegung, die durch die künstliche Schwerkraft von 1 g verursacht wurde, die in Mars Town herrschte.
    Da! Jetzt zuckte das gerade berührte Beinchen. Dann ein zweites. Urplötzlich jagte das nanotechnische Wunderwerk den Spiegel hinunter und sprang in sein Desinfektionstöpfchen. Sofort schloss sich die kleine Irisblende über ihm.
    Ash ging in den

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