Sternenfaust - 190 - Entführt von Skianern
Chemikalien-Depots angezeigt.
»Er ist tot«, sagte Ashkono Tregarde mit routinierter Stimme und leichtem Kopf schütteln, während er den Scanner deaktivierte.
»Ja, er ist gegangen«, bestätigte Taro, der einen kurzen Moment schräg zur Decke hoch schaute. »Und sein Epone auch.«
Tregarde tastete den Toten ab. »Sein Körper hat sich verhärtet«, stellte er fest. »Das muss mit der Ausschüttung der Depots zusammenhängen. Ich habe so etwas vermutet. Er fühlt sich fast wie eine Statue an.«
Dana wandte sich an Taro. »Hast du etwas von ihm erfahren können?«
Der Augen des Karolaners strahlten förmlich. »Ja. Ti-6Re war ein Ankrile wie ich. Auch er wurde von seinem Volk ausgebildet, um ein Akoluthorum zu schützen, welches es besitzt.«
»Ein weiteres Akoluthorum?«, rief Dana hoffnungsvoll. In diesem Moment hatte sie es schwer, ihre allzeit kühle Beherrschtheit beizubehalten. Mechanisch strich sie ihre Haare hinters Ohr. »Welchem Volk entstammte Ti-6Re? Und was ist ihm widerfahren?«
»Etwas Schlimmes. Sein Volk nennt sich Naveni. Ich kenne es nicht. Er konnte mir auch nicht sagen, wo genau die Naveni leben. Denn er ist voller Panik in den Weltraum geflüchtet, um dem Skianer und den Tenebrikonern zu entkommen, die ihn angriffen. Er ist zufällig hier gelandet.«
Dana überlegte, ob es wohl möglich war, dass er von den Akoluthoren selbst hierher geleitet worden war. Doch dann vertrieb sie den Gedanken. All das Gerede von Bestimmungen und Prophezeiungen ließ ihr ohnehin schon den Kopf schwirren.
»Skianer und Tenebrikoner«, überlegte sie laut.
»Mit den Skianern hatten wir bislang noch gar keinen Kontakt«, fügte Ash hinzu.
»Die mächtigen Skianer agieren aus dem Hintergrund«, erklärte Taro, »aber wir dürfen deshalb nicht vergessen, dass allein sie es sind, die schon seit Urzeiten versuchen, in den Besitz der Akoluthoren zu kommen, um damit das Gleichgewicht der Kräfte endgültig zu ihren Gunsten zu kippen.«
»Hat der tote Ankrile dir wenigstens einige Hinweise auf die Welt der Naveni geben können?«, wollte Dana von Taro wissen.
Taro nickte in menschlicher Manier. »Ja, er konnte mir sein Sonnensystem beschreiben. Aber das wird uns in diesem Gewimmel von Sonnen wenig nützen.«
»Das lass mal meine Sorge sein, Taro.« Dana lächelte kurz. »Also?«
»Die Naveni bewohnen den fünften Planeten von insgesamt elf, die um eine kleine rote Sonne kreisen. Er nannte es Neveron-System.«
Dana nickte. »Wahrscheinlich ein Roter Zwerg. Das hilft uns nicht gerade weiter. Auch in Andromeda gehören die Roten Zwerge zum häufigsten Sterntyp überhaupt.«
»Ti-6Re nannte seine Welt Berghan«, fuhr Taro fort. »Sie wird von insgesamt 23 Monden umkreist und ist die einzige Welt in der habitablen Zone.«
Ashkono Tregarde pfiff leise durch die Zähne. »Das könnte einen ganz schönen Feldliniensalat an den Bahnschnittpunkten der Monde geben, vor allem, wenn sie in verschiedenen Richtungen kreisen.«
»Konnte der tote Ankrile sonst noch etwas sagen?«
»Ja. Insgesamt sind in seinem Sonnensystem 367 Monde zu finden, die um die elf Planeten kreisen. Mehr weiß ich nicht.«
»Gut, danke. Davon ausgehend, dass man mit einem Heros-Eponen nicht zu weit reisen kann, würde es mich wundern, wenn wir das fragliche System nicht schnell finden würden.«
*
Dana betrat die Brücke durch das Hauptschott. Die Köpfe der Brückenbesatzung drehten sich zu ihr hin, darunter auch der rotlockige von Ortungsoffizier Commander Jake Austen. »Wie ist unser Status?«, wandte sie sich direkt an Commodore Taglieri.
»Alles ruhig«, erwiderte Taglieri, der an der taktischen Konsole stand und mit Kommunikationsoffizierin Susan Jamil und Ruderoffizier Ashley Briggs ein Problem diskutierte.
»Ich übernehme die Brücke«, erklärte Dana.
Vincent Taglieri verzog keine Miene. »Was ist mit dem Eponenreiter?«
»Er ist gestorben.«
Taglieri nickte.
»Aber er hat zuvor noch mit Taro kommunizieren und ihm den Aufenthaltsort eines weiteren Akoluthorums nennen können«, fügte Dana hinzu und nahm in ihrem Sessel Platz. »Commander Austen, wir suchen einen roten Zwergstern mit elf Planeten und 367 Monden. Starten sie unverzüglich einen umfassenden Umgebungsscan.«
»Jawohl, Ma’am.«
Es dauerte einige Zeit, bis der Scanner eine erste Erfolgsmeldung verkündete. »Commodore Frost, nach ersten Analysen haben wir das System gefunden«, erklärte Austen. »Die Trefferwahrscheinlichkeit liegt bei 87 Prozent. Das
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