Sternenfaust - HC01 - Die erste Mission
stimmt nicht alles von dem, was uns der Schamane überlieferte. Oder im Lauf der Zeit haben sich in die Überlieferungen von Generation zu Generation vielleicht Fehler und Verfälschungen eingeschlichen, was natürlich sein kann. Aber ich hätte niemals gedacht, dass …« Der Alleinige sprach nicht weiter.
Er spürte jetzt deutlich Bodenvibrationen.
Sie glichen jenen, die er schon einmal gespürt hatte – wenn auch nur ganz leicht. Er wusste, dass es jetzt um alles oder nichts ging. Der Alleinige griff nach der angespitzten Riesenflosser-Gräte, die er zwischenzeitlich zur Seite gelegt hatte. Er nahm die Waffe und gleichzeitig die Eisblöcke und nahm Kampfhaltung ein.
Der Regen hatte zwischenzeitlich sehr nachgelassen.
Er sah einige der Achtbeiner herannahen. Sie schwebten, wobei ihnen offenbar Apparaturen halfen, die sie auf ihren Rücken trugen. Von diesen Apparaturen ging etwas aus, das die Bodenvibrationen erzeugte, die der Alleinige als so charakteristisch empfand. Eine Art Druck, der auf die Oberfläche des Eises ausgeübt wurde, löste sie aus. Sie setzten sich in dem hart gefrorenen H20 fort und waren für den Whuuorr jetzt deutlich zu spüren.
Grässlicher als alle Dämonen, die in den Geschichten der Schamanen eine Rolle spielten, sahen diese Wesen aus. Ihre Köpfe waren von durchsichtigen Hauben umgeben.
Die wenigen Methan-Tropfen, die jetzt noch vom Himmel regneten, zerplatzten an diesen Hauben.
Die Achtbeiner verfügten zusätzlich zu ihren offenbar ausschließlich zum Laufen gedachten Extremitäten noch über ein kleines Armpaar, das knapp unterhalb des Kopfes aus dem dunklen Körper hervorwuchs. Diese verhältnismäßig zierlichen Arme endeten in vielfingrigen Greifhänden, in denen die Angreifer rohrförmige Gegenstände hielten. Während des Angriffs auf das Lager seines Stammes hatte der Alleinige gesehen, dass aus diesen Rohren die Blitze geschleudert wurden, gegen die seine Stammesbrüder so chancenlos gewesen waren.
Der Alleinige zögerte nicht einen einzigen Moment.
Er wusste, dass seine Chancen, diesen Kampf zu gewinnen, kaum vorhanden waren. Aber er wollte sich so teuer wie möglich verkaufen. Die ganze aufgestaute Wut würde nach außen dringen, sich in grausamer Mordgier entladen. Er schleuderte die Steine gleichzeitig mit den zwei groben Händen.
Einer der Angreifer wurde getroffen, er schrie wahrscheinlich. Die Essöffnung an seinem Kopf war jedenfalls weit aufgerissen, aber unter dem durchsichtigen Helm war seine Stimme nicht zu hören.
Einer der Angreifer wurde von der angespitzten Riesenflosser-Gräte durchbohrt. Es zischte. Ein Gas entwich seinem Anzug. Der getroffene Achtbeiner brach in sich zusammen.
In diesem Moment erfasste den Alleinigen ein grünlich schimmernder Strahl. Er traf den Alleinigen am Kopf, der allerdings keinerlei lebenswichtige Organe enthielt. Trotzdem streckte der Treffer den Koloss nieder.
Er lag ausgestreckt auf dem Boden, wälzte sich umher und bekam im nächsten Moment eine weitere Ladung ab – diesmal in den Rücken.
Einer der Achtbeiner trat an den reglos am Boden liegenden Whuuorr heran und stieß ihn mit zwei seiner acht Beine heftig in die Seite.
Es erfolgte keine Reaktion.
Anschließend nahm der Achtbeiner ein medizinisches Analysegerät hervor und begann damit, den Körper des Alleinigen abzuscannen.
»Er lebt noch«, stellte der Achtbeiner fest, an seine Artgenossen gerichtet. »Offenbar ist er sehr widerstandsfähig. Wie es scheint, haben nicht einmal die Augen durch den Strahlentreffer Schaden genommen.«
Ein anderer Achtbeiner begab sich zu dem Kasten mit dem Götterkind. »Was machen wir damit?«, fragte er, während er das unsichtbare Feld, auf dem er bisher geschwebt war, abschaltete, sodass er auf einmal auf seinen acht Füßen stand.
Der Alleinige bewegte sich und stieß dabei tiefe, grollende Laute aus. Einer der Achtbeiner trat an ihn heran, nahm einen zylinderförmigen Gegenstand von der Magnethalterung an seinem Anzug und berührte damit den Whuuorr. Elektrische Funken sprangen auf den Körper des Alleinigen über, dessen Extremitäten unkontrolliert zu zucken begannen.
»Er hat genug!«, sagte einer der anderen Achtbeiner über Helmfunk. »Töten wollen wir ihn ja erst später. Ein paar Quantons muss das Zottelbiest noch durchhalten.«
Ein weiterer Achtbeiner kümmerte sich inzwischen um jenes Mitglied ihres Stoßtrupps, das von der Waffe des Alleinigen durchbohrt worden war.
»Für Ssstor-Msi können wir nichts
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