Sternenfaust - HC01 - Die erste Mission
Evakuierungsmission kommen sollte, die vermutlich kaum geheim zu halten sein dürfte. Dazu hat die Erprobung der Leichten Kreuzer neuen Typs bereits für zu großes Medienecho gesorgt.«
»Ich sehe, dass Sie die Situation begreifen, Commander Leslie«, antwortete Admiral Rudenko. »Sie wissen also, was zu tun ist. Versuchen Sie, die Lage selbst in den Griff zu bekommen und eine Evakuierung zu vermeiden, sofern das möglich ist.«
»Unsere Techniker sind ziemlich optimistisch und gehen lediglich davon aus, dass wir gezwungen sein werden, für ein paar Tage auf den Bergstromraumantrieb zu verzichten«, erklärte Commander Leslie.
»Es hängt viel vom Verlauf Ihrer Mission ab«, sagte Rudenko. »Aber um ehrlich zu sein, mache ich mir darüber keine allzu großen Sorgen mehr, denn Sie haben die Brisanz der Situation ja begriffen. Falls es irgendwelche neuen Entwicklungen gibt, möchte ich darüber umgehend informiert werden.«
Rudenko unterbrach die Verbindung. Sein Gesicht, das bis dahin den Großteil der Bildschirmwand in Commander Leslies Kabine eingenommen hatte, verschwand und machte für einige Augenblicke der Kennung des Star Corps für besonders geschützte Transmissionen Platz. Leslie ließ die Finger über seinen Touchscreen gleiten. Die Verbindung zur JUPITER stand noch, und das Gesicht von Commander van Deyk nahm jetzt den ganzen Bildschirm ein. Dieser schien seinerseits ebenfalls das Bedürfnis zu haben, die Sache mit Leslie noch einmal unter vier Augen zu besprechen.
»Ein Star-Corps-Schiff wird durch Unbekannte zerstört – die Klärung dieses Vorfalls allein ist eine sehr heikle Mission«, äußerte sich der Captain der JUPITER. »Aber wie es scheint, kämpfen wir nicht nur an einer bislang unbekannten äußeren Front, sondern zugleich auch gegen einen verborgenen Gegner im Inneren.«
»Mir gefällt das genauso wenig wie dir, Stephan«, bekannte Leslie. »Aber was bleibt uns anderes übrig, als das Beste aus der Situation zu machen? Wenn die Serienproduktion der Leichten Kreuzer neuen Typs auf die lange Bank geschoben wird, wären die Konsequenzen für die langfristige Entwicklung des Star Corps völlig unabsehbar. Da stimme ich Admiral Rudenko zu.«
»Aber findest du, dass es die richtige Lösung ist, die Angelegenheit unter der Decke zu halten, wie Rudenko es offenbar beabsichtigt?«, fragte van Deyk. Er schüttelte energisch den Kopf. »Tut mir Leid, ich kriege Bauchschmerzen, wenn ich daran denke.«
»Unter der Decke halten lässt sich das auf die Dauer nicht, aber man kann den Zeitpunkt, da man an die Öffentlichkeit geht, etwas verschieben, sodass man dann auch über die Hintergründe Bescheid weiß.«
»Trotzdem, Richard. Mir gefällt das nicht.«
»Glaubst du etwa, mir? Ich hasse es, als Schachfigur in einem politischen Ränkespiel benutzt zu werden, dessen wahre Dimensionen wahrscheinlich noch nicht einmal Rudenko ermessen kann.«
Van Deyk hob die Augenbrauen. »Rudenko solltest du nicht unterschätzen, Richard. Den Fehler haben schon ganz andere gemacht, deren Vorgesetzter er inzwischen ist. Ganz gleich, ob er dir nun sympathisch ist oder nicht, du solltest ihn immer auf deiner Rechnung haben!«
Der Alleinige spürte mit seinen sensiblen Füßen leichte Bodenvibrationen. Aber diese Vibrationen stammten nicht von den Stimmen seiner Stammesbrüder, da war er sich vollkommen sicher. Unruhe erfasste ihn. Waren es die Achtbeiner? Nein, ihre Stimmen konnten es nicht sein, denn dann hätte er sie bereits zuvor hören müssen.
Ihre Stimmen waren einfach nicht tief genug, um auf diese Weise übertragen zu werden.
Aber was konnte dann dafür verantwortlich sein? Die Schritte, die diese Wesen auf ihren dünnen Beinen taten?
Dazu erschien dem Alleinigen das vermutete Gewicht dieser Wesen zu gering. Selbst die Schritte eines Whuuorr waren nur auf geringe Entfernung zu spüren. Und das, obwohl ihre großen Füße vergleichsweise plumpe Schritte setzten und ein hohes Gewicht auf den Boden drückten, was bei den Achtbeinern in dieser Form ganz gewiss nicht der Fall war.
Was kann es sonst sein? , ging es ihm durch seine Gedanken. Magie? Oder führen die fremden Aggressoren irgendwelche geheimnisvollen Maschinen mit sich, die für die Bodenvibrationen verantwortlich sind?
Der Alleinige erstarrte.
Seine zarten Hände umfassten die Riesenflosser-Gräte fester. Mit den groben Händen sammelte er Eisbrocken auf, die die Erosion innerhalb vieler Weltumläufe aus dem massiven Vulkanhang
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