Sternenfohlen 04 - Saphiras großer Tag
Post, die für die Schüler angekommen war, in vier Stapel.
„Ja, bitte?“, sagte der große Elf. „Kann ich dir helfen?“
„Ich würde ihn gerne an meine Eltern schicken“, antwortete Wolke und reichte ihm den Brief.
„Wie lauten die Namen?“
„Sternenstaub und Mondglanz“, erwiderte Wolke.
Der Elf notierte auf einen Umschlag mit großem Federkiel und Zaubertinte die Adresse. Während er sorgfältig schrieb, sah Wolke aus dem Fenster. Sie bemerkte, dass das Glasfast gänzlich von den unteren Ästen einer Eiche bedeckt war. Eine Zaubereiche, dachte sie, als sie die goldenen Punkte auf den Blättern entdeckte.
Der Elf versiegelte den Umschlag. „Gut, er ist fertig“, sagte er. „Berühre ihn bitte mit deinem Horn.“
Wolke tat es, dann klatschte der Elf zweimal in die Hände. Daraufhin flog der Brief in die Luft, drehte sich zweimal um sich selbst und verschwand mit einem leisen Knall.
„Das ist erledigt“, verkündete der Elf. „Morgen bekommen deine Eltern den Brief.“
Wolke verließ die Poststelle. Was würden ihre Eltern wohl zu dem Inhalt des Briefes sagen? Bestimmt würden sie sehr stolz sein, dass sie Dornröschen spielen durfte.
Eine kleine Stimme in ihrem Kopf sagte: Du bist Dornröschen. Du weißt, dass es klappen wird!
Am folgenden Morgen trabten Wolke und Saphira zum nächsten Vorsprechen. Diesmal lief es ganz anders ab als am Vortag. Zunächst beschrieb ihnen Feruste eine Szene, in der Dornröschen das Schloss erforscht. Der Reihe nach mussten sie diese Szene spielen und sich die Worte dazu selbst ausdenken. Dann mussten sie paarweise eine Szene vorlesen, in der die böse Fee Dornröschen dazu bringen will, das Spinnrad zu benutzen.
Wolke und Saphira waren gemeinsam an der Reihe. Wolke machte es großen Spaß, die böse Fee zu spielen. Sie stampfte auf der Bühne herum, schüttelte ihre Mähne und ließ sogar silberne Sternchen fliegen, als sie Saphira zu dem Spinnrad drängen wollte.
„Fantastisch!“, rief Feruste. „Wolke, du warst toll! Jetzt zeig mir, ob du auch als Dornröschen so gut bist.“
Wolke und Saphira tauschten die Rollen.
„Das war ganz wunderbar!“, lobte Feruste, als sie die Szene zum zweiten Mal beendet hatten. „Du warst ein reizendes Dornröschen, Wolke.“
Wolke glühte vor Freude.
Schließlich mussten Columba, Wolke und Saphira nochmals den Ausschnitt vortragen, den sie für das erste Vorsprechen vorbereitet hatten.
Wolke sprach so laut und selbstbewusst wie möglich. Feruste gratulierte, als sie fertig war.
Dann trabte Wolke von der Bühne, und Saphira trat auf. Wolke sah ihr dieses Mal genau zu. Sie wollte Saphiras Auftritt nicht noch einmal verpassen.
Saphira stand ängstlich in der Mitte der Bühne. Sie blinzelte mit ihren langen Wimpern, dann begann sie zu sprechen. Ihre Stimme war nicht besonders laut, aber sehr klar.Obwohl sie nicht wirklich selbstsicher wirkte, schienen ihre Schüchternheit und Nervosität gut zur Rolle des Dornröschens zu passen.
„Du warst großartig“, lobte Wolke danach.
„Danke“, lächelte Saphira. „Ich war total nervös, aber es hat mir Spaß gemacht.“
„Für uns war es auch ein Vergnügen“, rief Feruste. „Heute Abend hänge ich die Besetzungsliste am Sprechenden Baum aus, dann könnt ihr nachsehen, welche Rolle ihr bekommen habt.“
Wolke brachte beim Abendessen kaum einen Bissen hinunter. Ihr Magen schien sich dauernd vor Aufregung umzudrehen. Wer würde wohl Dornröschen werden? Ich war auf jeden Fall besser als Columba, dachte sie. Ganz bestimmt. Hoffentlich bekomme ich die Rolle!
„Isst du das nicht auf?“, fragte Sturmwind und sah auf Wolkes unberührtes Essen.
„Ich hab keinen Hunger.“
„Also ich bin am Verhungern“, sagte Sturmwind und schlang seine Portion hinunter. „Ich war heute Nachmittag in meiner ersten zusätzlichen Verwandlungsstunde.“
„Und wie war es?“, fragte Mondstrahl.
„Wirklich schön“, antwortete Sturmwind. „Wir haben geübt, wie man Blätter in Ranken verwandelt. Ehrlich gesagt war ich der Beste, und Thor hat mich gefragt, ob ich das Bühnenbild für den Zauberwald betreuen möchte“, erzählte Sturmwind schüchtern.
„Toll!“, rief Saphira. „Das ist ein äußerst wichtiges Bühnenbild!“
Sturmwind nickte. „Ich dachte eigentlich, dass eines der älteren Einhörner dafür verantwortlich sein würde.“
„Aber Thor hat dich gefragt!“ Wolke stupste ihn an. „Das ist großartig!“
„Ich habe heute auch gute Nachrichten
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