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Sternenjäger (Wolkenpanther & Wolkenpiraten)

Sternenjäger (Wolkenpanther & Wolkenpiraten)

Titel: Sternenjäger (Wolkenpanther & Wolkenpiraten) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Oppel
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nichts Neues für dich, oder?«, sagte sie mit einem Lächeln. »Am besten erzählst du mir gleich alles.«
    Während sich die Dämmerung herabsenkte, setzten wir uns auf eine Bank, von der aus man Paris überblicken konnte, und ich erzählte ihr von den Babelites und ihrem Bombenanschlag. Wie immer war sie ein sehr zufriedenstellendes Publikum, denn sie hörte hingerissen zu und unterbrach nur, wenn sie mehr Einzelheiten wissen wollte.
    »Wenn die Morgenzeitungen erscheinen, wirst du ein Held sein«, sagte sie schließlich. »Du hast einen kühlen Kopf bewahrt. In Krisensituationen warst du schon immer gut.«
    Ich hatte Kate bereits in einigen brenzligen Situationen erlebt und wusste, wie fähig sie selbst war, und das sagte ich ihr auch. »Jedenfalls«, meinte ich, »hat Heldentum nichts damit zu tun. Es war reines Glück, dass Christophe seine Pistole hat fallen lassen.«
    «Was dieser Mann doch für ein gemeiner Schuft war! Und trotzdem, ich sag’s nur ungern, die Babelites haben nicht ganz unrecht.« Sie blickte nach Osten, wo der Unterbau des Himmelsturms deutlich zu sehen war, umrissen von blinkenden Baustellenlichtern. »Ich finde, es war ziemlich unklug, ihn so dicht bei Paris zu bauen. Das heißt, das Schicksal herauszufordern. Sie hätten ihn doch zumindest weit draußen auf dem Land bauen können. Sollte er einstürzen, würde er nur ein paar Kühe und Hühner zerschmettern.«
    »Vielleicht auch den einen oder anderen Bauern«, fügte ich grinsend hinzu.
    Sie nahm meinen Arm. »Ich bin so froh, dass du in Sicherheit bist.«
    »Und dann hab ich es auch noch geschafft, vor dir hier zu sein.« Ich stieß sie spielerisch an.
    Sie sah ein bisschen verlegen aus. »Also mein Tag war natürlich nichts, verglichen mit deinem. Aber erinnerst du dich an die Rede, die ich in zwei Wochen über die Aerozoen halten soll?«
    Ich nickte. Im letzten Oktober waren Kate und ich bei einer Bergungsaktion in großer Höhe auf eine seltsame und tödliche Kreatur der Luft gestoßen. Sie war wie eine Kombination aus Tintenfisch und Qualle mit elektrisch geladenen Tentakeln. Kate hatte diese Wesen Aerozoen genannt.
    »Also«, sagte Kate, »sie haben meine Rede vorverlegt. Auf morgen!«
    »Aber warum denn?«
    »Ich vermute, Sir Hugh Snuffler steckt dahinter. Er hält mich für eine große Betrügerin, und er würde es gerne sehen, wenn ich vor der Zoologischen Gesellschaft alles durcheinanderbringen würde. Jedenfalls war ich heute den ganzen Tag in größter Eile, um mich vorzubereiten.«
    »Keine Sorge«, meinte ich. »Du wirst genial sein.«
    »Darüber möchte ich heute Abend nicht nachdenken. Jetzt erzähl aber von der besonderen Unternehmung, die du geplant hast.«
    »Ich hoffe, du erwartest keinen Abend in der Oper«, sagte ich mit einem Blick auf ihr Abendkleid.
    »Ein Abend in der Oper kann ab und zu sehr nett sein.«
    Mein Mut sank. Ich hatte Angst, ihr würde meine Überraschung nicht gefallen. Einem Mädchen wie Kate, die an die feinsten Dinge gewöhnt war, würde sie vielleicht armselig vorkommen.
    Ich atmete tief ein. »Ich habe gedacht… du würdest vielleicht die Sterne mit mir angucken wollen.«
    »Ah.«
    Sie schien nicht direkt enttäuscht zu sein, aber mit Sicherheit war sie überrascht. Ich musterte sie aufmerksam. Bisher hatte ich immer gewusst, was Kates jeweiliger Ausdruck zu bedeuten hatte, und ich war riesig erleichtert, als ich den nachdenklichen Ausdruck in ihren Augen sah. Sie hob das Gesicht zum Himmel.
    »Jetzt verstehe ich, warum du Montmartre vorgeschlagen hast. Hier oben, weg von den Lichtern der Stadt, sind die Sterne viel deutlicher zu sehen.«
    »Es wird noch besser«, sagte ich und nahm ihre Hand. »Komm mit.«
    Hinter uns erhob sich auf dem höchsten Punkt des Montmartre das Pariser Observatorium, eine eindrucksvolle weiße Steinfestung mit Beobachtungstürmen und einer großen zentralen Kuppel für das Teleskop.
    »Aber das ist doch jetzt bestimmt geschlossen«, wandte Kate ein.
    »Nicht für uns«, meinte ich mit einem Zwinkern.
    »Wirklich?« Sie bekam große Augen. »Kennst du den Direktor?«
    »Jemanden, der viel nützlicher ist«, sagte ich. »Den Nachtwächter.«
    Ich führte sie nach hinten zum Verwaltungseingang und klopfte dreimal. Nach einigen langen Minuten hörte ich, wie der Riegel zurückgeschoben wurde, die Tür ging auf.
    »Ich habe schon gedacht, du würdest nicht mehr kommen«, sagte Richard.
    »Wir sind beide aufgehalten worden.«
    Er führte uns hinein. »Kommt rein, kommt

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