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Sternenjagd

Sternenjagd

Titel: Sternenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gerrold
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kann ein Schiff im Hyperraum auch beschädigen, wenn sie zu groß ist.
    JARLES ›FREIFALL‹ FERRIS
AUS: HANDBUCH DER RAUMFAHRT,
2. ÜBERARBEITETE AUSGABE
     
Schließlich und letztlich wird jedes System von allein versuchen, äußeren Störungen auszuweichen und seine ursprüngliche Lage wieder einzunehmen, indem es in ein komplexes, kompensierendes Schwingungsmuster verfällt. Jedes Element des Systems wird Störungen auf seine eigene Art und Weise interpretieren, und jedes Element wird gemäß seiner eigenen Interpretation dieser Störungen reagieren. Wenn alle Elemente eines Systems auf diese Weise zusammenwirken, ist die resultierende Multiplexvibration oft genug mehr als ausreichend, um das System und seine Elemente einer unerträglichen Überlastung auszusetzen - ganz besonders diejenigen Elemente, die nicht geschaffen wurden, mit einer so gewaltigen Energiestörung umzugehen.
Und eine unerträgliche Überlastung bedeutet daß irgend etwas nachgeben wird. Üblicherweise ist das das schwächste Glied des Systems…
    GUNTER WHITE
MECHANIK DER BEWEGUNG
     
    Bestürztes Schweigen breitet sich in der Zentrale aus. Köpfe rucken herum und blicken zum Astrogator.
    »Wie weit draußen ist er?« fragt der Kapitän.
    Barak runzelt verwirrt die Stirn. »Radec kann es nicht feststellen. Besser, Sie reden selbst mit der Ortung.«
    Brandt drückt einen Knopf auf der Lehne. »Radec?«
    »Sir?«
    »Was ist das für eine Geschichte, die Sie mir erzählen?«
    »Ich weiß es wirklich nicht Sir. Ich kann den Gegner nicht mehr orten.«
    »Was soll das heißen?« Korie tritt herbei. Brandt wirft ihm einen ärgerlichen Blick zu, aber der Erste Offizier schert sich nicht darum.
    »Genau das, was ich gesagt habe«, ertönt es aus dem Lautsprecher. »Ich habe den Gegner während des Übergangs in den Normalraum von den Schirmen verloren und kann seitdem kein Signal mehr von ihm auffangen.«
    »Kann es sein, daß er außer Reichweite ist?« erkundigt sich Brandt.
    »Nein. Sir. Auf keinen Fall. Er hätte noch mindestens fünf Stunden mit Höchstgeschwindigkeit weiterfahren müssen, um aus unserer Reichweite zu gelangen. Vielleicht sogar sechs.«
    »Haben Sie eine Idee, wo er stecken könnte?« mischt sich Korie ein.
    »Nun, ungefähr… etwa fünfundfünfzig Lichttage entfernt plus oder minus acht Lichtstunden in beide Richtungen.«
    »Ziemlich unwahrscheinlich, daß wir beide zur gleichen Zeit Probleme mit unseren Antrieben haben, was?« sagt Korie nachdenklich.
    »Hmmm.« Brandt verstummt.
    Korie beugt sich über das Mikro. »Sie haben ihn seither nicht mehr auf die Schirme gekriegt?«
    »Nein, Sir. Nicht die kleinste Spur. Es muß an dieser Schwankung Hegen. Während des Übergangs erlitten unsere Instrumente ein elektronisches Trauma. Wir mußten alle Sensorfelder löschen und neu kalibrieren.«
    Korie öffnet den Mund zu einer Entgegnung, aber Brandt schneidet ihm das Wort ab. »Also schön. Wir haben verstanden. Suchen Sie weiter nach ihm.«
    »Jawohl, Sir.«
    Brandt unterbricht die Verbindung und blickt seine Offiziere an.
    Korie brütet dumpf vor sich hin, doch Barak sagt »Plus oder minus acht Lichtstunden. Also ein Bereich von sechzehn Lichtstunden. Ein verdammt großes Gebiet. Um einiges größer als ein durchschnittliches Sonnensystem.«
    »Das ist unwichtig«, meldet sich Korie zu Wort. »Zuerst einmal müssen wir wissen, wo genau er aus dem Hyperraum gekommen ist.«
    »Eine gute Frage«, sagt Brandt. »Wirklich, eine gute Frage…« Unvermittelt hebt er seinen massigen Körper aus dem Kommandositz. »Wir wollen die Möglichkeiten erörtern.« Er beginnt nachdenklich auf und ab zu gehen. »Entweder ist der Gegner absichtlich in den Normalraum zurückgefallen, und in diesem Fall nutzt er den Vorteil unserer Unfähigkeit ihn zu jagen, oder er hat angehalten, weil er keine andere Wahl besitzt…«
    Brandt kommt hinter dem Kommandositz zum Stehen und legt die Hände auf die Kopfstütze. »Und jetzt lassen Sie uns den zweiten Fall durchgehen – daß ihm keine Wahl geblieben ist. Das würde bedeuten, daß wir ihn bis an seine Grenzen gejagt haben. Seine Energiezellen sind erschöpft seine Maschinen versagen, seine Ausdauer ist am Ende. Früher oder später mußte er anhalten. Unser Problem hat ihm diese Möglichkeit ein wenig früher eröffnet. Er versucht wahrscheinlich im Augenblick, seine Energiezellen wieder aufzuladen.«
    »Dann lassen Sie uns die Reparatur durchführen und sehen, daß wir ihn erwischen.«
    Brandt mustert

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