Sternenschweif 39 - Funkelnder Wasserzauber
Jan. Dann verließ er mit seinem Vater den Bahnsteig.
Laura und Catherine verabschiedeten sich von Mrs Webber und fuhren in Catherines Wohnung. Sie hatte Kartoffelsuppe gekocht, doch Laura konnte nicht viel essen. Sie war noch immer satt von den Broten im Zug.
„Hättest du Lust, in den Zoo zu gehen?“, fragte Catherine.
„Oh ja!“, rief Laura sofort. „Jan hat mir schon erzählt, wie toll es dort ist.“
„Das ist es wirklich“, bestätigte Catherine. „Und ich habe in der Zeitung gelesen, dass man jetzt die zwei neuen Affenbabys anschauen darf.“
Affenbabys! Affenbabys kannte Laura bislang nur aus dem Fernsehen. Als sie schließlich vor dem Fenster des Affenhauses stand, konnte sie sich nicht sattsehen.Die beiden Kleinen schauten lustig aus, wie sie so miteinander spielten und sich im Klettern übten. Doch schließlich gingen Laura und Catherine weiter, denn sie wollten auch noch zu den Giraffen und Krokodilen. Als sie einige Zeit später an einem Imbissstand vorbeikamen, knurrte Lauras Magen.
„Wir sind jetzt schon über drei Stunden hier“, stellte Catherine mit einem Blick auf die Uhr fest. „Was hältst du von einem Besuch in meinem Lieblingscafé? Es heißt LeseBar . Dort gibt es ganz viele Bücher, in denen man nach Lust und Laune herumschmökern darf. Und nebenbei kann man eine Kleinigkeit essen und etwas trinken.“
„Das wäre super“, meinte Laura sofort. Mit einem Mal spürte sie, wie müde siewar. Eine halbe Stunde später sank sie mit einem Stapel Pferdebücher in einen der weichen Ledersessel des Cafés. Die freundliche Bedienung stellte ein Stück Schokokuchen und ein großes Glas Apfel-Holunderblütenschorle mit frischen Pfefferminzblättern vor sie hin. So etwas Leckeres hatte Laura noch nie getrunken. Auch der Kuchen schmeckte köstlich. Danach fühlte sie sich wieder besser.
„Ich finde, wir sind für heute genug gelaufen“, meinte Catherine und legte ihre Zeitung beiseite. „Möchtest du noch ins Kino? Da kommt in einer halben Stunde ein Film über ein Mädchen und seinen Hund. Er soll sehr gut sein.“
„Prima Idee!“, sagte Laura erfreut. Seit sie auf dem Land wohnten, kam sie nurnoch selten ins Kino. Und der Film war tatsächlich wunderschön. Nachdem sie anschließend in Catherines gemütlicher Küche noch eine Pizza gegessen hatten, fühlte sich Laura sehr erschöpft. Sie gähnte.
„Ich glaube, für heute ist es genug“, stellte Catherine fest. „Wir haben morgen ja auch noch ein bisschen Zeit.“ Sie richtete rasch im Wohnzimmer das Schlafsofa her und Laura kroch dankbar unter die Decke. Kaum hatte Catherine das Licht gelöscht, war sie schon eingeschlafen.
Als sie am nächsten Morgen erwachte, schlief Catherine noch. Leise stand Laura auf, um sie nicht zu wecken. Sie trat ans Fenster und blickte hinunter in den kleinen Innenhof mit den bunten Blumenbeeten. Rings um den Hof reihte sich Wohnungan Wohnung, mehrere Stockwerke hoch. Laura staunte, wie viele Leute hier lebten. Wenn sie daheim aus dem Fenster blickte, dann sah sie direkt auf Sternenschweifs Koppel. Sternenschweif! Sie hatte gestern gar nicht mehr an ihn gedacht. Wie es ihm wohl ging? Gedankenverloren wischte Laura ein bisschen Staub vom Fensterbrett. Da fiel ihr Blick auf ein kleines Kästchen, in dem eine Münze lag. Sie sah ziemlich abgegriffen aus und hier und da schimmerte es ein bisschen golden durch. Laura betrachtete sie genauer. Sie erkannte Wellenlinien, einen kleinen Vogel und eine Sonne. In diesem Moment ging die Tür auf und Catherine trat ein.
„Guten Morgen“, begrüßte sie sie fröhlich. „Na, hast du gut geschlafen?“
„Ja, wie ein Stein“, erwiderte Laura.
Catherine bemerkte die Münze in Lauras Hand. „Hübsch, nicht?“, fragte sie. „Ich habe sie in einer der alten Kisten gefunden, die im Keller der Buchhandlung standen.“
„Was haben die Zeichen darauf zu bedeuten?“, erkundigte sich Laura.
„Keine Ahnung“, antwortete Catherine. „Vor ein paar Tagen habe ich sie einem Antiquitätenhändler gezeigt, aber er konnte mir auch nichts dazu sagen. Nur, dass die Münze nicht aus echtem Gold ist, obwohl es an manchen Stellen so aussieht.“
„Bestimmt ist sie sehr alt“, meinte Laura.
„Ja, vielleicht“, erwiderte Catherine. „Vielleicht war sie aber auch nur Dekorationsmaterial für das Schaufenster. Sieh mal, was ich noch entdeckt habe.“ Mitdiesen Worten hob sie den Boden hoch, auf dem die Münze lag. Darunter kamen ein paar Stückchen weißer Rinde
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