Sternenschweif 39 - Funkelnder Wasserzauber
zum Vorschein. Sie waren von feinen rötlichen Streifen durchzogen. „Ich habe keine Ahnung, was die mit der Münze zu tun haben“, fuhr Catherine fort. „Warum meine Tante sie wohl aufbewahrt hat?“
„Einen Baum mit so einer Rinde habe ich noch nie gesehen“, stellte Laura erstaunt fest.
„Nein, ich auch nicht“, gab Catherine zu. „Wahrscheinlich ist er eher selten.“
Laura legte die Münze wieder in das Kästchen zurück. Da kam ihr eine Idee.
„Ich kenne so einen alten Münzladen bei uns. Dort könnte ich doch einmal nachfragen.“
„Von mir aus gerne“, erwiderte Catherine. „Wer weiß, vielleicht findest du ja etwas heraus? Ich bin gespannt.“
Laura nickte. Auch sie war gespannt. Gleich morgen würde sie zu dem Laden gehen.
3
Nachdem Laura und Catherine gefrühstückt hatten, machten sie noch einen langen Spaziergang durch einen nahe gelegenen Park. Laura genoss es, sich in Ruhe mit Catherine zu unterhalten. Sie sprachen von der Schule, Catherines Arbeit, den Hunden und natürlich von Sternenschweif. Nebenbei fütterten sie an einem kleinen See ein paar Enten, die sich schnatternd über das mitgebrachte Brot hermachten. Dann war es auch schon Zeit, wieder zumBahnhof zu fahren. Jan wartete bereits mit seinem Vater am Treffpunkt. Diesmal würde sie eine andere Dame begleiten, die aber genauso nett war wie Mrs Webber.
„Gute Fahrt“, sagte Catherine und nahm Laura in den Arm. „Es war schön, dass du mich besucht hast. Kommst du mal wieder?“
„Oh ja, das wäre toll“, antwortete Laura sofort. „Vielen Dank für alles.“
Die Zugbegleiterin brachte Laura und Jan zu ihren Plätzen. Laura winkte Catherine noch lange nach, auch als sie nur noch ein kleiner Punkt auf dem Bahnsteig war. Jan packte in der Zwischenzeit ein belegtes Brötchen aus und biss herzhaft hinein.
„Na, was habt ihr gemacht?“, fragte er mit vollen Backen, als Laura sich setzte.Laura erzählte ihm voller Begeisterung von ihrem Besuch im Zoo. Jan hatte gar nicht gewusst, dass es dort Affenbabys zu sehen gab, und wollte das nächste Mal, wenn er zu Besuch war, auch unbedingt hin. Die beiden unterhielten sich über ihre Lieblingstiere und es stellte sich heraus, dass Jan wie Laura einen kleinen Terrier besaß.
„Delia ist erst ein Jahr alt und stellt lauter Unfug an“, erzählte er. „Erst letzte Woche hat sie meine besten Fußballschuhe zernagt.“
„Solche Sachen macht Walter zum Glück nicht“, erwiderte Laura lachend. „Aber er ist ja auch schon älter. Dafür hat Buddy, der Hund meines Bruders Max, ständig Unsinn im Kopf.“
Während Laura von den Hunden, ihrerFamilie und Sternenschweif erzählte, verging die Zeit wie im Flug. Die beiden konnten es nicht glauben, als sie wieder daheim ankamen. Lauras ganze Familie stand am Bahnsteig. Die kleine Sophie lachte und streckte die Arme aus, als sie Laura entdeckte. Laura nahm sie auf den Arm, dann begrüßte sie ihre Eltern und Max. Sie sah, dass Jan etwas abseits mit seiner Mutter stand und zu ihr herschaute.
„Jan, komm doch mal!“, rief sie und winkte ihn zu sich. Jan kam mit seiner Mutter herüber und Laura stellte ihn vor.
„Jan kennt sich super aus in der Stadt, weil dort sein Vater wohnt“, erklärte sie. „Und er hat wie ich einen Terrier, Delia. Sie ist noch jung und mag besonders gern Fußballschuhe.“
Da lachten alle und Jan erzählte noch ein bisschen mehr über den frechen kleinen Hund. Sophie fing an zu quengeln.
„Ich glaube, wir müssen los“, meinte Mrs Foster. „Laura, willst du dir nicht Jans Nummer aufschreiben, damit ihr euch einmal treffen könnt? Vielleicht auch mit den Hunden?“
Laura und Jan nickten begeistert und tauschten ihre Telefonnummern aus. Dann machten sich alle auf den Heimweg.
„Wie geht es Sternenschweif?“, fragte Laura, gleich nachdem sie losgefahren waren. „Haben sich Jessica, Mel und Julia gut um ihn gekümmert?“
„Bestens“, erklärte ihr Vater. „Sie haben ihn zweimal zu einem Ausritt mitgenommen, den Stall ausgemistet und ihn zu drittgeputzt. Ich glaube, er war noch nie so sauber.“
Laura war froh, das zu hören, doch sicherlich hatte Sternenschweif sie trotzdem vermisst. Sie konnte es kaum mehr erwarten, ihn wiederzusehen! Als sie auf den Hof fuhren, stand er am Koppelzaun und wieherte ihr laut entgegen.
„Sternenschweif!“, rief Laura und lief sofort zu ihm. Voller Freude drückte sie ihn an sich. Wie herrlich, sein warmes Fell zu spüren. Und wie es duftete!
„Mein Freund!“,
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