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Stolz der Kriegerin

Stolz der Kriegerin

Titel: Stolz der Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Melli
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oder sein Versetzungsartefakt durch Kurzsprünge auf Sicht über Gebühr beanspruchen zu müssen. Beinahe vergaß er über diesen schlechten Aussichten seinen großen Plan. Doch als er später in der Nacht in dem Bett lag, das Thonal ihm zur Verfügung gestellt hatte, dachte er darüber nach, wie er am leichtesten Kontakt zu seinen Gefolgsleuten in Lhandheralion aufnehmen und den Schlag gegen Arendhar und T’wool überwachen konnte.

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    Zweites Kapitel
    Der Brautzug
    K haton sah Laisa an und schüttelte verzweifelt den Kopf. »Bei meinem Herrn Meandir ! Du bist die schlechteste Schülerin, die ich je hatte.«
    Die Katzenfrau warf die misslungene Spruchrolle, mit der sie den Lichtstein hätte entzünden sollen, zu Boden und brachte den Stein mit einem Gedankenbefehl zum Leuchten. So macht man das, sagte ihr Blick, als sie den Magier musterte.
    »In der Universität von Thelan wären dies fünf Minuspunkte wegen Aufsässigkeit«, erklärte Khaton grollend. »Du hast ein gewisses magisches Talent! Sonst könntest du die Lichtsteine nicht auf diese Weise zum Leuchten bringen. Aber du bist einfach zu sprunghaft, um dich auf eine Aufgabe zu konzentrieren, die Sorgfalt und Ausdauer erfordert. Außerdem ist deine Schrift einfach grauenhaft.«
    »Also ich finde, man kann sie gut lesen«, widersprach Laisa gekränkt. »Da, wo ich herkomme, war ich eine der wenigen Katzenmenschen, die die Kunst des Schreibens überhaupt beherrscht haben.« Sie nickte, als wolle sie ihre Worte bekräftigen, und ließ den Lichtstein mit einem kurzen Gedankenbefehl wieder erlöschen.
    Khaton bedachte sie mit einem vernichtenden Blick. »Magie muss mit Bedacht angewandt werden, und das bedeutet üben, üben, üben. Du aber tust so, als könntest du alles von jetzt auf gleich lernen. Ich sage dir, du wirst noch einmal schwer bereuen, dass du dir so wenig Mühe gibst.«
    »Ich weiß nicht, was diese Zauberspruchrollen überhaupt sollen. Wer weiß denn schon heute, welche Magie er morgen anwenden muss?« Verdrossen winkte sie ab, kehrte dem Tisch mit dem magischen Papier und der Zaubertinte den Rücken zu und angelte sich aus einer auf einem Bord stehenden Onyxschale einen Apfel, den sie genussvoll mit ihren kräftigen Kiefern zerbiss.
    »Du hast wohl nichts anderes als Essen und Schlafen im Kopf!«, schalt Khaton.
    Er nahm sich selbst einen Apfel und sah die Katzenfrau vorwurfsvoll an. »Gerade für die Aufgaben, die dir bevorstehen, wäre es wichtig, dich mehr mit Magie zu befassen. Vergiss nicht, du bist mir als Helferin zugeteilt worden. Daher solltest du meine Anweisungen befolgen.«
    »Es langweilt mich, stundenlang dasitzen zu müssen, um dumme Spruchrollen zu beschreiben, die dann doch nicht funktionieren.«
    Die Bemerkung, seine Helferin zu sein, ärgerte Laisa. Immerhin hatte sie vor wenigen Wochen etwas vollbracht, das dem hohen Herrn Evari des weißen Gottes nie gelungen wäre, nämlich den Stern der Göttin Irisea aus dem Magierturm seines schwarzen Widerparts zu holen und auf diese Seite des Großen Stromes zu bringen. Dafür hatte sie Dank verdient, keine Schelte.
    Ihr störrischer Gesichtsausdruck warnte Khaton davor, noch eingehender auf ihre Schwächen einzugehen. Dabei verfügte sie über beachtenswerte magische Talente. Er brummte etwas in den Bart, das sich wie »Impertinente Katze!« anhörte, und hob die rechte Hand. Aus dem Nichts erschien ein Becher voll mit Thilierwein. Khaton trank ihn in einem Zug aus, ließ den Becher wieder verschwinden und wies Laisa an, mit ihm zum Tisch zurückzukehren. Das magische Papier und die Tinte verschwanden, und stattdessen lag eine große Karte der südlichen Länder zu beiden Seiten des Großen Stromes auf dem Tisch.
    »Es ist bedauerlich, dass es mir bisher nicht gelungen ist, deine Gestaltwandlerfähigkeiten zu aktivieren. Jetzt wirst du eben weiterhin als Greedh’een reisen müssen.«
    Khatons Bemerkung brachte Laisa dazu, die Ohren zu spitzen. Wie es sich anhörte, würde sie wieder einen Auftrag von ihm erhalten. Dabei war er ihr bislang die Bezahlung für den letzten schuldig geblieben.
    »Ich weiß nicht, ob ich länger für dich arbeiten werde«, sagte sie daher.
    Der Evari blickte sie verärgert an und schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. »Verdammt! Du tust, was ich sage, verstanden! Glaubst du, es macht mir Freude, die Feuer auszutreten, die an allen Ecken und Enden der Dämmerlande brennen? Ich bräuchte zehn Helfer, alle zusammen zehnmal so gut ausgebildet wie du,

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