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Stolz und Leidenschaft: Roman (German Edition)

Stolz und Leidenschaft: Roman (German Edition)

Titel: Stolz und Leidenschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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heult.«
    Caitrina fing Mors Blick auf. Una war ihre Enkelin, und Mor hatte eine Schwäche für das kleine Mädchen.
    »Ich sehe zu, ob ich sie solange beschäftigen kann«, meinte Mor und bohrte Brian den Finger in die schmale Brust, »während du dieses Kätzchen aus dem Baum holst.«
    »Komm, Caiti, beeil dich«, rief er, packte sie an der Hand und zog sie aus dem Zimmer.
    Erst als sie aus der Burg traten und über den barmkin auf das Tor zuliefen, erinnerten die neugierigen Blicke ihrer Clansleute sie daran, dass sie immer noch das neue Kleid trug – und keine Schuhe. Trotz des strahlend blauen Himmels war die Erde noch feucht vom morgendlichen Regen, und Schlamm schmatzte zwischen ihren Zehen. Da sie nichts anderes tun konnte, hob sie eben so gut es ging die Röcke, um den Saum nicht zu beschmutzen.
    »Du hättest mir ruhig einen Augenblick Zeit geben können, um mich umzuziehen«, murrte sie.
    Brian warf ihr einen flüchtigen Blick zu. »Wieso? Du siehst doch gut aus.«
    Resignierend verdrehte sie die Augen. Brüder . Sie könnte einen Leinensack tragen, und sie würden es nicht einmal bemerken.
    Nachdem sie das Tor passiert hatten, eilten sie den Pfad entlang und nahmen die rechte Abzweigung, die zu den Wäldern führte – die linke führte zum Loch Ascog. Am Vorabend der Spiele wimmelte es bei den Außengebäuden an den Ufern des Loch vor Geschäftigkeit, doch als sie und Brian auf die Bäume zuliefen, war es überraschend ruhig, abgesehen von Borus aufgeregtem Bellen, das immer lauter wurde, je näher sie der großen, alten Eiche kamen. Die Lamonts stammten von den großen Königen Irlands ab, und Brian hatte den
Hund nach seinem Namensvetter benannt – Brian Boru, dem berühmten Hochkönig vor vielen Jahrhunderten.
    »Du hast den Hund hier gelassen?«
    Ihr Bruder wurde rot. »Ich habe ihm gesagt, er soll nach Hause gehen, aber er wollte nicht hören. Und da die Katze ja schon auf dem Baum festsaß, dachte ich mir, dass es keinen Unterschied macht.«
    »Er hat dem armen Ding vermutlich eine Todesangst eingejagt.« Sie drehte sich zu dem Hund um und sagte scharf: »Boru!« Er hörte auf zu bellen und sah sie mit fragend schief geneigtem Kopf an. Sie zeigte in Richtung der Burg, die durch die Bäume nicht mehr zu sehen war. »Nach Hause.«
    Mit einem leisen Winseln rieb Boru den Kopf an ihren Röcken und schenkte ihr einen entschuldigenden Blick aus seelenvollen braunen Augen. Streng schüttelte sie den Kopf, fest entschlossen, sich nicht erweichen zu lassen. Der Hund hatte zweifellos ein Talent für dramatische Gesten. »Nach Hause, Boru!« Der große Deerhound winselte erneut, diesmal sogar noch bemitleidenswerter, dann ließ er den Kopf hängen und trottete zurück in Richtung Burg.
    »Ich habe keine Ahnung, wie du das machst«, staunte Brian. »Du bist die Einzige, auf die er hört.«
    Mit geschürzten Lippen verkniff Caitrina sich die schnelle Erwiderung, die ihr auf der Zunge lag: Weil sie die Einzige war, die ihm Befehle gab. Ohne sie wären die Hunde so wild wie Wölfe. Allerdings vermutete sie, dass man in etwa dasselbe auch von ihren Brüdern behaupten konnte.
    Als sie durch das Gewirr aus Ästen nach oben blickte, keuchte sie erschrocken auf, denn das winzige Bündel aus orange-weißem Fell war nur mit Mühe zu erkennen. »Wie ist er denn nur so weit nach oben gekommen?«
    »Als ich versuchte, ihm nachzuklettern, ist er einfach immer weiter hinauf, deshalb bin ich losgelaufen, um dich zu holen. Vor mir hat er Angst.«
    Erschrocken drehte sie sich zu ihrem Bruder um. »Du kannst doch nicht etwa erwarten, dass ich da hinaufklettere?«
    »Warum, glaubst du, habe ich dich denn sonst hierhergebracht ?« Er wirkte ehrlich verwirrt. »Zu mir kommt der Kater nicht. Aber dich mag er, und du bist schon hundertmal auf diesen Baum geklettert.«
    »Das ist Jahre her«, meinte sie ärgerlich. »Falls du es noch nicht bemerkt hast, aus dem Alter, in dem man auf Bäume klettert, bin ich schon längst raus.«
    »Warum? Soo alt bist du nun auch wieder nicht.«
    An seiner Fertigkeit, Komplimente zu machen, würde Caitrina wohl noch mit ihm arbeiten müssen, wenn er jemals einem Mädchen den Hof machen wollte. Obwohl das bei seinem Gesicht vermutlich keinen Unterschied machen würde. Was ihren Brüdern an Galanterie und Manieren fehlte, machten sie mit ihrem Aussehen wieder wett. Schlingel waren sie allesamt, die ganze Bande, aber Caitrina liebte sie unermesslich. Wie konnte ihr Vater nur glauben, sie könne sie

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