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Strengstens verboten

Strengstens verboten

Titel: Strengstens verboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Carman
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violette Kiste, als sein Walkie-Talkie wieder anging. Diesmal war es Mrs Sparks.
    Sie war ungehalten.
    Â»Leo Fillmore, wenn du im Gebäude bist, melde dich. SOFORT.«
    Am liebsten hätte er das Walkie-Talkie ausgeschaltet, um zu ergründen, was dieses Ringzimmer oder der Raum voller Ringe wohl bedeuten sollte. Warum um alles in der Welt war er in einer Kiste mit seinem Namen aufgetaucht?
    Leo knipste sein Walkie-Talkie an.
    Â»Ich bin unterwegs zum Sechsten. Brauche nur noch ein paar Minuten.«
    Â»Du hast das KA-Problem noch nicht behoben?«, schrie Mrs Sparks. Ihre Stimme hallte von den Tunnelwänden wider. »Ist dir klar, wer darin wohnt? Er ist ungefähr eine Milliarde Dollar wert und seine Tochter wird in der Hitze sehr unleidlich. Und wenn sie unleidlich wird, wird ER unleidlich. Mach dich auf die Socken, Fillmore!«
    Â»Bin gleich da«, sagte Leo.
    Â»Und komm in die Lobby zurück, sobald du fertig bist. Remi muss mal auf Klo und DU musst solange an der Tür stehen. Hier ist in letzter Zeit zu viel Unheil passiert.«
    Was meinte sie mit Unheil? Die schwarze Limousine oder die Enten in der Lobby oder noch etwas anderes? Was auch immer, Mrs Sparks war in Alarmbereitschaft, was Leo als schlimmes Zeichen ansah.
    Er konnte nicht glauben, wie hektisch sich sein Tag entwickelte. Klimaanlagen, Wasserrohre, Türdienst, Entenspaziergang – in seinem Kopf drehte sich alles. Er griff nach dem violetten Deckel und sah etwas, das ihm bisher entgangen war. Auf der Unterseite klebte ein vornehmer Briefumschlag. Eine Nachricht war über dem Umschlag auf das Holz des Deckels selbst geschrieben, in der großen, gerundeten Schrift von Merganzer, die Leo sofort erkannte.
    Stockwerk und drei und ein halb!
    Drücke die violette Kugel in der Küche neben dem Flur.
    Dreimal hintereinander ganz schnell. Ducken!
    Und nimm die Kugel mit. Du kannst sie brauchen.
    Leo verspürte sofort eine Welle der Erleichterung. Merganzer D. Whippet drückte sich nur so seltsam verschlungen aus, wenn er vollkommen glücklich war, zum Beispiel, wenn sie in der Doppelhelix nach oben sausten und er losbrüllte: »Tanzhaie, die Bob hüpfen!« Mr Whippet war sowieso der klügste Mann, den er jemals kennengelernt hatte, aber wenn er glücklich war, dann stürzte seine ungestüme Freude aus ihm heraus wie lauter bunte Bonbons.
    Stockwerk und drei und ein halb war typisch Whippet.
    Â»LEOOOOOOO!« Mrs Sparks kreischte in das Walkie-Talkie.
    Leo drehte den Ton herunter, und ihre Stimme wurde leiser, als ob sie einen Fahrstuhlschacht hinunterfiel.
    Er wandte sich dem bunten Briefumschlag zu und löste ihn vorsichtig von dem Deckel der violetten Kiste. Die Zeit blieb für ihn stehen, als er die Nachricht öffnete und las. Den Milliardär und seine unleidliche Tochter hatte er vergessen. Genauso wie Mrs Sparks und leckende Rohre.
    Es gab nur noch den Brief und die Kiste.
    Junger Herr Fillmore,
    wenn du den Brief erhältst, dann ist Mr Whippet genau hundert Tage fort. Als sein langjähriger persönlicher Freund und Anwalt bin ich beauftragt, die Dinge in Gang zu bringen.
    Ich bin nur bevollmächtigt, dir vier Dinge zu sagen:
Es gibt vier Kisten, die alle gefunden werden müssen.
Du hast zwei Tage, einschließlich diesem. Mehr Zeit bleibt dir nicht.
Du darfst nur eine weitere Person zu Hilfe nehmen, vorzugsweise ein Kind.
Nimm immer eine Ente mit, wenn du kannst. Sie sind nützlicher, als du denkst. Wenn du keine Ente finden kannst, nimm einen Freund mit. Geh es niemals alleine an.
    Versage nicht, junger Herr Fillmore, denn wenn du das tust, wird es mit dem Whippet Hotel und mit allem, wofür es steht, zu Ende gehen.
    Nur du kannst das Whippet jetzt noch retten. Merganzer baut darauf, dass du die Sache wieder ins Lot bringst.
    Fürsorglich dein
    George Powell
    Rechtsanwalt
    1 Park Avenue West, 44. Stock, Zimmer Nummer vier
    New York, NY
    Leo spürte das ganze Gewicht des Hotels auf seinen Schultern lasten. War es tatsächlich ihm, einem zehnjährigen Jungen, überlassen, das Hotel zu retten? Und was hatten bloß vier merkwürdige Kisten mit der Rettung eines Hotels zu tun?
    Er sah auf sein Walkie-Talkie, dessen rotes Licht ständig blinkte: zweifellos Mrs Sparks oder sein Vater. Er war zu lange geblieben, um die violette Kiste mit den Ringen zu untersuchen. Leo stopfte den Umschlag und den Brief in die Brusttasche seines Overalls und schob den Deckel

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