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Strengstens verboten

Strengstens verboten

Titel: Strengstens verboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Carman
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wieder über die Kiste zurück. Da hörte er die Stimme seines Vaters durch den Wartungstunnel hallen.
    Â»Leo? Bist du da drin?«
    Leise schob Leo den Deckel der Kiste ganz zu, bis er wieder fest saß. Dann nahm er sie und sah sich nach einem Versteck um, ehe sein Vater gleich angestapft kommen würde. Der Tunnel war schmal, aber hoch, angefüllt mit allen möglichen Rohren und Zählern, und er zog sich in einem geschlossenen Kreis um das gesamte Gebäude. Das war eine der Eigenarten des Whippet Hotels: Es war zwar richtig, dass es neun Stockwerke gab, aber zwischen den einzelnen Etagen war viel Platz. Alle Tunnel führten durch diese Zwischenräume und zwischen den Gäste-Etagen gab es hier und da Rohrleitern. Leo hatte sich schon vor Urzeiten alle Ecken und Winkel des Tunnelsystems gemerkt und eines war sonnenklar: Es gab keinen Ort, wo er eine violette Kiste verstecken konnte, ohne dass sein Vater sie bemerkte.
    Leo sah sich nach allen Seiten um, und ihm wurde klar, dass er nur eine Chance hatte, wenn er sein Geheimnis bewahren wollte.
    Als Clarence Fillmore bei der kleinen runden Öffnung auftauchte, die zu dem Entenaufzug führte, war sein Sohn verschwunden. Und die Kiste ebenfalls.

    Mit einer Kiste eine Leiter hinunterzuklettern ist leichter gesagt als getan, und Leo ließ sie mehr als einmal fallen, als er vom fünften zum vierten Stock kletterte. Er schlängelte sich durch den Tunnel im vierten Stock, der wiederum mit Rohren ausgekleidet war, von denen einige mit lautem Zischen Dampf abließen, als er vorbeikam. Ein weiteres Loch mit einer Leiter tauchte auf und er kletterte wieder abwärts und erreichte den Wartungstunnel im dritten Stock. Fünf Minuten später war er wieder im Heizraum im Untergeschoss. Dort schob er die violette Kiste unter seine Pritsche, um sie zu verstecken. Er war schon ganz außer Atem, kletterte jedoch durch bis zur sechsten Etage, um die Klimaanlage einzuschalten, die Mrs Sparks nicht verstand.
    Â»Behaupte jetzt nicht, dass du kein Signal hattest«, schrie Mrs Sparks, als er schließlich in die Lobby zurückkehrte. Ihr turmhoher Bienenkorb tanzte über seinem Kopf vor und zurück. »Remi hat fast in die Hose gemacht!«
    Leo verstand nicht, warum sie Remi nicht für einen kurzen Augenblick, der nicht mehr als zwei Minuten dauern konnte, hatte gehen lassen, aber bei ihrer Laune wollte er sie nicht fragen.
    Â»Und du hast ewig gebraucht, um die Klimaanlage auf Sechs einzustellen«, keifte Mrs Sparks weiter, während Remi in Richtung Toiletten davonrannte. »Was, wenn sich die Yanceys entscheiden, doch nicht hierzubleiben? Was ist dann? Was meinst du, was Mr Whippet davon hält, wenn er zurückkommt? Antworte!«
    Leo räusperte sich. Er hatte den Namen des Mädchens und seiner Eltern nicht mitbekommen, als er den Schalter der KA an-, aus- und wieder anknipste und das Temperaturrädchen erst auf null und dann zurück auf 19 Grad drehte. Als sie angesprungen war, hatte sich das Mädchen vor den kühlen Luftstrom gesetzt und Leo angestarrt, als sei er nichts als ein Haufen stinkender Dreck.
    Â»Wissen Sie, Mrs Sparks, die KA in dem Zimmer ist gar nicht so kompliziert. Soll ich sie Ihnen noch einmal erklären?«
    Mrs Sparks’ Gesicht sah aus, als wolle sie Feuerwerkskörper aus ihren Ohren abschießen. Sie konnte es nicht ertragen, nicht zu wissen, wie das Hotel funktionierte, was praktisch die ganze Zeit vorkam.
    Â»Das gibt einen Eintrag, Leo Fillmore. Behaupte nicht, dass ich dich nicht gewarnt hätte.«
    Es war nicht ganz klar, was so ein Eintrag von Mrs Sparks bedeutete. Leo hatte schon Dutzende Einträge bekommen, aber was damit passierte, war ein Rätsel. Er hatte das Gefühl, die Einträge lagen in ihrem Schreibtisch als Beweisstücke für eine zukünftige Beurteilung seiner Fähigkeiten und Charaktereigenschaften, deren Zeitpunkt sie bestimmte.
    Als Remi mit erleichterter Miene wieder durch die Lobby gesaust kam, unterhielt sich Mrs Sparks am Telefon mit Mrs Pompadore darüber, wo man in Manhattan die schönsten Hüte kaufen konnte.
    Â»Danke, Leo, das war dringend.« Remi seufzte. »Hast du die Tochter von dem Milliardär kennengelernt? Die ist doch echt süß.«
    Â»Ich hab ihr die Klimaanlage eingestellt, was sie anscheinend gefreut hat.« Leo flüsterte leise und bedeutete Remi, ebenfalls zu flüstern. Der kleinere Junge

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