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Stuermischer Zauber

Stuermischer Zauber

Titel: Stuermischer Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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Verrat ihn verletzt hatte. Duncan hatte stets mehr riskiert als sie. Er hatte die Liebe in die Waagschale geworfen, während sie sich zurückgehalten und seine Liebe akzeptiert hatte. Doch sie hatte immer Angst gehabt, sich ihre tiefen Gefühle für ihn einzugestehen, weil sie die Gefahren gefürchtet hatte, die um ihn lauerten. Er hatte ihr alles gegeben, was ein Mann einer Frau geben konnte – und sie hatte es gegen ihn verwandt.
    Ob ihre Gründe gut waren, war unwichtig. Sie hatte ein Verbrechen gegen seine Liebe begangen. Nur Liebe konnte den Schaden heilen, den sie angerichtet hatte. Sie ließ sich in ihn fließen – ihre Liebe, ihre Bewunderung, ihre Entschuldigungen und tiefes, tiefes Bedauern. Vergib mir, Geliebter, vergib mir.
    »Oh Gwynne, mein Herz …«, flüsterte er. Obwohl er gewusst hatte, dass er sich ihr ebenfalls vollständig offenbaren musste, damit sie gemeinsam die Antworten fanden, nach denen er suchte, hatte er dummerweise nicht bedacht, was das bedeutete. An diesem Ort ohne Grenzen, an dem es nur die pure Essenz gab, zerfiel seine Wut im Strom ihrer gepeinigten, besorgten Liebe.
    Er war es, der sich entschuldigen musste, weil er sie in eine unmögliche Situation gebracht hatte. Obwohl er sie gleichermaßen für die reine Stärke ihrer Seele geliebt hatte wie für ihre atemberaubende Sinnlichkeit, hatte er nicht akzeptieren wollen, welche Konsequenzen ihre Redlichkeit mit sich brachte. »Es tut mir leid, mo càran«, sagte er. Es war ihm kaum möglich, seine Entschuldigung in Worte zu kleiden, ehe das Verlangen seinen Geist überflutete. »Ich lag so falsch …«
    Blitze zuckten über den Himmel, als sie gemeinsam den Höhepunkt erreichten. Innerhalb jenes versengenden Augenblicks, in dem die Energie der Erde und der Magie sich vereinigten, wurde die Gestalt von Gwynnes Albträumen entsetzlich deutlich. Ihm wurde beinahe schwarz vor Augen, als ihn die geballte Intensität von Leidenschaft und Erfüllung und das Entsetzen jener Zukunft trafen, die er beinahe mit seinen dickköpfigen Handlungen heraufbeschworen hätte. Er blickte in den Abgrund … und sah darin sich selbst.
    Während die Bilder in ihm nachhallten, rollte er sich auf die Seite und zog sie dicht an sich. Er brauchte den süßen Trost ihres Körpers, um sich darin zu verankern. Sie zitterte, doch war sie auf eine Art und Weise stark, die Männern einfach abging. »Du … du hast es gesehen?«, fragte er abgehackt.
    »Gott hilf mir, aber ja.« Sie holte zitternd Atem. »Ein jakobitischer Sieg hätte innerhalb von fünf Jahren den Versuch des neuen Königs zur Folge, die Nation zum Katholizismus zu bekehren -wenn nötig mit Gewalt. Es wäre der schlimmste Religionskrieg in der Geschichte Großbritanniens geworden -schlimmer als die Verbrennungen, die Bloody Mary veranlasste, oder das Wüten der Puritaner.«
    Er nickte, als ihre Worte sein Verständnis der Bilder vertieften. »Wenn die Leute widerstehen, ruft König James französische, spanische und irische Truppen ins Land, um gewaltsame Bekehrungen durchzuführen. Der Versuch, Großbritannien in den Schoß der römischen Kirche zurückzuführen, würde scheitern, aber der Preis wäre ungeheuerlich gewesen. Unglaublich hoch.«
    Sie presste die Augen zusammen, als wollte sie die Bilder ausblenden. »Als ich von Flüssen voller Blut träumte, war das keine Metapher, sondern eine Prophezeiung. Gnädiger Himmel, Duncan! Hast du gesehen, was mit London passiert …?«
    »Ruhig, Liebes.« Er streichelt ihr seidiges Haar. Ehrfürchtig dachte er an die Macht und das Mitgefühl, die unter diesen schimmernden rotgoldenen Strähnen verborgen lagen. »Ich habe alles gesehen.« Und diese Bilder würden ihm bis zu seinem Todestag in seinen Albträumen begegnen. »Wenn du nicht gewesen wärst, wären all diese Gräuel geschehen, Gwyneth Owens. Du bist eine Heldin.«
    »Wenn ich eine Heldin bin, bin ich ebenso ein Narr.« Sie starrte ihn mit verschleiertem Blick an. »Ich hätte schon früher erkennen müssen, welche Gefahr drohte. Die Möglichkeit religiöser Konflikte war stets allgegenwärtig. Ich bin eine Gelehrte, ich kenne die Geschichte. Doch ich habe es nicht gesehen. Wenn ich es früher erkannt hätte …«
    Er legte einen Finger auf ihre Lippen, um sie an dieser Selbstanschuldigung zu hindern. »Niemand von uns hat es vorhergesehen. Weder ich noch du noch Simon oder das Konzil. Die Religionskriege der Vergangenheit haben tiefe Narben in den Seelen unserer Nationen hinterlassen, mo

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