Stuermischer Zauber
glücklicher Mann.« In Simons Stimme lag eine Spur Wehmut.
»Das weiß ich nur zu gut!« Duncans Arm legte sich fester um Gwynne. Er blickte ihr tief in die Augen und sagte: »Es ist Zeit anzufangen, meine Liebe.«
Gwynne nickte, und sie lösten sich voneinander. Während sie einen Fidibus entzündete, schlug ihr Ehemann den chinesischen Gong. Der tiefe, harmonische Ton erfüllte die Halle. Die Leute schlenderten zu den Tischen und suchten ihre Plätze. Lächelnd führte Jean Lady Bethany zu dem Stuhl an Gwynnes rechter Seite. Es gefiel Gwynne, dass die beiden Frauen sofort Freundschaft geschlossen hatten.
Die kleinen Ärgernisse des täglichen Lebens fielen von ihr ab, als sie die Kerzen in den massiven Silberkandelabern entzündete. Frieden breitete sich in der Halle aus, das Ritual begann. Nachdem sie die Kerzen entzündet hatte, setzte Gwynne sich an das Kopfende des Tisches und machte mit weit ausgebreiteten Armen die Willkommensgeste. »Willkommen, Freunde und Familie.« Eine weitere Geste folgte. »Willkommen ist auch jeder Besucher, der sich uns heute anschließt.« Ihr Blick ging zu Lady Bethany, die sich anscheinend vollkommen zu Hause fühlte, obwohl sie in Brokat gekleidet war. Selbst Simon, der normalerweise so straff war wie ein poliertes Schwert, entspannte sich allmählich.
Gwynne machte zum dritten Mal die Geste. »Nun lasst uns Dank sagen für die Segnungen der Familie, das Essen und unsere Freunde.«
Ehe sie ihre Augen mit den Händen bedeckte, schaute sie die Tafel entlang zu ihrem Mann. Als ihre Blicke einander begegneten, schenkte Duncan ihr ein Lächeln, das allein für sie bestimmt war. Er streckte sich nach ihr aus und berührte ihre Seele. Ich liebe dich.
Wärme durchflutete jede Faser ihres Seins. Ich liebe dich auch, mo cridhe. Wie kam es, dass sie so viel Glück gehabt und einen wahren Gefährten gefunden hatte, dessen Körper, Seele und Geist zu ihr passten?
Nicht Glück. Schicksal
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