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Stunde der Vergeltung (German Edition)

Stunde der Vergeltung (German Edition)

Titel: Stunde der Vergeltung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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Neonlampe im Duschbereich ein Versteck für die winzige Kamera gefunden. Er hatte nicht widerstehen können. Immerhin konnte ein genauer Blick auf den nackten Körper der Zielperson wichtige Informationen liefern.
    Schwachsinn. Leider war er im Selbstbetrug nicht halb so talentiert wie im Belügen der restlichen Welt.
    Die Bilder waren absolut unglaublich. Die hoch sitzenden Brüste, die vom Wasser umspielten harten braunen Nippel, als Steele sich einseifte. Das bereits geduschte Kind war in ein Handtuch gewickelt und spielte mit einem Gummifrosch, ohne sich der Nacktheit der Mutter bewusst zu sein. Tamara spülte sich ab. Die Seifenlauge rann über den winzigen Streifen dekorativen Schamhaars, der ihre ansonsten glatte, epilierte Intimzone bedeckte, hinab und verteilte sich in den verlockenden Vertiefungen ihres Schoßes.
    Tamara Steele ignorierte die anderen Frauen im Raum, die mit offenem Mund einen Körper bestaunten, wie sie ihn nur aus den retuschierten Herrenmagazinen ihrer Ehemänner kannten.
    Vals Handy klingelte. Extrem verärgert über die Störung tastete er nach dem Ohrhörer, der an seinem Hosenbund befestigt war.
    Er hakte ihn an sein Ohr. »Was ist?«, fragte er unwirsch.
    »Und?« Es war Hegel, sein direkter Vorgesetzter bei PSS, der Mann, der ihn rekrutiert und ausgebildet hatte. Sein Tonfall zerrte an Vals Nerven. Sein Pech. Ressentiments waren noch etwas, das er sich nicht leisten konnte.
    »Und was?«, gab er zurück.
    »Es ist zwei Wochen her, seit Sie sie lokalisiert haben. Die Bosse sitzen mir im Nacken. Hören Sie auf, über der Sache zu brüten wie eine verfluchte Henne. Haben Sie das Kind inzwischen?«
    Val verkantete den Kiefer. »Das ist keine gute Herangehensweise.«
    »Aber die schnellste«, konterte Hegel. »Wir brauchen Resultate.«
    Val schwieg einen Moment. »Ich bin noch nicht mal sicher, ob sie sich genug aus dem Kind macht, um es als wirksames Druckmittel einsetzen zu können. Darum würde ich zuerst gern eine subtilere Methode versuchen.«
    »Subtil. Dass ich nicht lache.« Hegel knurrte wie ein Hund. »Kommen Sie, Janos. Als ehemaliger Schläger von Daddy Novak sollten Sie sich professioneller verhalten. Wie sieht Ihr brillanter Alternativplan denn aus? Wollen Sie ihr eins über den Schädel ziehen und sie in eine Kiste stecken? Mein Einverständnis haben Sie, solange Sie es nur bald tun.«
    Val biss die Zähne zusammen. Drei Schritte zurück . Hegel liebte es, ihm seine frühere Verbindung zu Novaks Organisation unter die Nase zu reiben, doch das konnte ihn nur dann provozieren, wenn er es zuließ.
    »Ich arbeite daran«, antwortete er schließlich.
    »Hm. Arbeiten Sie härter, Janos. Ich hoffe nur, Sie haben nicht plötzlich Skrupel wegen des Kindes. Genau dadurch haben Sie beim letzten Mal Ihren Auftrag vermasselt. Der Geduldsfaden wird hier oben allmählich überspannt. Verdammt, ich hätte Henry diesen Job geben sollen. Dann wäre er längst erledigt.«
    Val schwieg eisern. Hegel säte gern Zwietracht, in der Annahme, eine Situation, die er selbst destabilisiert hatte, besser kontrollieren zu können. Aber ihn konnte Hegel nicht kontrollieren. Er konnte ihn töten lassen, ja, das vielleicht schon. Kontrollieren konnte er ihn jedoch nicht.
    Und er konnte auch Vals guten Draht zu seinem engsten Freund und Kollegen Henry Berne nicht kappen. Tatsächlich war Henry vielleicht sogar sein einziger Freund. Der Mann, der sich Val Janos nannte, hatte zwar »Freunde«, aber keiner wusste von seinem Doppelleben. Nur die Mitarbeiter von PSS kannten die Wahrheit, und unter ihnen konnte er ausschließlich Henry als seinen Freund betrachten.
    Ein einziger Freund auf der Welt, es sei denn, er zählte Imre mit. Doch Imre fiel in eine ganz andere Kategorie.
    »Dieser Job ist Ihr Ticket in den Ruhestand«, brummte Hegel. »Versauen Sie ihn nicht, Janos. Ich habe Ihr Überlegenheitsgetue satt. Ich würde Ihren Arsch gern gen Sonnenuntergang davonreiten sehen, weil die Alternative aufreibend und blutig wäre. Ganz zu schweigen von meiner persönlichen Verantwortung, nachdem ich der Idiot war, der Sie rekrutiert hat. Denken Sie darüber nach.« Hegel legte auf.
    Val riss sich den Hörer vom Ohr. Er flog durchs Zimmer und knallte gegen die Wand, bevor Val die Chance hatte, sich wieder in seinen losgelösten Ruhemodus zu versetzen.
    Gott . Zwölf lange Jahre, in denen er Blut geschwitzt und die Kugeln für diese undankbaren Bastarde abgefangen hatte, und trotzdem wagten sie es noch immer, ihm zu

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