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Sturm ueber den Highlands

Titel: Sturm ueber den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Barclay
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grämst.“
    Elspeth seufzte. Es war nicht Gram, was sie fühlte, wenn sie an ihn dachte, es war bloß Ärger über sich selbst, nicht stark genug gewesen zu sein, um aus dem Gefängnis, zu dem diese Ehe geworden war, zu entfliehen. Und Schuld. Schuld an dem Anteil, den sie an Raeberts größter Grausamkeit hatte. „Father, ich muss ..." beichten. Sie war niemals sehr fromm gewesen, jetzt jedoch lastete das schwere Gewicht der Mitschuld auf ihrem Gewissen, seit sie erfahren hatte, dass ihr Vater überfallen wurde und nun verkrüppelt war ... vielleicht sogar bis an sein Lebensende. Es war ihr Fehler. Sie trug an allem die Schuld.
    Der Schmerz war unerträglich.
    „Father, ich muss Euch ...“ Die Worte blieben ihr in der Kehle stecken.
    Father Patrick saß regungslos neben ihr. Sein Blick sanft, geduldig, vergebungsvoll, wartete er darauf, dass sie ihm ihr Herz öffnete. Sie sehnte sich danach; schmerzhaft brannte es in ihr. An dem Tag, als Raebert starb, floh sie aus Edinburgh. Sie lief nach Hause wie ein verwundetes Wild und suchte den heilsamen Schutz der Familie. Man nahm sie mit offenen Armen auf, indes, das sanfte Lächeln ließ ihre Schuldgefühle nur weiter wachsen.
    Ich bin eurer Liebe nicht würdig, wollte sie hinausschreien und hasste sich dafür, dass es ihr an Courage fehlte, die Wahrheit zu sagen. Als Buße zwang sie sich, den Vater zu pflegen, obwohl jeder Augenblick, den sie bei ihm zubrachte, schwer auf ihrem Herzen lastete. Wüsste er, was sie getan hatte, würde er sie sein Leben lang hassen. So war sie gekommen, um Father Patricks Fürsprache mit einem Gott zu erbitten, an den sie seit der Hochzeitsnacht aufgehört hatte zu glauben, als Raebert sie ...
    „Hat es etwas mit deiner Ehe zu tun?“ fragte er sanft.
    „Ja“, wisperte Elspeth. Dann begann ihre Willenskraft zu schwinden. Heilige Maria, sie konnte es nicht tun. Sie könnte es nicht ertragen, zu sehen, dass die Liebe, die sie in diesem gütigen Gesicht erblickte, sich in Abscheu verwandelte, wenn sie ihre Schwäche enthüllte. Stolz. Sie hatte zu viel verdammten Stolz, um einzugestehen, dass ihre Hochzeit mit Raebert ein verhängnisvoller Fehler gewesen war. Nun hatte sie Angst, dass sie durch die Wahrheit die Liebe ihrer Familie verlieren könnte.
    „Lass dir Zeit“, sprach der alte Priester. „Wir sind alle froh, dich wieder in unserer Mitte zu haben.“ Er nahm ihre Hände in die seinen, um gemeinsam mit ihr zu beten. Bereitwillig nahm sie den Ausweg an, den er ihr damit bot. „Wir waren in Sorge um dich“, ergänzte er nach dem Amen.
    Elspeth nickte, noch hatte sie ihren alten Seelenfrieden nicht wiedergefunden, doch die Hoffnung wuchs in ihr, dass sie mit der Zeit Raebert vergessen und sich selbst ihre Schwäche vergeben konnte. „Mama versucht mich zu mästen, und Vater ...“ Die Stimme versagte ihr.
    „Laird Lionel ist auf dem Wege der Besserung. Mit Gottes Hilfe wird er bald wieder auf den Beinen sein“, sagte Father Patrick rasch. Doch er wich ihrem Blick dabei aus und strafte so seine zuversichtlichen Worte Lüge. Ihr Vater war vor zwei Monaten von einem Pfeil in den Schenkel getroffen worden, als er einen Pächter aus dem Clan der Carmichaels vor Plünderern verteidigte. Sie allein wusste, wer diese Gesetzlosen gesandt hatte, und warum. Es war ihr Fehler. Alles war ihre Schuld.
    „Er ist der schrecklichste Patient in ganz Schottland“, sagte Elspeth heiser. Wie könnte sie jemals mit ihrer Schuld leben, wenn er nie wieder gehen konnte? „Es ... es wird das Beste sein, ich löse Mama von seinem Krankenlager ab.“
    Father Patrick erhob sich mit ihr und klopfte beruhigend ihre kalten Hände, ehe er sie freigab. „Hast du versucht, ihm etwas vorzulesen?“
    Sie schnaufte verächtlich. „Erst gestern Abend. Er hat das Buch nach mir geworfen. ,Diese verdammten Geschichten sind alle Unsinn und Lüge“ 1 , versuchte sie knurrend den Vater nachzuahmen, dem sie so ähnlich war mit ihrem schwarzen Haar und dem aufbrausenden Temperament, das ihr Verderben gewesen war, bis Raebert es durch Züchtigung zum Verstummen gebracht hatte. Nein, daran wollte sie nicht denken. „Vielleicht die spannende Geschichte einer blutigen Schlacht“, sagte sie über die Schulter hinweg, als sie schnell entschwand.
    „Ich bete, dass du das Glück findest, das du verdienst.“
    „Ich verdiene kein Glück“, flüsterte sie, als die Tür hinter ihr laut ins Schloss fiel. Das Sonnenlicht blendete sie kurz, doch sie kannte den Anblick, der

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