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Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3

Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3

Titel: Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Peeler
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»mädchenhafte Figur«, aber ich wusste, dass ihr das eigentlich ganz egal war und sie sich darauf freute, auch bald einmal schwanger zu sein.
    Wir plauderten noch ein bisschen, bevor wir hineingingen. In Maine herrschte in Bars schon seit Ewigkeiten Rauchverbot, weshalb wir uns trotz Tracys Schwangerschaft weiter im Stall treffen konnten. Meine beiden menschlichen Freundinnen hatten sich ziemlich nahtlos in die kleine übernatürliche Truppe von Rockabill eingefügt. Sie wussten zwar nichts von unseren »wahren« Identitäten, aber das war auch kein großes Problem bei dieser Clique, in der alle über hochentwickelte menschliche Fassaden verfügten und Grizzie und Tracy gerne dabeihatten. Nicht zuletzt, weil Grizzie den Druck von ihnen nahm. Wenn irgendwer wie ein mythisches Wesen aussah, dann Grizelda Montague. Während Tracy ihr übliches langärmeliges Poloshirt und Cargohosen anhatte, trug ihre Lebensgefährtin einen hautengen Kunstleder-Catsuit und hatte ihre Haare zu zwei Zöpfen geflochten und wie Prinzessin Leia über ihren Ohren zu Schnecken gerollt. Für einen Mittwochabend im Pub eines Kaffs wie Rockabill mit rund tausend Einwohnern.
    Grizzie war einfach unglaublich.
    Marcus half der Mutter in spe in die Sitzecke, die er extra für uns freigemacht hatte, und ging dann an die Bar, um eine weitere Runde Drinks für uns und einen Orangensaft für Tracy zu besorgen. Grizzie zog einen Stuhl heran, um am Tischende neben ihrer Lebensgefährtin Platz zu nehmen. Sarah rutschte aus der Bank heraus, um Marcus mit den Getränken zu helfen. Ich hörte, wie Grizzies Kunstleder-Catsuit bei jeder Bewegung schmatzende Geräusche machte, und rutschte dann auf den Platz gegenüber von Iris. Sofort fingen alle an, durcheinander zu reden, doch wie das bei guten Freunden so ist, unterhielten wir uns trotzdem prächtig.
    Bald darauf kam Sarah mit den Drinks zurück und fing an, sich mit Tracy und Grizzie über deren Schwangerschaft zu unterhalten, und Iris nutzte die Gelegenheit, mich über den Tisch hinweg ein wenig auszuhorchen.
    »War das Ryu?«, fragte sie mit honigsüßer Stimme.
    »Ja.«
    »Dachte ich mir, so wie du geschaut hast. Was wollte er?«
    »Ich weiß nicht so genau. Er war kryptisch wie immer.«
    »Wirst du ihn treffen?«
    »Er hat schon so etwas gesagt, von wegen, dass er mich sehen will, aber er schien keine konkreten Pläne zu haben. Mann, was soll ich bloß mit dem Kerl machen?«, seufzte ich und ließ niedergeschlagen meine Stirn auf den Tisch sinken.
    »Nun ja, zuerst würde ich ihn fesseln, und dann würde ich mit einer Feder anfangen und einem Staubwedel …«
    »Iris! Ich meinte … nicht das. Sondern was soll bloß aus ihm und mir werden?«
    »Oh. Keine Ahnung. Ich bin nur beim Sex gut. Beziehungen sind eine ganz andere Baustelle.«
    Ich wurde blass, als ich bemerkte, wie rücksichtslos ich war. Erst kürzlich hatte ich erfahren, dass Iris vor Ewigkeiten einmal einen Menschen geliebt hatte, mit dem sie sogar ein Kind gehabt hatte. Das Kind war aber ohne jegliche magische Fähigkeiten auf die Welt gekommen, und sowohl ihr Mann, als auch ihr Sohn waren bereits verstorben, während sie weiterhin jung und kräftig war wie eh und je. Den Verlust der beiden hatte Iris nie verwunden, und seitdem war sie keine ernsthafte Beziehung mehr eingegangen.
    »Tut mir leid, Iris.«
    »Muss dir nicht leidtun. Ist schon okay. Aber wir haben von dir und Ryu gesprochen.«
    Ich wusste, dass Iris nicht gern über ihre Vergangenheit sprach, also wechselten wir das Thema.
    »Ich hasse es einfach, dass wir so einen Eiertanz aufführen. Er bedeutet mir schon viel, aber es ist alles so kompliziert.«
    »Und dann ist da ja auch noch Anyan«, sagte Iris mit gesenkter Stimme, damit nur ich es hören konnte.
    Ich schnaubte. Natürlich wollte ich mit Anyan Sachen anstellen, die selbst Casanova erröten lassen würden. Aber zu jeder Fantasie über den Barghest, die mit Handschellen und geträufeltem Honig zu tun hatte, kam eine genauso lebhafte, bei der ich ihm eine scheuerte. In Boston hatte ich das Gefühl gehabt, als bestehe eine echte Verbindung zwischen uns, und er hatte gesagt, er fühle sich schlecht, wenn er nicht für mich da sein könne. Und dann war er, kaum dass wir wieder in Rockabill waren, einfach verschwunden. Ich fühlte mich zurückgewiesen. Und bescheuert, überhaupt so zu empfinden, denn ich hatte schließlich kein Recht auf solche Gefühle. Wir waren nie mehr als bloß Bekannte gewesen. Aber ich war noch immer

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