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0156 - Perlen, Gangster, Menschenhaie

0156 - Perlen, Gangster, Menschenhaie

Titel: 0156 - Perlen, Gangster, Menschenhaie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Menschenhaie Gangster Perlen
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»Sehrohr einfahren!«, rief der Zweite Offizier und sah fragend zu Korvettenkapitän Randall.
    »Auftauchen!«, befahl Randall.
    Der Zweite Offizier gab seine Befehle. Pressluft zischte in die gefluteten Tanks und hob das Boot. Der Tiefenmesser drehte sich nach links, fiel von den hohen Zahlen herunter auf immer niedrigere.
    Lautlos wie ein ungeheurer großer Fisch kam das Boot an die Oberfläche. Es gehörte zur Flotte der amerikanischen Atom-U-Boote.
    Der Maat van der Brückenwache stand bereit und drehte an der Kurbel der Turmluke, als ihm der zweite Rudergast vom Tiefenmesser her zunickte. Ein bisschen Wasser troff herab, als der Maat die Luke aufstieß. Er kletterte gewandt die schmale Leiter aus Stahl hinauf. Randall, der Zweite Offizier, der Erste Ingenieur und die anderen Leute der Brückenwache folgten.
    Über dem Himmel trieben Hunderte von kleinen Wolken. Aber die Sonne stach trotzdem, dass den Männern schon nach wenigen Minuten der Schweiß ausbrach.
    »Ich denke, wir können zufrieden sein«, sagte Korvettenkapitän Randall. »Eine solche Tauchzeit hat meines Wissens noch kein Boot erreicht. Lassen Sie durchsagen, dass alle wachfreien Leute an Deck dürfen.«
    »Jawohl, Sir! Miller, sagen Sie Lieutenant Mail von der Bordwache, dass alle wachfreien Leute an Deck dürfen.«
    Der Maat wiederholte den Befehl, kletterte wieder in den Turmaufbau hinab und sagte dem Lieutenant Bescheid. Minuten später lagen fast dreißig unrasierte Männer auf dem Vorder- und dem Achterdeck des Bootes in der Sonne.
    Sie hatten ihre Hemden ausgezogen, blinzelten in den Himmel und freuten sich, dass sie wieder einmal Wolken und Tageslicht sahen, nachdem sie eine Rekordzeit unter Wasser verbracht hatten.
    Die See war trotz des Passatwindes fast spiegelglatt. Nur selten erreichte eine Wellenkrone das tief liegende Deck, und dann wurde sie lachend als willkommene Abkühlung begrüßt. Während sich die Männer sorglos dem Nichtstun hingaben, ließen die drei Offiziere auf der Brücke die schweren Ferngläser kaum von den Augen. Sie hatten unter anderem auch den Auftrag, ungesehen von den Samoa-Inseln bis zur Mündung des Panamakanals zu kommen, und ungesehen bedeutete nach den Worten des Admirals »eben vollkommen unsichtbar.«
    Sie mochten vielleicht eine halbe Stunde an der Oberfläche gewesen sein, als Stewards, der Zweite Offizier, steuerbord voraus einen auffälligen Punkt auf den Wellen ausmachte.
    »Steuerbord voraus unbekannter Gegenstand«, sagte er. »Etwa Ostsüdost.«
    Randall und der Erste Ingenieur richteten ihre Gläser in die angegebene Richtung und suchten die See ab. Selbst durch die starken Spezialgläser konnte man noch nicht viel mehr als einen dunkleren Punkt auf der helleren Oberfläche erkennen.
    »Ein Boot kann es jedenfalls nicht sein«, sagte der Alte. »Lassen Sie tauchklar machen!«
    Stewards schrie seine Befehle. Die Männer auf den Decks fluchten leise und verschwanden durch die Einstiegsluken.
    »Sir, wir sind tauchklar«, meldete Stewards.
    Randall nahm das Glas nicht mehr von den Augen, um den Punkt nicht zu verlieren. Er nickte nur und sagte gemächlich: »Wenn wir nur den Turm rausgucken lassen, können wir in zehn Sekunden vollkommen weg sein. Probieren Sie, ob Sie das schaffen, Stewards.«
    »Jawohl, Sir!«
    Stewards verriet mit keinem Wimpernzucken, was er von einem so schwierigen Befehl hielt. Er zog die Kappe vom Sprachrohr und gab seine Befehle. Langsam sackte das Boot weg. Als nur noch die obere Hälfte des Turms aus der Oberfläche herausragte wie der treibende Teil eines Wracks, sagte Stewards: »Gut so, so bleiben! Auf Höhe halten!«
    »Lassen Sie unseren Kurs zwei Strich mehr nach Steuerbord abfallen«, sagte Randall in seiner leisen Art.
    Stewards gab die verlangten Anweisungen. Kaum war er damit fertig, setzte der Chef sein Glas ab und wandte sich an seinen Zweiten Offizier.
    »Ich habe ein interessantes Problem für Sie, Stewards«, erklärte er lächelnd.
    »Vor uns treibt ein Schiffbrüchiger. Vielleicht ist er schon tot. Aber nehmen wir einmal an, er lebte noch. Wir haben Befehl, uns von niemand sehen zu lassen. Was würden Sie tun?«
    Verdammt, dachte Stewards, immer fragt der Alte mich, wenn er solche kniffligen Sachen parat hat. Warum fragt er nicht mal Mail oder Hendriks oder McTine? Er verzog keine Miene und sagte mit einer Stimme, die fester als seine Überzeugung war: »Sir, nach internationalem Seerecht gehen Seenotzeichen und Auffinden von Schiffbrüchigen allen

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