Sturmwarnung
Unerwartetes über uns selbst
begreifen, um verstehen zu können, worin diese Botschaft besteht und weshalb
jemand in grauer Vorzeit ein starkes Motiv gehabt hat, diese Botschaft
weiterzugeben. Wir müssen zum Ursprung der Erde zurückkehren.
In dieser
Zeit war die spätere Erde eine leuchtende Staubwolke. Diese war um eine
geschmolzene Kugel herum angeordnet, die etwa halb so groß war wie der heutige
Planet. Diese Masse war seit Äonen um die Sonne gekreist und immer größer
geworden, während sie abkühlte und das dunkle, planetenähnliche Zentrum immer
mehr Staub in sich aufsaugte.
Dann geschah
etwas, das unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich war – vor allem nicht in dem
von Kometen durchzogenen Nebel des frühen Sonnensystems. Ein riesiger
Gegenstand prallte auf die Kugel aus Stein und Lava, die wir heute Erde nennen.
In wenigen Momenten entstand ein Doppelplanet. Der kleinere Himmelskörper
umkreiste den größeren, und zwar zunächst sehr schnell. Aber als sich der
kleinere Ball allmählich entfernte, sank auch seine Umlaufgeschwindigkeit.
Der Zusammenstoß, aus dem
dieser Ball hervorgegangen war, war von immenser Wucht. Der Krater, den er
hinterließ, trägt heute den Namen Pazifik.
Auf diese
Weise entstand ein Planet mit einem riesigen Mond, der diesen immer langsamer
umkreiste. Im Lauf der Zeit verlangsamte die allmählich wachsende Anziehung
durch die Schwerkraft des Mondes den Rotationswind der Erde, der andernfalls mit
einer Geschwindigkeit von über 320 Stundenkilometern wehen würde.
Zwischen Erde und Mond
herrscht ein fein austariertes Gleichgewicht. Wären Größe und Umlaufbahn des
Mondes nicht so, wie sie sind, hätten auf der Erde allenfalls Flechten
entstehen können, aber keine komplexen Pflanzen. Die Evolution des Lebens hätte
nie begonnen.
Damit haben
wir zwei unwahrscheinliche Ereignisse. Zunächst löste sich der Mond von der
Erde, ohne dass der Planet völlig pulverisiert wurde. Sodann verlangsamte die
Umlaufbahn, die der Mond schließlich einnahm, den Rotationswind der Erde und
schuf damit Klimabedingungen, in denen sich höhere Lebensformen entwickeln
konnten.
Ein
unwahrscheinliches Ereignis kann auf Zufall zurückgeführt werden. Vielleicht
auch zwei. Aber es gibt viele weitere solcher Ereignisse. Ein Beispiel ist der
Jupitereffekt. Hätte der Jupiter nicht exakt seine Größe und Umlaufbahn, dann
befände sich die Erde in einer anderen Entfernung von der Sonne. Wenn wir der
Sonne nur um 80000 Kilometer näher wären, gäbe es kein Leben auf unserem
Planeten. Es wäre zu heiß auf der Erde. Und nur wenige tausend Kilometer weiter
entfernt wäre der Planet eine Eiswüste.
Das Universum
ist so unermesslich groß, dass das Erd-Mond-System – so unwahrscheinlich es
auch erscheint – dennoch durch Zufall zustande gekommen sein könnte. Aber es
muss eine unglaubliche Seltenheit sein. Es ist mit Sicherheit das einzige
seiner Art in unserem Sonnensystem. Da geringe Windgeschwindigkeiten für die
Entwicklung großer, auf dem Boden lebender Geschöpfe unabdingbar sind, könnten
wir auf einem Planeten ohne einen Mond wie unseren nicht existieren. Nicht
einmal Insekten könnten sich auf einem Planeten entwickeln, wenn dieser nicht
von einem Mond auf eine Weise umkreist wird, die verhindert, dass sich die
Atmosphäre beschleunigt – und das würde sie tun, denn es wäre ihr natürliches
Bestreben, sich der Planetenumlaufgeschwindigkeit anzupassen.
Wie viele solche
Planetensysteme mag es wohl geben im Universum? Wahrscheinlich nicht viele.
Vielleicht sogar nur wenige. Bestenfalls kann man sagen, dass es im Weltall nur
höchst vereinzelt intelligente Lebewesen gibt und dass diese unglaublich allein
sind.
Auch andere
Faktoren tragen zur Seltenheit höherer Lebensformen bei. Zum einen scheinen die
meisten Galaxien »Gamma-Ray-Burster« zu sein. So bezeichnet die Forschung
Galaxien, die Gammastrahlen ausstoßen, deren Radioaktivität so stark ist, dass
sich keine höheren Lebensformen wie Pflanzen und Tiere – von intelligenten
Wesen ganz zu schweigen – entwickeln können.
Die meisten
Galaxien sind also wahrscheinlich tot.
Doch das ist
noch nicht alles. Unsere Sonne ist ein gelber Zwerg. Wäre sie ein größerer
Stern, hätte sie in ihrem Umkreis wahrscheinlich keine Zone, die die
Entwicklung von Leben ermöglicht. Die Strahlung wäre einfach zu stark.
Umgekehrt würde ein kleinerer Stern nicht genügend Wärme abgeben.
Allerdings
sind gelbe Zwerge relativ häufig. Das wäre ein
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