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Sturz Der Engel

Titel: Sturz Der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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    Für David Hartwell,
    der von Anfang an ein Gespür
    für das Besondere hatte

 
     
     
     
     
     
     
     
I
     
    D ER A BSTURZ

 
I
     
    I n jenen Tagen lebten die Engel im Himmel, von Dämonen bedrängt. Die Dämonen aber waren die Schöpfer und Geschöpfe des Chaos zugleich …
     
    In der großen Schlacht zwischen dem Feuer der Dämonen und den eisigen Speeren der Engel wurde das Firmament selbst erschüttert und die Engel, die vom kalten Himmel kamen, wurden niedergeworfen und zwischen den Sternen verstreut.
     
    Diese Engel, die ersten und die letzten vom fernen Himmel, wussten nicht, wo sie waren, als sie die Welt fanden, denn sie konnten die Sterne nicht sehen, von denen sie gekommen waren. So sanken sie aufs Dach der Welt herab.
     
    Sie errichteten die Zitadelle der Winde, den Schwarzen Turm mit seinen gezähmten Blitzen, die sie aufgespart hatten, und bauten sich eine Fluchtburg, die ihnen als Erinnerung an die Vergangenheit diente.
     
    Vor ihnen aber waren bereits die anderen gekommen, die Gegner aus den Ländern und aus dem Gefolge der Dämonen. Männer waren es, die sich nicht damit abfinden wollten, dass Frauen Schwerter trugen und offen ihre Gedanken bekunden durften.
     
    Im ersten Sommer schon kamen von den Dämonen getriebene Bewaffnete und es gab Krieg und Blutvergießen auf dem Dach der Welt …
     
    So entbrannte die Schlacht zwischen Ordnung und Chaos, zwischen jenen, die mit der Kraft der Ordnung arbeiten konnten, und denen, die dies nicht vermochten, zwischen jenen, die dem Schwert folgten, und den anderen, die sich dem Geist verschrieben.
     
    Unter den Großen jener Zeit waren Ryba die Engelin und Nylan mit der Schmiede der Ordnung und den Feuern vom Himmel, Saryn mit den dunklen Klingen des Todes und Ayrlyn mit ihren Liedern …
     
    B UCH A YRLYN
    Abschnitt I [gekürzter Text]

 
II
     
    » W as hast du vor, wenn du zu unserem Heimatplaneten zurückkehrst? Was willst du auf Himmel machen? Deine Familie besuchen?«, fragte Saryn leise. Ihre Stimme war im Rauschen der Ventilatoren kaum zu hören. Als Zweite Pilotin hatte sie die Befehlsgewalt über die Winterspeer, während die Kapitänin auf ihrer Kommandoliege schlummerte. Saryns Augen waren glasig, ihr Bewusstsein war halb aufs Neuronetz konzentriert.
    »Darüber werde ich mir wahrscheinlich erst dann Gedanken machen, wenn es so weit ist«, antwortete Nylan. »Das Hauptquartier hat unlängst die Einsatzdauer für alle Schiffsoffiziere um zwei Jahre verlängert.« Die Gedanken, mit denen der Ingenieur antwortete, liefen blitzschnell durchs Energienetz, das nur einen Teil des gesamten Neuronetzes im Schiff ausmachte.
    »Warum sagen sie uns nicht offen und gerade heraus, dass wir hier herumhängen dürfen, bis wir die Dämonen ausgetrieben haben?«
    »Die Spitzenengel – Pardon, die Cherubim und Seraphim – formulieren ihre Anweisungen gewöhnlich etwas zurückhaltender.« Nylan räusperte sich. »Wohin fliegen wir überhaupt?«
    Saryn schickte ein virtuelles Achselzucken durchs Netz. »Ich habe zwar die Koordinaten, aber die Kapitänin hat mir nichts weiter gesagt. Wir beziehen die Position für einen Unterraumsprung und warten auf weitere Anweisungen.«
    ACHTUNG IM NETZ! ACHTUNG IM NETZ!
    Als der Neuronetz-Alarm durch seine Gedanken schrillte, zuckte Nylan leicht zusammen und sah sich auf der Brücke der Winterspeer um.
    Ryba, die Kapitänin, hatte sich unvermittelt und mit klaren, kalten Gedanken ins Netz eingeschaltet, dass Nylan sich fragte, ob sie überhaupt geschlafen hatte.
    In solchen Augenblicken dachte der Schiffsingenieur unwillkürlich, dass er die Kapitänin im Grunde genommen immer noch nicht richtig kannte. Er wusste, dass sie sich unerbittlich selbst antrieb und Stunden um Stunden mit dem Hoch-G-Training verbrachte, dass sie nicht nur in waffenlosen Kampfkünsten erfahren war, sondern auch mit den antiken Doppelschwertern der himmlisch-sybranischen Pferdenomaden umzugehen wusste – und dass die Klingen, die sie in ihrer Kabine aufbewahrte, rasiermesserscharf geschliffen waren und gefährliche Spitzen hatten. Ryba war nach der Art der Nomaden erzogen worden, wo die Frauen kämpften und die Truppen befehligten – und sie führte in der Tat ein strenges Regiment auf ihrem Schiff.
    Nylan

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