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Sturz Der Engel

Titel: Sturz Der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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sind wir?«, fragte Saryn. »Kann mir das jemand sagen?«
    »Verdammt weit von daheim entfernt, das ist mal sicher.« Wieder wischte Ryba sich die Stirn ab. Nach einem weiteren Blick auf die Bildschirme wandte sie sich an Nylan. »Du hast gerade die Sensoren in Betrieb genommen. Was zeigen sie an?«
    »Ich würde sagen, dass wir nicht mehr in unserem alten Universum sind.«
    »Wir sind nicht mehr in unserem Universum? Wie können wir unser Universum verlassen?«
    »Wie wäre es, wenn ich sage, wir sind tot? Wir sind im Jenseits der Dämonen? Du kannst dich für eine dieser Möglichkeiten entscheiden, Kapitänin, wenn du es willst. Ich persönlich würde die Vorstellung vorziehen, dass wir uns in einem alternativen Universum befinden.«
    »Und wie bist du zu dieser Schlussfolgerung gekommen, Nylan?« Rybas Stimme war kalt und höflich wie immer, wenn sie entschieden anderer Meinung war als er. Nylan hasste diesen Tonfall.
    »Eine Reihe von Kleinigkeiten haben mich darauf gebracht. Da wäre zunächst einmal die geringe Wahrscheinlichkeit, nach einem blinden Unterraumsprung in der Nähe eines Planeten herauszukommen. In unserem eigenen Universum hätte uns ein solcher Sprung in eine Staubwolke und einen Lichtblitz verwandelt. Die Fusaktoren sind beide tot, auch das hätte nicht geschehen dürfen. Die Anzeigen sagen mir, dass die Firinzellen sich mit der Hälfte der normalen Geschwindigkeit entladen, obwohl sie gerade die doppelte Energie abgeben.«
    »Wenigstens ist da unten ein Planet.«
    »Auch das ist ein Problem. Der Planet hat Wasser und befindet sich in einer Entfernung von der Sonne, die vermuten lässt, dass Leben auf ihm möglich ist – soweit das bei einem derart heißen, gelbweißen Gestirn überhaupt denkbar ist. Aber für die meisten von uns stellt er die Grenze der Belastbarkeit dar.«
    »Bist du nicht halb svennischer Abstammung?«, mischte Gerlich sich über den Lautsprecher ein. »Bei einem Svenn kann man sich immer darauf verlassen, dass er einen heißen Planeten auswählt.«
    »Er hat ihn nicht ausgewählt«, widersprach Ryba. »Wie heiß ist er überhaupt?«
    »Wenn die Sensoren richtig arbeiten … auf Meereshöhe sieht er aus wie Jobi, aber er ist wärmer. Zu warm, um gemütlich für uns zu sein, aber genau richtig für die Dämonen. Vor allem auf dem kleineren Kontinent gibt es ein paar Hochebenen, die für uns gut geeignet wären, aber dort ein Landefahrzeug abzusetzen wäre nichts anderes als ein Selbstmordkommando.«
    »Der Versuch, an einem Ort zu leben, der heißer ist als Jobi, würde sowieso die meisten von uns umbringen – abgesehen von dir und Ayrlyn«, erwiderte Gerlich.
    Saryn schluckte vernehmlich, aber Nylan schwieg.
    »Es wäre auch für uns nicht gerade eine Sommerfrische.« Ayrlyns braune Augen schienen einen Moment lang blau zu blitzen.
    Ryba nickte knapp und fragte, nicht mehr ganz so unfreundlich: »Sonst noch etwas Bemerkenswertes?«
    »Ich glaube, dass dort unten Leben existiert, obwohl das unglaublich scheint, da die Welt keinen Mond hat. Elektronische Streustrahlung gibt es nicht.«
    »Vielleicht eine vergessene Koloniewelt?«
    »Könnte sein. Aber wem hat sie gehört? Und wie lange ist sie schon verlassen?«
    »Hört bitte auf damit«, meinte Ayrlyn. »Können wir die Fusaktoren wieder in Gang bringen? Und wenn nicht, was dann?«
    »Wir müssen sterben oder eine Kolonie gründen.« Ryba warf Nylan einen kalten Blick zu. »Atmosphäre?«
    »Die erste Analyse ergibt einen niedrigen Gehalt von Stickoxiden, etwa zweiundzwanzig Prozent Sauerstoff, der Rest größtenteils Stickstoff. Es sieht ganz gut aus, aber ich kann nicht ausschließen, dass es im Boden oder in der Atmosphäre toxische Spurenelemente gibt.«
    »Bewohnt?«
    »Die Spuren, die ich gefunden habe, deuten darauf hin.« Der Ingenieur zuckte mit den Achseln. »Es könnte alles Mögliche sein, aber das Leben da unten beruht auf Kohlenstoff und wenn ich raten sollte, würde ich annehmen, dass es mehr oder weniger humanoid ist. Es gibt ein paar regelmäßige Flecken, die nach Landwirtschaft aussehen, und ein paar Linien, die Straßen sein könnten …«
    »Besser als Wilde, aber nicht viel besser.«
    »Bitte keine vorschnellen Schlussfolgerungen«, warnte Ayrlyn.
    »Wir müssen mit dem zurechtkommen, was wir dort vorfinden.« Die Kapitänin sah sich noch einmal die Anzeigen an. »Und wir verlieren ständig Energie.«
    »Diese Welt ist ein höchst unwahrscheinlicher Fund.«
    Ryba drehte sich um und holte sich ein

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