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Suche einen für immer und ewig

Titel: Suche einen für immer und ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Campus
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enttäuschende Strohfeuer
     zu vermeiden.
    Klar gibt es das, sich Hals über Kopf zu verlieben. Aber je älter wir werden, umso seltener wird dieses Erlebnis. Denn mehrere
     Jahrzehnte gelebten Lebens gehen nicht spurlos an uns vorbei. Jeder Mensch hat eine sehr eigene Biografie, hat seine individuelle
     Elterngeschichte, seine berufliche und private Entwicklung. Jeder hat eine Fülle von Vorlieben und Abneigungen entwickelt,
     die so kein anderer Mensch mit ihm teilt. Jeder Mensch ist eine eigene Welt, sagt die Psychologie. In der Liebe treffen dann
     zwei unterschiedliche Welten aufeinander. Diese beiden Welten wollen erst einmal erforscht werden!
     
    Beispiel: »Zu Anfang mochte ich ihn gar nicht«, sagt Susi und lacht. »Ich fand, er wollte immer im Mittelpunkt stehen. Das gefiel mir
     nicht.« Sie spricht von Stefan, ihrem Mann. Seit zehn Jahren kennen sich die beiden, seit sechs Jahren sind sie |64| ein Paar. »Stefan kam eines Tages in meinen Aikidokurs«, erzählt die 38-jährige Buchhalterin. Schon am ersten Kursabend kamen
     sich Susi und Stefan beim anschließenden Kneipenbesuch näher, allerdings nicht im positiven Sinne. »Wir haben uns heftig gestritten«,
     sagt Susi. Worum es bei diesem Streit ging? Um Kindererziehung, aber so genau weiß es Susi nicht mehr – sie erinnert sich
     nur noch, dass er sehr heftig war.
    Mehr als drei Jahre lang haben sich Stefan und Susi wöchentlich beim Sport gesehen, haben danach noch beim Bier zusammengesessen
     und sich über Gott und die Welt unterhalten. Und so wurde für Susi aus dem »seltsamen Neuen« zunächst der »nette Sportkollege«
     und irgendwann der »Freund«, der schließlich sogar ein leichtes Kribbeln im Bauch auslöste.
    Wenn Stefan und Susi dem Mythos, dass die Liebe sofort oder gar nicht entsteht, erlegen wären, dann hätte schon beim ersten
     Treffen Amors Pfeil sie treffen müssen. Susi hätte – nach einer kurzen Phase des Werbens durch Stefan – in seine starken,
     männlichen Arme sinken müssen … und so weiter. Nein, an diese Regieanweisung haben sich Stefan und Susi nicht gehalten. Zum
     Glück! Hätten sie es getan, dann wäre aus den beiden wohl kaum ein Paar geworden.
    »Ausgeschlossen, dass wir sofort zusammengekommen wären«, sagt Susi. »Wir hatten ja beide gerade erst eine Trennung hinter
     uns. Wir brauchten erstmal Zeit für uns selbst. Ich denke, wir waren innerlich noch nicht bereit, uns wieder auf eine Partnerschaft
     einzulassen.«
    Wie aber ist aus den beiden dann ein Paar geworden? Susi lächelt so verschmitzt, als hätte sie dem Schicksal am Ende auf die
     Sprünge geholfen. Hat sie? Sie hat. »Stefan hat ein großes Fest gegeben. Und ich bin einfach bis zum Schluss geblieben.« Als
     alle Gäste gegangen waren, half ihm Susi beim Aufräumen und Abwaschen. Irgendwann nahm er sie in den Arm – und |65| nach drei Jahren und fünf Monaten folgte der erste Kuss. Da sage noch einer, Männer wären nicht in der Lage, den ersten Schritt
     zu machen!
     
    Durch ihre langsame Annäherung hatten Susi und Stefan Zeit, sich mit ihren alten Partnerschaften auseinander zu setzen, sie
     zu verarbeiten und wieder den Mut zu finden, sich erneut auf das Wagnis Liebe einzulassen.
    Wenn Ihr Herz auch für eine langsame Annäherung schlägt, dann folgen Sie seiner Stimme. Nehmen Sie sich für das Kennenlernen
     so viel Zeit wie Sie brauchen, Wochen oder auch Monate.
    Auch in den guten alten Märchen ging es in der Liebe zumeist bedächtig zu. Im Märchen vom Froschkönig zum Beispiel: Ehe die
     schöne Prinzessin ihren Frosch zu sich ins Himmelbett nahm, verstrich nämlich eine Menge Zeit.
     
    Das wahre Märchen vom Froschkönig
     
    Nachdem der Frosch die goldene Kugel für die Prinzessin aus dem Brunnen gefischt hatte, plauderten die beiden noch ein Weilchen. Dabei fanden sie Gefallen aneinander und verabredeten sich für den folgenden Sonntag zu einem Picknick am selben Ort. Gesagt, getan: Die Prinzessin brachte den Picknickkorb mit und die Decke, auf die der Frosch hopste. Die beiden machten es sich gemütlich, aßen, tranken, redeten über Gott und die Welt und vergaßen darüber völlig die Zeit.
    So verbrachten sie viele gemeinsame Sonntagabende zusammen . Irgendwann brachte der humorvolle Frosch die Prinzessin in einem fort zum Lachen. ›So viel gelacht habe ich noch nie‹, dachte sie auf dem Heimweg und war ganz vergnügt.
    |66| Tags darauf ging die Prinzessin auf eine zweiwöchige Reise, auf der sie oft an den Frosch

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