Suche einen für immer und ewig

tatsächlich häufiger als früher Single. Insofern stimmt die Statistik.
     Hinzu kommen noch allein lebende Senioren, getrennt oder verwitwet, auch ihre Zahl nimmt stetig zu und geht mit in die Zahlen
     der Singles ein.
    Für alle dazwischen hat sich aber nichts geändert. Wissenschaftliche Untersuchungen kommen jedenfalls zu dem Ergebnis, dass
     in den mittleren Lebensjahren zwischen 30 und 45 heute genauso viele Menschen Singles sind wie vor drei oder fünf Jahrzehnten:
     knapp 10 Prozent, mehr nicht. Und ein Teil dieser 10 Prozent gehört auch noch zu den »bekennenden Singles«, die nichts von
     einer festen Beziehung wissen wollen.
    Fazit: Mit zunehmendem Alter sinkt zwar die Zahl möglicher Partner, da immer mehr Männer und Frauen in festen Händen sind.
     Grund für Pessimismus besteht trotzdem nicht: Singles gibt es sogar noch (oder wieder) im Alter von 85 Jahren. Sie sind nur
     seltener und somit schwerer zu finden. Und wenn Sie bei Ihrer Suche in reiferen Jahren einen entsprechenden Partner gefunden
     haben, können Sie davon ausgehen, dass es sich nicht nur um einen Lebensabschnittsgefährten handelt, sondern um einen für
     immer und ewig.
    Lebensabschnittsgefährte ade
    Ich will Ihnen noch einen weiteren Grund nennen, der die Partnersuche jenseits der 30 schwieriger macht. Unsere Ansprüche
     werden mit der Zeit höher. Glauben sie mir: Das ist auch gut so. Eine Beziehung, die so »ganz nett« ist und ein oder zwei
     Jahre dauert; ein bisschen kuschelige Wärme in den Armen eines lieben |97| Menschen; eine lustig verbrachte Freizeit – das ist für Menschen zwischen 20 und 30 noch ganz in Ordnung. Und wenn es irgendwann
     nicht mehr so richtig prickelt – meist nach einem bis eineinhalb Jahren, wenn die Verliebtheit der Anfangszeit abgeflaut ist
     –, dann sucht man sich eben einen Neuen. Man hat ja noch Zeit!
    Jenseits des 30. Geburtstags steigen bei den meisten Menschen die Ansprüche an eine Beziehung allerdings steil an: Sie wollen
     Stetigkeit, Verbindlichkeit und Verlässlichkeit. Sie suchen nicht mehr nach einem Lebensabschnittsgefährten. Sie wollen eine
     langfristige, verbindliche Beziehung. Sie suchen nach einem Partner, der sich auch für eine Familiengründung eignet.
     
    Beispiel: »Drei Jahre sind eine lange Zeit!« Tina lebt nun schon seit drei Jahren allein, obwohl sie früher doch nie Mühe hatte, Männer
     kennen zu lernen. Die 30-Jährige mit den langen, wallenden Haaren hat in Berlin und Paris Architektur studiert und ist in
     ihrem Beruf sehr erfolgreich. Bei ihrer Suche nach einem Partner ist das nicht der Fall. Tina ist ratlos und stellt sich in
     letzter Zeit immer häufiger die Frage, ob sie etwas falsch macht.
    Wie stellt sich Tina ihre nächste Beziehung vor? Will sie einen Lover? Oder einen Partner, der die Höhen und Tiefen des Lebens
     mit ihr teilt? Ist sie auf einen familientauglichen Mann aus? »Aber sicher will ich Kinder«, antwortet Tina ohne nachzudenken.
     »Nicht sofort, aber allzu lange will ich auch nicht mehr warten. Ich will eine Familie.«
     
    Was also soll sie tun? Gelegenheit macht Liebe! Wenn Tina nicht bis zum Sanktnimmerleinstag warten will, wenn sie nicht riskieren
     will, zunehmend zu verbittern, wenn sie ihren Wunsch nach einer eigenen Familie nicht notgedrungen zu Grabe tragen will, dann
     sollte sie vor allem eines tun: die Initiative ergreifen und für neue Gelegenheiten zum Kennenlernen von Männern sorgen.
     
    |98| Das wahre Märchen von Rapunzel
     
    Gelegenheit macht Liebe. So war das auch schon früher, in den guten alten Zeiten, als das Wünschen noch geholfen hat. Zum Beispiel bei Rapunzel. Seit einiger Zeit schon saß die schöne Rapunzel einsam in ihrem Turm – ohne Tür und ohne Treppe. Sie kämmte sich des Morgens vor dem Spiegel ihr langes, prächtiges Haar, fein wie gesponnenes Gold, und sehnte sich nach einem Mann. Sie wurde bald 16! Alle Altersgenossinnen waren bereits verheiratet, waren schwanger oder hatten bereits Kinder. Nur sie war auf dem besten Wege, eine alternde Jungfer zu werden! Sie musste etwas unternehmen. Aber was? Schließlich kam ihr eine Idee. Immer wieder kamen Wanderer auf dem nahen Waldweg vorbei. Sie konnte sie sehen: Bauern auf dem Weg zum Markt, Handwerksgesellen unterwegs in die nächste Stadt. Dann und wann kam sogar ein abenteuerlustiger Edelmann vorbei. Sie beschloss, von nun an oben auf dem Turm ihre süße Stimme erschallen zu lassen, sodass sie weithin zu hören war.
    Schon am ersten Tag lernte