Suche einen für immer und ewig
oder sie kommt nicht. Das ist
eben Schicksal. Denken Sie auch, dass der Zufall Ihnen den Lebenspartner ins Haus trägt? Sind Sie auch davon überzeugt, dass
Sie nichts unternehmen können, um die Liebe in Ihrem Leben wahrscheinlicher zu machen?
Die neue Partnerschaft, die wir uns so sehnlich wünschen, soll also ohne jede Mühe und aus reiner Fügung zustande kommen.
In unserer Idealvorstellung steht sie eines Tages einfach vor uns, ganz zufällig und ohne unser Dazutun. Die Realität sieht
aber anders aus: Nach Erkenntnissen der Psychologie braucht man für eine erfolgreiche Partnersuche außer der grundsätzlichen |94| inneren Offenheit vor allem Gelegenheiten zum Kennenlernen neuer Menschen. Mit Schicksal oder Fügung hat das Finden eines
Partners also nicht das Geringste zu tun, sondern mit simpler Logik: Nur wenn wir neue Menschen kennen lernen, hat die Liebe
eine reale Chance. Und genau diese Gelegenheiten zum Kennenlernen werden immer weniger, sobald wir die 30 überschritten haben.
Das liegt vor allem daran, dass die Zahl der Singles abnimmt, je älter wir werden.
Wenn Sie dieser schlichten Tatsache ins Auge schauen, laufen Sie weniger Gefahr, die Schuld für Ihr Alleinsein auf Ihre vermeintliche
Unfähigkeit zur Liebe zu schieben oder auf die Spuren Ihres Alters. Und deshalb müssen Sie auch nicht mehr auf eine Schönheitsoperation
sparen.
Beispiel: »So langsam komme ich mir vor wie ein Exot. In meinem Freundeskreis sind alle fest gebunden«, erzählt der 34-jährige Helmut.
»Ich bin wirklich der Einzige, der solo ist.« Viele von Helmuts Freunden können seine Klagen, wie schwer es sei, die Frau
fürs Leben zu finden, nicht mehr hören. Helmut ist ernsthaft in Sorge um sich und seine Zukunft. Immer öfter leidet er unter
depressiven Verstimmungen, geht nicht mehr aus, besucht nur noch selten seine Freunde, sondern sitzt zu Hause vor dem Fernseher.
»Wie kommt es, dass nur ich niemanden finde?«
Die Antwort auf Helmuts Frage ist eigentlich einfach: Gerade weil viele Frauen seiner Altersgruppe inzwischen fest gebunden
sind, sollte er alle Gelegenheiten zum Kennenlernen neuer Menschen nutzen und sich nicht in sein Schneckenhaus zurückziehen.
Klar, dass ein 25-jähriger Mann wesentlich häufiger Frauen trifft, die altersmäßig zu ihm passen und ungebunden sind. Als
Mittdreißiger muss Helmut natürlich zielstrebiger Ausschau halten, um eine passende Partnerin zu finden.
|95| Als Single in der Singlegesellschaft
Warum aber ist dann immer wieder von der rasanten Entwicklung Deutschlands hin zu einer Single-Gesellschaft zu lesen? Von
30 Prozent Singles in den Großstädten ist da die Rede und von 50 Prozent in den Innenstädten. Millionen ungebundener Frauen
und Männer warten demnach nur darauf, endlich einen für immer und ewig kennen zu lernen, oder? Genau hierin liegt das Problem.
Denn wenn Sie immer wieder lesen, dass es Singles gibt wie Sand am Meer, dann glauben Sie das auch irgendwann. Und Sie können
überhaupt nicht verstehen, warum ausgerechnet Sie keinen passenden finden.
Wie kann das sein? Ist die Singleschwemme etwa nur von findigen Journalisten erfunden? Ja, ist sie! In Wahrheit gibt es diesen
Trend überhaupt nicht. Der vermeintliche enorme Zuwachs an Singles beruht auf Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Dieses
Amt erfasst aber nicht die Zahl der wirklichen Singles, also aller Ungebundenen, sondern die Zahl der Menschen, die allein
in ihrer Wohnung gemeldet sind. Und auch wenn ein Mann zu seiner Freundin zieht oder ein Paar schon seit fünf Jahren in getrennten
Wohnungen Tür an Tür wohnt, finden sie sich in der Statistik als Single wieder. Je reicher unsere Gesellschaft in den vergangenen
Jahrzehnten wurde, desto mehr Menschen leisteten sich eine eigene Wohnung, die sie in manchen Fällen auch behielten, wenn
sie schon längst wieder fest liiert waren.
Die große Zahl von Einpersonenhaushalten in den Innenstädten der Großstädte erklärt sich darüber hinaus auch dadurch, dass
es zwei gesellschaftliche Gruppen besonders stark dort hinzieht. Da sind zum einen die bekennenden Singles, die keine Beziehung
wollen. Die zweite Gruppe sind die Homosexuellen, die die Qualität eines urbanen Lebens schätzen und die größere Liberalität
von Großstädten. Auf ihre eigene Wohnung |96| verzichten sie allerdings nur selten, auch wenn sie in einer Beziehung leben.
Allerdings sind junge Leute zwischen 20 und 30 heute
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