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Sündiger Mond

Sündiger Mond

Titel: Sündiger Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Louisa Burton
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er. Bitte, Gott, jeder andere, aber nicht er.
    »Höre ich dreitausendfünfhundert …?«
    Die Auktion, an der sich fast ein Dutzend Männer beteiligten, schritt rasch voran. Carolines Herz raste, als der Preis zehntausend Guineen, dann fünfzehntausend, überstieg. Das Feld der potenziellen Käufer wurde nur langsam kleiner. Vielleicht lag es ja daran, dass nach ihr nur noch Lili und Saffron kamen. Wenn jemand unbedingt eine Sklavin ersteigern wollte, musste er sich beeilen.
    Einige Männer – leider auch der Stiefelknecht – boten nicht mehr mit, als die Grenze von zwanzigtausend Guineen überschritten wurde, da sie sich anscheinend nicht mehr leisten konnten. Gemurmel erfüllte den Saal, als die Summe Elles Kaufpreis von siebenundzwanzigtausendfünfhundert erreichte, und als der italienische Graf namens Montesano achtundzwanzigtausend bot, wurden anerkennende Rufe laut. »Gut gemacht, alter Knabe!« »Sie ist jeden Penny wert!«
    Achtundzwanzigtausend Guineen , dachte Caroline benommen. Nach den zehn Prozent, die sie an das Auktionshaus und die Kanzlei abgeben musste, würden ihr noch fünfundzwanzigtausendzweihundert bleiben, eine unglaubliche Summe, mehr als genug für ein Cottage und eine Schule – oder vielleicht konnte sie auch ein eigenes Haus ganz nach ihren Vorstellungen bauen, mit Klassenzimmern und einem Schlafsaal.
    Carolines Aufregung schwand jedoch, als Dunhurst den Italiener um fünfhundert Guineen überbot. Er warf Caroline einen kalten, höhnischen Blick zu, als er seinen Stock hob.
    »Höre ich neunundzwanzigtausend?«, fragte der Auktionator. »Ich habe neunundzwanzigtausend vom Conte . Neunundzwanzigtausendfünfhundert ? Neunundzwanzig fünf von Lord Dunhurst. Wer bietet dreißigtausend?«
    Der Graf zögerte. Er blickte zu Caroline, als wolle er sich vergewissern, dass sie ihren Preis wert war. Sie schenkte ihm ein liebenswürdiges, verführerisches Lächeln.
    Bitte, o bitte …
    Er hob die Hand unter dem Jubel der anderen.
    Caroline stieß erleichtert die Luft aus. Bitte, biet weiter. Bitte, kauf mich. Ich kann nicht zu Dunhurst gehen.
    Die Auktion ging zwischen den beiden Männern immer weiter, bis sie schließlich bei neununddreißigtausendfünfhundert Guineen angekommen waren.
    »Wollt Ihr das Angebot des Marquess überbieten?«, fragte Riddell den Conte Montesano.
    Montesano betrachtete Caroline bedauernd.
    »Wollt Ihr vierzigtausend bieten, Sir?«, fragte Riddell.
    Caroline blickte ihn flehend an, aber der Graf wandte sich mit einem resignierten Kopfschütteln ab.
    Dunhurst lächelte Caroline aus toten Augen an.

 
    5
    C aroline hatte das Gefühl, alles Blut würde aus ihrem Gesicht weichen. Ihre Lippen wurden taub.
    Die Sklavinnen warfen sich ernste Blicke zu. Ein Gentleman, der nahe am Block stand, sagte leise zu seinem Nebenmann: »Sieh mal, sie ist leichenblass geworden.«
    »Das würdest du auch, wenn du an den Peitscher verkauft würdest.«
    »Ich habe neununddreißigtausendfünfhundert Guineen«, verkündete Mr. Riddell. »Höre ich vierzig?«
    Die Männer berieten sich leise und schüttelten die Köpfe. Es war kein Wunder; vierzigtausend Guineen waren eine astronomisch hohe Summe.
    »Vierzigtausend für eine beinahe jungfräuliche Sklavin von unvergleichlicher Schönheit«, sagte Riddell. Er hielt inne, um seinen Blick über das Publikum schweifen zu lassen, dann hob er den Hammer.
    Denk nach, befahl Caroline sich. Sollte sie versuchen, die Woche zu überstehen, oder sollte sie lieber gleich auf das Geld verzichten?
    Ihr Anteil würde fünfunddreißigtausendfünfhundertfünfzig Guineen betragen. Du lieber Gott! Das konnte sie doch nicht ausschlagen! Aber konnte sie es zulassen, dass Dunhurst sie so brutal misshandelte, wie er es bei Dahlia getan hatte …? Nachdem Caroline ihrem Vater entkommen war, hatte sie sich doch geschworen, dass sie so etwas nie wieder erdulden würde.
    »Sprecht jetzt, Gentlemen, sonst entgeht Euch diese seltene Gelegenheit«, mahnte Mr. Riddell.
    »Nun denn.« Er hob den Hammer hoch über den Kopf.
    »Vierzigtausend.«
    Erstaunte Ausrufe wurden laut, und alle Köpfe drehten sich zu Lord Rexton um, der mit gekreuzten Knöcheln am Konsoltisch lehnte, den Cognacschwenker erhoben, als wolle er den Zuschauern zuprosten.
    Caroline starrte ihn an, aber er würdigte sie keines Blicks.
    Mr. Riddell senkte langsam den Hammer. Stirnrunzelnd sagte er: »Mylord, wollt Ihr damit sagen, dass Ihr bieten …«
    »Das kann er nicht«, warf Dunhurst ein. »Er ist in

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