Sueße Kuesse nur aus Rache
bist?“
Der Duft eines schweren Parfüms wehte über den Tisch. Als Thea den Kopf umwandte, entdeckte sie eine Frau, die auf sie zusteuerte. Nicht, dass sie die Dame persönlich gekannt hätte, aber aus dem Fernsehen wusste sie, dass sie eine berühmte Schauspielerin war, die auf femme fatale- Rollen spezialisiert war.
Angelos zeigte sich irritiert.
„Candice“, sagte er kurz angebunden.
Für einen Moment ruhte der begeisterte Blick der Schauspielerin auf Angelos, dann ließ sie ihn in Theas Richtung wandern – mit einem Hauch von Bosheit darin.
„Sieht man Sie für gewöhnlich nicht mit Giles Brooke? Seien Sie vorsichtig, Schätzchen, dass Ihnen die Adelskrone nicht durch die Lappen geht!“
„Das liegt nicht an mir!“, antwortete Thea mit höflichem Lächeln.
„Ach nein? Es sah so aus, als hätten Sie ihn um den Finger gewickelt.“
„Ich hätte wahrscheinlich nicht ganz den Anforderungen genügt“, bemerkte Thea in bescheidenem Ton.
Die Bosheit wich aus den Augen der Schauspielerin. „Angelos, Süßer, ich muss dich mit jemandem bekannt machen. Er plant ein fantastisches Projekt, in dem ich die Hauptrolle spielen werde, sobald die Finanzierung gesichert ist. Es wird ein Straßenfeger werden, und wenn du vielleicht …“
„Ich engagiere mich finanziell nicht in TV und Film, Candice“, unterbrach Angelos kurz und bündig.
Einen Moment zögerte Candice mit der Antwort. „Oh, aber ich denke, da ich selbst dabei sein werde, könntest du eine Ausnahme …“
„Candice habe ich nicht in unserer gemeinsamen Zeit hinreichend deutlich gemacht, dass ich Privates und Beruf trenne? Das ist auch so geblieben.“
Ihre geschminkten Augen blitzten. „Dann pass auf, dass die Kleine an deiner Seite das auch kapiert. Sie könnte sonst auf eine Karriere hoffen, nur weil sie heute Nacht dein Bett wärmt!“ Damit rauschte sie davon.
Thea folgte ihr mit den Augen. Dann wurde ihr bewusst, dass Angelos sie beobachtete.
„Diese Lektion werden Sie ja bereits gelernt haben“, sagte er ruhig. Dann änderte sich seine Miene schlagartig. „Warum haben Sie ihr nicht gesagt, dass Brooke Ihnen einen Heiratsantrag gemacht hat?“
Thea sah ihm direkt in die Augen. „Ich habe Giles unendlich verletzt – Sie haben mir keine andere Wahl gelassen –, doch ich will ihn nicht auch noch demütigen. Es soll so aussehen, als sei ich nicht gut genug für ihn und nicht etwa, dass ich ihn wegen Ihnen verlassen habe.“
Das Essen wurde serviert. Das lenkte ihn ab, doch er behielt weiter ein Auge auf sie. Sie filetierte den Fisch und konzentrierte sich voll auf diese Aufgabe. Ihn degradierte sie zur Nebensache.
Diese Frau, die nun mit ihm am Tisch saß, hatte nichts mehr gemein mit der, die er vor fünf Jahren geküsst hatte.
Trotzdem, sie ist und bleibt Kat Jones – eine Diebin und Lügnerin, die mit ihrem Körper bezahlt …
Daran musste er sich klammern.
Als sie nach dem Essen zum Aufzug gingen, waren Theas Nerven zum Zerreißen gespannt. Sie war froh, nicht mit Angelos allein im Lift zu sein. Mit jedem Öffnen und Schließen der Türen kamen neue Hotelgäste dazu, andere gingen. Es wurde eng in der Kabine, und plötzlich fühlte sie sich gegen Angelos’ schlanken, durchtrainierten Körper gepresst. Sie erschrak, als sie seinen Oberkörper und die muskulösen Oberschenkel wahrnahm.
Auch er spürte deutlich, wie die Rundungen ihres Körpers sich gegen seinen pressten. Er legte die Hände auf ihre Schultern, um sie zu halten. Sie zuckte zurück. Seine Handflächen brannten, als sie sich zu wehren begann. Instinktiv verstärkte er den Druck.
Endlich hielt der Aufzug auf seiner Etage. Sie wand sich aus seiner Umklammerung, befreite sich und stakste steif in Richtung seiner Suite. Der Kontakt mit seinem Körper hatte nur wenige Sekunden gedauert. Doch er hatte das Eis zum Schmelzen gebracht, das sie den Abend über zu wahren versucht hatte.
Drinnen begann sie ihn zu attackieren. Mit verzerrtem Gesicht und hasserfülltem Blick schrie sie ihn an: „Wagen Sie es nicht, mich anzufassen! Niemals!“
Hier stand ich auch damals. Er ist auf mich zugekommen und … und …
Ein Schauer durchfuhr ihren Körper – jede Pore, jede Zelle. „Ich könnte es nicht ertragen!“, rief sie aus. Stoßweise atmete sie ein. „Diese Suite hat zwei Schlafzimmer – ich habe es überprüft!“ Sie nahm ihre kleine Reisetasche vom Boden und stieß die nächstbeste Tür auf, ohne ihn eines Blickes zu würdigen.
Es war ein leerer
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