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Süße Küsse nur aus Rache?

Süße Küsse nur aus Rache?

Titel: Süße Küsse nur aus Rache? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J James
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sogar Kampfeslust standen deutlich in ihrem Blick.
    Für einen langen Moment musterte er sie und nahm ihre veränderte Erscheinung in sich auf. Sie hatte sich nicht nur ein neues Aussehen zugelegt, sie war auch gereift – wie ein exzellenter Wein. Eine Frau, die zur vollen Schönheit erblüht war. Inzwischen war sie nicht mehr ungestüm und übermütig, sondern anmutig und elegant. Von leuchtender Schönheit.
    Er spürte, wie sich ein Gefühl in ihm regte, aber es war bedeutungslos in diesem Moment, genauso wie ihre Schönheit. Ihre Strategie war für ihn offensichtlich. Sie hatte sich für den Angriff entschieden, um nicht in die Verteidigungsposition gedrängt zu werden. Er wusste auch, warum – weil sie über keine Abwehr verfügte. Ob sie sich dessen überhaupt bewusst war?
    Selbst wenn, würde die Erkenntnis sie nicht davon abhalten, einen für sie aussichtslosen Kampf auszufechten.
    So, wie sie es schon einmal getan hatte.
    Angelos presste die Lippen noch fester zusammen, während die Erinnerung seinen Blick verdunkelte.
    Gleichmütig sah er sie weiterhin an. Er nahm sich Zeit, behielt die Situation unter Kontrolle, spürte ihre Anspannung. Dann schaute er sich bewusst in dem hübsch eingerichteten Wohnzimmer um.
    „Du hast dich gut gemacht.“ Das wollte er ihr zugestehen, nicht mehr.
    Er sah das kurze Aufflackern in ihrem Blick. „Ja“, war alles, was sie antwortete.
    „Und du willst es noch schöner haben.“ Er hielt einen Moment inne. „Glaubst du allen Ernstes“, fragte er mit kaltem Spott in der Stimme, „dass du Giles Brooke dazu bringen kannst, dich zu heiraten? Ausgerechnet dich?“
    Erneut flackerte etwas in ihrem Blick auf. „Ich habe seinen Antrag bereits angenommen“, entgegnete sie und kostete diesen Moment aus. Was für eine Genugtuung!
    Sie merkte, dass sein Blick sich verdunkelte. Zorn flammte in seinen Augen. Was sie nur noch mehr ergötzte.
    Dann war die Wut mit einem Mal verschwunden, und sein Gesicht wurde zur Maske. Er schlenderte zum Sofa, ließ sich darauf fallen und streckte die Beine lang aus, die Arme auf der Rückenlehne ausgebreitet. Als wollte er ihre Wohnung in Besitz nehmen. Und das gefiel ihr nicht, wie er merkte.
    „Thea Dauntry“, sinnierte er mit unverhohlenem Spott. „Was für ein passender Name für die Braut eines echten Aristokraten! Die ehrenwerte Mrs Giles St. John Brooke“, intonierte er. „Und zu gegebener Zeit dann Viscountess Carriston.“ Er stockte – ein kurzes, tödliches Schweigen.
    Bittere Galle stieg in Thea auf. Sie wusste, was er gleich sagen würde … erwartete es mit wachsender Angst.
    Er musterte sie. Abschätzend. Beleidigend. Dann sprach er. Seine Stimme klang seidenweich, tödlich.
    „Dann sag mir doch mal, was er von deinem kleinen Geheimnis hält?“, fragte er mit so scharfer Stimme, dass es ihr eiskalt über den Rücken lief. „Was hält er denn von … Kat Jones?“
    Bedrohlich hing der Name in der Luft und holte die Vergangenheit in die Gegenwart zurück.
    Und wie eine entsetzliche übel riechende Welle schlug die Erinnerung über ihr zusammen.

2. KAPITEL
    Kat rannte die Rolltreppe in der U-Bahn-Station hoch, ohne darauf zu achten, dass sie die anderen Menschen dabei leicht anrempelte. Sie musste sich beeilen, denn sie war schon zwanzig Minuten zu spät. Obwohl sie nicht einmal sicher war, ob die Eile überhaupt lohnte. Ähnlich hatte sich auch die Angestellte bei der Agentur ausgedrückt. Diese hochnäsige Schnepfe, die Kat nicht mochte und sie immer ansah, als hätte sie sich an diesem Morgen nicht gewaschen.
    Dann versuch du mal, frisch und sauber zu duften, wenn du nur ein angeschlagenes Waschbecken in einem winzig kleinen Zimmer hast!
    Mehr als Katzenwäsche war nicht drin, und das meist mit kaltem Wasser, um keine unnötigen Kosten zu verursachen.
    Eines Tages werde ich ein Bad haben, mit Dusche und riesiger Badewanne …
    Auf ihrer Liste standen schon viele Dinge, die sie „eines Tages“ haben würde. Und um nur einen Bruchteil davon zu erreichen, brauchte sie diesen Job. Falls sie rechtzeitig ankäme, ehe all die anderen Mädchen sich vorgestellt hatten. Falls man sie aus der Menge der vielversprechenden Talente auswählte. Und falls das zu anderen Castings, anderen Jobs, anderen Shootings führte …
    Falls, falls, falls …
    Tief atmete sie ein und drängte durch die Ausgangsschranke. Sicher, es würden viele da sein – aber sei’s drum. Schließlich hatte sie es schon bis hierher geschafft, was früher

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