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Sueße Verfuehrung im Pazifik

Sueße Verfuehrung im Pazifik

Titel: Sueße Verfuehrung im Pazifik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Marinelli
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herangewachsen.“
    „Wunderbar.“
    „Warte!“ Rocco zog ein Taschentuch hervor und wischte sich über die Stirn.
    „Alles in Ordnung, Pa?“
    „Nur ein kleines Ziehen in der Brust.“ Er holte eine Tablette aus einem silbernen Pillendöschen und legte sie sich unter die Zunge. „Nicht weiter tragisch.“ Tatsächlich verspürte er einen leichten Druck. Vielleicht nicht stark genug für seine Medizin, doch möglicherweise half die Mitleidstour, Zarios ein wenig gefügiger zu machen. „Du weißt, wie sehr ich Lydia verehre. Aber du weißt auch, dass sie nicht mit Geld umgehen kann. Nun, wie es scheint, schlägt Emma in dieselbe Richtung …“
    „Dann ist es ja nur gut, dass ich reich bin“, witzelte Zarios. Sein Vater blieb ernst.
    „Eric macht sich Sorgen …“ Es ist nur eine kleine Lüge, hielt er sich zugute. Wenn ich Zarios davon abhalten kann, Emma nachzustellen, muss ich mir später von Eric keine Vorhaltungen machen lassen, dass mein Sohn seiner Tochter das Herz gebrochen hat.
    Genau das würde Zarios nämlich tun. Ein Anflug von Müdigkeit überkam ihn, und Rocco tupfte sich noch einmal über die Stirn, bevor er das Taschentuch wegsteckte. Zarios würde ihr mit Sicherheit das Herz brechen.
    „Lass dich nicht mit ihr ein.“ Er ging nun wieder weiter. „Es gäbe zu viel Ärger.“
    „Ihr seid schon da!“ Eric, der sich im Gegensatz zu seiner über die Maßen nervösen Frau keine Gedanken über Unterbringung und Garderobe machte, ging entspannt auf seinen alten Freund zu und umarmte ihn herzlich. Zarios blieb etwas abseits stehen.
    „Wir wollten ein wenig Zeit mit euch verbringen, bevor die anderen Gäste kommen.“ Rocco strahlte und überreichte Eric ein aufwendig verpacktes Geschenk. „Leg es beiseite, und sieh es dir morgen an.“
    „Auf der Einladung stand ‚keine Geschenke‘“, sagte Lydia tadelnd. Es war ihr jedoch anzusehen, wie sehr sie sich über das Wiedersehen freute. „Zarios, wie schön, dass du kommen konntest!“
    „Ja, ich freue mich auch.“
    Er sprach mit tiefer, melodischer Stimme, und sein Akzent war noch immer auszumachen. Emma verspürte ein leichtes Kribbeln im Nacken, als sie die Treppe hinunterging und sich bemühte, kühl und distanziert zu wirken. Sie sah, wie er ihre Mutter auf beide Wangen küsste und danach ihren Vater begrüßte. Dann richtete er seine dunklen Augen direkt auf sie.
    „Emma. Wir haben uns lange nicht mehr gesehen.“ Sein Lächeln war verhalten. Während des Bruchteils einer Sekunde hatte er die Veränderungen an ihr bemerkt. Sie hatte sich das Haar wachsen lassen, es fiel ihr wie ein langer, seidiger Vorhang über die Schultern. Ihr ehemals überschlanker sportlicher Körper wies an den richtigen Stellen Rundungen auf, und ihr Kleid betonte ihre äußerst weiblichen Kurven und die schlanken Beine. Zarios war dankbar für die Warnung seines Vaters. Ohne sie würde der Abend mit Sicherheit einen anderen Verlauf nehmen.
    Emma war auch damals schon hübsch gewesen. Aber jetzt sah sie hinreißend aus!
    „Ja, sehr lange.“ Sie war am Fußende der Treppe angelangt und blieb auf der untersten Stufe stehen. Trotzdem musste er sich hinunterbeugen, um sie auf die Wange zu küssen. Dabei nahm er ihren Duft wahr.
    Genau wie damals, schoss es ihm durch den Kopf, während seine Lippen leicht über ihre Wangen strichen. Könnte ich sie doch jetzt so küssen, wie sie es sich damals gewünscht hat, dachte er impulsiv. Aber wieder war er gezwungen, sich zurückzuhalten.
    Die anderen gingen weiter, sodass sie kurz miteinander allein waren. Beide in Gedanken versunken. „Du siehst gut aus.“ Er runzelte leicht die Stirn. „Wie lange ist es her, seit wir uns zuletzt gesehen haben?“
    „Ein paar Jahre, glaube ich“, antwortete sie schulterzuckend. Er sollte nicht merken, dass sie es bis auf den Tag genau wusste. „Vier oder vielleicht fünf?“
    Er schüttelte den Kopf. Sie folgten den anderen ins Wohnzimmer. „Es war auf der Hochzeit deines Bruders.“
    „Dann sind es fünf Jahre.“ Sie lächelte. „Nein, sechs.“
    „Kommt herein“, drängte Lydia. „Emma, bring unseren Gästen etwas zu trinken.“
    In diesem Augenblick erschien eine der für den Abend eingestellten Kellnerinnen mit einem Tablett voll eilig gefüllter Champagnergläser. Emma nahm sich ein Glas, bevor ihre Mutter sie weiterscheuchte.
    „Einen richtigen Drink!“, flüsterte ihr Lydia hastig zu.
    „Whisky?“ Den hatte Rocco bei seinen früheren Besuchen immer getrunken.

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