Sueße Verfuehrung im Pazifik
davonlaufen sah, habe ich zum ersten Mal im Leben Angst bekommen. Und mir wurde klar, dass ich dich liebe.“
„Nein.“ Sie schüttelte den Kopf. „Sag das nicht. Jetzt, da du weißt, dass ich die Wahrheit gesagt habe, dass ich schwanger bin und keine dunkle Vergangenheit habe, fällt dir plötzlich ein, dass du mich die ganze Zeit geliebt hast.“
„Nein!“
Er ist immer brutal ehrlich gewesen, warum sollte ich ihm jetzt nicht glauben?
„Ich habe alles darangesetzt, dir gegenüber skeptisch zu bleiben und mich nicht in dich zu verlieben. Dass ich dich liebe, habe ich mir erst heute um dreizehn Uhr zweiundvierzig eingestanden. Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich auf meinen Vater gehört. Ich habe begriffen, dass ich dich liebe, selbst wenn du spielsüchtig wärst und es nur auf mein Geld abgesehen hättest. Letzteres hast du mir ja selbst ins Gesicht gesagt. Ich wollte das alles in Kauf nehmen, wenn ich dich nur jeden Abend hätte in die Arme schließen können.“
„Ich könnte dir nie mehr vertrauen.“ Sie schüttelte wieder den Kopf. Es war aussichtslos.
„Nie?“, hakte er nach, und sie nickte heftig. „Auch nicht, wenn ich dir sage, dass ich seit jenem Morgen im Strandhaus, seit wir das erste Mal miteinander geschlafen haben, mit keiner anderen Frau zusammen war?“
„Bitte!“ Sie lachte gequält auf.
„Sie müssen sich jetzt verabschieden.“ Eine streng blickende Krankenschwester erschien an der Tür.
Sie war die erste Frau, bei der Zarios mit seinem Charme nichts ausrichten konnte. Unmissverständlich gab sie ihm zu verstehen, dass er nicht mehr länger bleiben könne. Miss Hayes werde jetzt zur Ultraschalluntersuchung gebracht, und danach müsse sie ruhen.
„Kann er nicht bleiben, bis der Pfleger kommt und mich abholt?“, fragte Emma und erwirkte zwei Minuten. Falls sie etwas brauche, solle sie nur klingeln, beschied ihr die Schwester mit einem giftigen Blick auf Zarios, bevor sie ging.
„Du bist zu Miranda zurückgekehrt. Und ich soll dir glauben, dass du nicht mir ihr geschlafen hast?“
„Als ich dich damals verließ, wollte ich nur noch mit dir zusammen sein. Ich wollte dich so schnell wie möglich wieder anrufen. Dann sagte Miranda mir, sie sei schwanger.“ Er runzelte die Stirn. „Ich war immer vorsichtig gewesen, aber ich wusste natürlich, dass so etwas passieren kann.“
„Ich dachte, sie kann keine Kinder bekommen?“
„Vielleicht hat sie damals geblufft.“
Der Pfleger kam, um Emma abzuholen. Sie bat ihn, noch einen Moment zu warten, versuchte zu verstehen, was Zarios ihr sagte. Die Tür ging wieder zu.
„Ich hätte das Kind nie im Stich gelassen, auch wenn ich meine Zweifel gegenüber Miranda hatte. Wir haben nicht mehr miteinander geschlafen. Ich erfand Ausreden, es schade dem Kind, so in der Art. Albern, ich weiß. Doch sie achtete nicht auf sich. Als ich unangekündigt bei einem Fotoshooting in Brasilien auftauchte, sah ich, dass sie rauchte, trank und Abführmittel nahm, um schlank zu bleiben. Wie sie es immer getan hatte. Und wie immer haben wir uns deswegen gestritten.“
„Das kann ich gut verstehen.“
„Als wir zurück nach Melbourne kamen, wollte ich, dass sie sich hier in dieser Klinik vom besten Spezialisten untersuchen lässt. Ich wollte sicher sein, dass es dem Baby gut ging. Doch sie lehnte das ab. Sagte, sie ginge lieber zu ihrem eigenen Arzt. Ohne mich. Ich habe auch nie ein Ultraschallbild gesehen. Bis ich schließlich darauf bestand, dass sie sich hier untersuchen lässt. Und dann …“, er fuhr sich mit der Hand durchs Haar, „… hat sie der Presse die Geschichte verkauft, ich hätte sie sitzen lassen, weil sie keine Kinder bekommen könne. Ob sie jemals schwanger war oder tatsächlich keine Kinder bekommen kann, ich weiß es nicht. Auf jeden Fall hat sie ein böses Spiel mit mir gespielt.“
Emma war schockiert.
Traurig sah er sie an. „Als du dann behauptet hast, schwanger zu sein, glaubte ich, das Spiel ginge von vorne los.“
„Diesmal stimmt es.“ Sie versuchte zu lächeln, tapfer zu sein. Wenn sie sich nun irrte? Wenn sie das Kind bei dem Sturz verloren hatte?
„Ich weiß.“ Er nahm zärtlich ihre Hand. „Und ich liebe das Baby jetzt schon.“
Länger ließ sich der Pfleger nicht hinhalten.
„Kann er mich begleiten?“ Sie machte eine Kopfbewegung zu Zarios hin.
„Wenn Sie das möchten.“
„Ich glaube, ich hätte ihn gern dabei.“ Sie schluckte. Sie fürchtete sich vor dem Ergebnis der Untersuchung, und
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