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Summer Westin: Verhängnisvolle Spuren (German Edition)

Summer Westin: Verhängnisvolle Spuren (German Edition)

Titel: Summer Westin: Verhängnisvolle Spuren (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Beason
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Kleinen noch?«
    »Wir sollten bald etwas in der Hand haben. Miller ist schon ungehalten, weil wir zwei Tage hintereinander die Kriminaltechnik angefordert haben.«
    Perez nickte. Ihr Vorgesetzter war nicht besonders geduldig.
    Die zwei Jugendlichen kamen herein. Ohne die gefütterten Jacken und die Schuhe mit den hohen Sohlen wirkten Billy Joseph und Patrick Wiley, als wären sie seit ihrer Festnahme geschrumpft. Die orangefarbene Gefängniskleidung verlieh ihren Gesichtern eine ungesunde Gelbfärbung. Der Sheriff bedeutete ihnen, sich zu setzen, dann stellte er sich hinter sie, die Arme über dem stattlichen Bauch verschränkt.
    »Kein Anwalt?«, fragte Nicole.
    Der Sheriff schüttelte den Kopf. »Ihre Eltern haben sich geweigert, den Stundensatz zu zahlen, einen Pflichtanwalt wollten sie auch nicht. Sie nähmen kein Almosen, haben sie gesagt.«
    »Kommen die Eltern auch nicht?«
    »Mrs Wiley macht sich gerade frisch«, sagte Wolford. »Sie wird gleich hier sein.« Wie auf Stichwort betrat eine Frau in mittleren Jahren das Zimmer, nickte den FBI-Beamten zu und setzte sich neben Patrick. Sie trug ein geblümtes Hemdblusenkleid. Das ergrauende Haar wurde durch zwei gelbe Plastikspangen von den roten Wangen zurückgehalten. Sie hielt die Augen gesenkt und starrte auf den Tisch.
    »Die Josephs kommen nicht«, fügte Wolford hinzu. »Aus Floral braucht man fast eine Stunde hierher.«
    »Ich musste mir auch von der Arbeit freinehmen«, murmelte Mrs Wiley leise.
    Perez war baff. Würden sich die Eltern mehr Zeit nehmen, wenn ihre Kinder jemanden ermordet hätten? Vielleicht wussten sie nicht, wie schwer das Verbrechen war, dessen die Jungen beschuldigt wurden.
    Mit den Fingern trommelte Nicole ungeduldig auf den Tisch. »Nun sind ja alle da. Seid ihr bereit, Jungs?«
    Billy legte die Hände auf den Tisch. Patrick nickte grimmig. Ein dicker Pickel war an seiner Nase gesprossen. Er starrte auf den Schuh und griff danach.
    »Niedliches Schühchen!« Er balancierte ihn auf der Handfläche und hielt ihn seinem Freund hin.
    Billy versank im Stuhl, seine Wangen fast so rot wie die von Mrs Wiley. Patrick blickte erst zum Schuh, dann verstohlen zu seinem Freund, und schließlich wieder zum Schuh. Dann sah er die Polizisten an. »Ist das seiner?«
    Nicole kniff die Augen zusammen. »Was meinst du?«
    Patrick ließ den Schuh fallen, als wäre er plötzlich heiß geworden. Perez wechselte einen Blick mit Nicole. Nicht beweiskräftig.
    Nicole ging es ernster an. »Wie habt ihr die Lösegeldforderung zusammengebastelt?«
    Die Jugendlichen warfen sich nervöse Blicke zu.
    Perez wandte sich an Nicole. »Sollten wir die beiden trennen?«
    »Wir haben das Ding nicht geschickt«, platzte Billy heraus.
    »Wer dann?«, fragte Nicole.
    Billys Blick schoss zu Patrick und landete dann wieder auf dem Tisch. »Wissen wir nicht.«
    »Der Mann vom Kopierladen hat eine junge Frau beschrieben.« Perez legte ein grobkörniges Foto von Jenny Fischer vor die Jungen. Ihr Kopf war aus dem Familienfoto herausgeschnitten und vergrößert worden. Jenny entsprach mehr oder weniger der Beschreibung des Angestellten aus dem Kopierladen, von dem die Nachricht gesendet worden war. »Hat diese Frau die Forderung gefaxt?«
    Beide Jungen sahen kaum aufs Foto. »Wir wissen nichts über die Lösegeldforderung«, sagte Billy so überdeutlich, als würde er mit Debilen sprechen.
    Mrs Wiley nahm das Bild hoch. »Ist das nicht die Mama des armen Kleinen? Sie ist noch so jung. Bis auf den großen roten Fleck sieht sie aus wie Suzanna.«
    Patrick zuckte deutlich zusammen.
    Nicole nahm das auf. »Wer ist Suzanna?«
    Die Frau berührte ihren Sohn am Arm. »Suzanna Christensen. Pats Freundin. Sie gehen zusammen zur Schule. Sie ist doch nicht etwa auch in diese Dummheiten verstrickt? Antworte, Patrick!«
    Patrick starrte an die Decke.
    Perez nahm das Foto wieder an sich. »Vielen Dank, Mrs Wiley. Wir werden mit Suzanna reden.«
    Nicole platzierte eine Reihe von Fotos auf dem Tisch, als würde sie ein Kartenblatt auffächern. »Warten Sie, bis ich alle hingelegt habe, ehe sie etwas sagen.«
    Die zwölf Fotos, in drei Reihen zu je vier ausgelegt, zeigten Männer zwischen dreißig und vierzig mit langem Haar, manche trugen Ohrringe oder Bärte.
    »Hat einer von ihnen euch angeheuert?«, fragte Nicole.
    Die Jugendlichen sahen sich die Bilder genau an. Billy nahm eins in die Hand. Das Polizeifoto eines Mannes mit einem unschuldigem Bubengesicht. Das lange Haar hatte er über das

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