Supermom schlägt zurück - Mallery, S: Supermom schlägt zurück
Gewicht. „Ich hätte etwas Romantisches planen und dir Blumen kaufen sollen.“
„Du bist erschöpft. Was du brauchst, ist Schlaf. Wir werden morgen darüber reden und Pläne machen.“
„Pläne?“
„Für unsere Hochzeit.“
Überrascht sah er sie an. „Du sagst also Ja?“
„Ich habe lange auf dich gewartet. Was sollte ich da wohl sonst sagen?“
Erfreut ließ er zu, dass sie ihn zu dem schmalen Feldbett führte, das in seinem Büro stand. Er setzte sich auf die Kante, zog sie an sich und küsste sie.
„Ich liebe dich“, sagte er ihr. „Du bist so viel mehr, als ich verdiene.“
„Das trifft mit Sicherheit zu.“
„Ich möchte dich glücklich machen.“
„Das tust du bereits.“
„Es ist mein Ernst, Linda. Mach eine Liste mit deinen Wünschen. Ich werde sie dir alle erfüllen.“
Sie zögerte, dann nickte sie. Er wusste, woran sie dachte. Für sie stand der Punkt „Finde ein Heilmittel“ ganz oben auf dieser Liste.
„Du kannst es!“, flüsterte sie, während er die Augen schloss. „Ich weiß, dass es dort auf dich wartet, mein Liebster, direkt vor deiner Nase. Schlaf und träum von der Antwort!“
Abram streckte sich auf der Liege aus. Gebe Gott, dass er es konnte!
Kerri legte das Buch beiseite und reckte sich. Sie schaute hinüber zu Cody. „Hast du genug? Zeit fürs Fernsehen? Sonst kann ich auch weiterlesen.“
Ihr Neunjähriger schüttelte den Kopf. „Du hast geweint, Mom.“
Nicht in dieser Stunde, dachte sie und zwang sich, zu lächeln. „Mir geht es gut, besser als gut. Ich bin sogar bereit, eine Runde Eis zu holen.“
„Ich habe keinen Hunger. Es tut mir weh, wenn ich esse. Ich habe Schmerzen, allein davon, dass ich im Bett liege. Mom, du musst mich gehen lassen!“
Kerri fühlte, wie ihre Selbstkontrolle sie langsam im Stich ließ. Sie hatte es geschafft, sich wieder zu fangen, nachdem Nathan vor ein paar Stunden gegangen war, allerdings verfügte sie nicht über allzu große Reserven. Falls Cody so weitermachte, würde er einen Zusammenbruch zu sehen bekommen, der ihn zu Tode erschrecken würde.
Wie viel würde es dazu brauchen? Wie viel Leben steckte noch in ihm?
Ihre Augen begannen zu brennen, und ihre Kehle verschnürte sich. Nein!, mahnte sie sich selbst. Nein! Sie würdesich nicht geschlagen geben.
Sie räusperte sich. „Entschuldige mal, aber als ich das letzte Mal nachgeschaut habe, war ich immer noch deine Mom, also werde ich die Regeln festlegen.“
Cody lächelte nicht. Er war blass, seine Gesichtszüge von der Krankheit gezeichnet. Die Kombination aus Medikamenten und Schmerzen hatte ihm die Kraft geraubt.
„Mom, es ist mein Ernst! Ich bin fertig hier. Ich muss gehen. Ich werde es gut haben. Ich komme doch in den Himmel, oder? Ich war brav genug.“
Sie rutschte aufs Bett und nahm ihn vorsichtig in die Arme. Er zuckte zusammen, aber sie ließ ihn nicht los. Sie musste ihn einfach halten.
„Du warst immer ganz erstaunlich. Du bist ein großartiges Kind, und ich weiß gar nicht, wie ich so viel Glück haben konnte.“
„Dad hat mich geschickt“, flüsterte Cody. „Und jetzt wartet er auf mich. Ich will ihn sehen, Mom. Im Himmel werde ich keine Schmerzen haben. Da werde ich rumlaufen und Baseball spielen können. Wir werden zusammen auf dich warten.“
Die Tränen kamen langsam, rollten ihr dann aber immer schneller die Wangen hinab. „Cody, ich kann nicht“, hauchte sie. „Ich hab dich viel zu lieb.“
„Mit dir wird alles in Ordnung sein. Nathan wird sich um dich kümmern.“
„Da bin ich mir nicht so sicher.“
„Er liebt dich. Er hat es mir gesagt. Er wird für dich da sein, Mom.“
Vielleicht wäre er das gewesen, vorher, bevor sie durchgedreht war und ihn verjagt hatte.
Noch immer wusste sie nicht recht, was eigentlich geschehen war. Es war, als hätte er eine tief sitzende Angst in ihr aufgerührt, als er ihr seine Liebe gestand. Eine Angst, dienicht zuließ, dass sie an eine zweite Chance glaubte. Denn genau das war er.
Cody war zwar das Einzige, woran sie denken sollte, aber sie vermisste Nathan. Sie wollte ihn gern anrufen, wusste aber nicht, was sie ihm sagen könnte.
„Cody, bitte! Noch nicht!“
„Heute nicht“, stimmte er ihr zu. „Aber bald.“
Sie wusste, dass er in jeder Sekunde eines jeden Tages Schmerzen litt. Und sie wusste auch, dass es nur schlimmer werden würde. Ihn darum zu bitten, noch länger durchzuhalten, war selbstsüchtig und falsch, und doch konnte sie ihr Kind nicht freigeben.
„Ich hab
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