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Supervision - Grundlagen, Techniken, Perspektiven

Supervision - Grundlagen, Techniken, Perspektiven

Titel: Supervision - Grundlagen, Techniken, Perspektiven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.H.Beck
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    Dabei wurde auch deutlich, dass die Supervision „gleichsam ein Seitenast am Baum der Therapie ist“. Inzwischen haben nahezu alle bekannten Richtungen von Beratung und Psychotherapie eigene Konzepte und Ausbildungsgänge zur Supervision entwickelt. Inhaltlich hat sich die Supervision aber längst von der Sozialarbeit und Psychotherapie emanzipiert und durch Arbeitsorientierung, Fallbezug sowie Schwerpunktsetzung auf Gegenwart und Zukunft andere Akzente gesetzt. Die meisten Supervisorinnen verwenden durchschnittlich mehr als drei Verfahren (Hege 1996, S. 104). Folglich sind die Supervisorinnen auch gegen eine Begrenzung der Supervision auf eine Richtung. Sieht man einmal von den wenigen schulenübergreifenden Theorieentwürfen (etwa von Rappe-Giesecke und Schreyögg) ab, so befinden sich viele Darstellungen in der Fachliteratur auf der Ebene einer Praxisbeschreibung, einer Praxeologie oder Praxiswissenschaft. Für die Realität des Supervisionsalltages gelten die Worte von Buer: „Jeder Supervisor muss sich das Verfahren wählen und zurechtschneiden bzw. den Verfahrensmix zusammenstellen und verkörpern, der es ihm ermöglicht, diese Qualität der supervisorischen Beziehung zu seinen Supervisanden herzustellen“ (1999, S. 24). In jedem Falle sollte ein Supervisor allerdings über die jeweilige Verwendung von Verfahren bzw. den jeweiligen Gebrauch von Methoden und Interventionen offen Rechenschaft ablegen können.
5. Schlussbemerkung
    Mein Anliegen war es, den Nutzen der Supervision für eine Vielzahl von Berufen zu beschreiben. Supervision ist ein interdisziplinäres Beratungs- und Weiterbildungsformat mit flexiblen Möglichkeiten. Die Anwendungsformen der Supervision sind immer vielfältiger geworden; man kann sie in den meisten beruflichen Feldern mit unterschiedlichen Zielen und Schwerpunkten einsetzen. Viele Jahre lang dominierte die Einzelsupervision. Dann kam durch die zunehmende Bekanntheit von Gruppenwissen und Gruppenpraktiken die Gruppensupervision,später noch die Teamsupervision hinzu. Innerhalb der letzten zehn Jahre tauchen dann eine Anzahl neuer Begriffe und Angebote auf: Leitungsberatung, Coaching, Organisationssupervision, Organisationsberatung sowie Organisationsentwicklung. Wirtschaftswissenschaftliches und organisationswissenschaftliches Denken ist bei manchen Supervisorinnen und Supervisoren zur ursprünglichen Feld- und Beratungskompetenz hinzugekommen. Wie schon erwähnt, müssen die Personalentwicklung sowie die ABO-Psychologie noch in Theorie und Praxis der Supervision integriert werden.
    Ich hoffe, dass auch deutlich geworden ist, dass die Supervision zu jenen Tätigkeiten gehört, deren „wirkliches Wesen man nur von innen her erkennen kann“ (Wittenberger 1990, S. 19). Das mag auch ein Grund dafür sein, dass viele Erkenntnisse und Leistungsmöglichkeiten der Supervision immer noch viel zu wenig bekannt sind. Die Stellungnahmen zur Supervision sind oft gespalten. Wer die Supervision noch nicht kennt, aber eventuell davon gehört hat, lehnt sie manchmal ab.
    Wer Supervision persönlich kennen gelernt hat, wird sie, von geringen Ausnahmen abgesehen, positiv bewerten und weiterempfehlen.
    Natürlich ist die Supervision kein allzuständiges Wundermittel; sie kann Probleme, die durch personelle oder finanzielle Mängel entstanden sind, nicht beheben.
    Den Leserinnen und Lesern, die Supervision noch nicht kennen, möchte ich einfach empfehlen, sie einmal auszuprobieren.
    Das folgende abschließende Schaubild geht über die Thematik dieses Buches hinaus. Es möchte die Supervision mit ihren Aufgaben und Möglichkeiten in einem größeren Zusammenhang hinsichtlich der „lernenden Organisation“ darstellen. Deutlich wird, dass die Supervision wie die anderen Verfahren sowohl „drinnen“ als auch „draußen“

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