Susan Mallery - Buchanan - 02
Sie hat so viel in ihrem Leben erreicht – ein erfolgreiches Unternehmen, eine große Familie, und jetzt hat sie gar nichts. Dir und Walker ist sie mehr oder weniger egal, und Cal und Dani lehnen sie offen ab. Niemand will etwas mit ihr zu tun haben.“
„So milde bist du in deinem Urteil sonst nicht“, sagte er.
„Ich weiß. Es liegt daran, dass ich sie in letzter Zeit nie sehe. Wenn wir wieder beide arbeiten, sie sich im Restaurant einmischt und abfällige Bemerkungen über mein Essen macht, werde ich sie auch wieder hassen. Aber bis dahin kann ich es mir leisten, gütig und nachsichtig zu sein.“
„Vielleicht bleibt Walker ja Geschäftsführer. Er könnte Gefallen daran finden.“
„Ich würde es mir wünschen“, sagte sie. „Aber so viel Glück werde ich wohl nicht haben. Außerdem würde er als Geschäftsführer an einer Sache dranbleiben müssen. Und das mag Walker nicht, denn es würde ja bedeuten, dass er sich an etwas binden müsste.“
Reid starrte sie an. „Wovon redest du überhaupt? Wenn du auf die Marines anspielst – das war einfach ein Job, den er an den Nagel gehängt hat.“
„Und warum ist er zu den Marines gegangen?“
„Um Gloria eins auszuwischen.“
„Ja, alle sagen das, ich weiß. Aber ich glaube es nicht. Ich glaube, da steckt viel mehr dahinter. Walker war schon immer sehr verschlossen. Aber vielleicht wendet sich nun ja alles zum Guten. Vielleicht tut ihm Elissa gut. Ich fand sie und Zoe sehr sympathisch.“
„Die beiden sind in Ordnung.“ Elissa war hübsch, und es war angenehm gewesen, sich mit ihr zu unterhalten. Ihm gefiel das an Frauen, mit denen er nicht vorhatte, ins Bett zu gehen. Bei den anderen war Konversation nur Zeitverschwendung. „Du irrst dich, was Walker betrifft. Er ist nicht verschlossen.“
„Was weißt du schon von ihm?“, fragte Penny. „Was weißt du von seinen Träumen? Oder von seinen Ängsten und seinen geheimen Wünschen?“
„Wir sind Männer. Wir reden nicht über solches Zeug.“
„Genau. Und deshalb hast du mich, mit der du darüber reden kannst. Cal hat mich und Dani. Wen hat Walker?“
„Keine Ahnung. Seine Kumpels aus dem Marine Corps?“
„Hast du jemals einen von ihnen kennengelernt? Bringt er je einen Freund mit?“
Reid war das Kreuzverhör unangenehm. Warum mussten Frauen nur immer über Gefühle reden? „Lass Walker in Ruhe. Es geht ihm gut.“
„Nein, es geht ihm nicht gut. Aber ich hoffe, dass es irgendwann einmal so sein wird.“
„Es sind Nachrichten auf dem Anrufbeantworter!“, sagte Zoe aufgeregt zu Elissa, die gerade von der Arbeit heimgekommen war und aus dem Auto stieg. „Mrs. Ford und ich haben zwei davon mitgehört, und es gibt sogar noch mehr.“
„Das ist ja toll“, sagte Elissa. Sie warf die Autotür zu und beugte sich zu ihrer Tochter hinunter. „Bekomme ich denn gar keine Umarmung?“
„Ach, Mommy!“ Zoe drückte sie kurz und zerrte dann an ihrem Arm. „Beeil dich, und hör sie dir an.“
Elissa ließ sich ins Haus ziehen. Und tatsächlich, das Lämpchen ihres normalerweise nicht sonderlich stark strapazierten Anrufbeantworters blinkte heftig. Es gab sechs neue Nachrichten. Elissa hörte sie sich an – es waren alles Schmuckbestellungen.
Offensichtlich hatten Dani und Penny ihre Kreationen nicht nur getragen, sondern auch überall angepriesen. Während der letzten zehn Tage hatte Elissa mehr als ein Dutzend Stücke verkauft und drei private Schmuckpräsentationen vereinbart. Wenn das so weiterging, konnte sie tatsächlich bald teureres Material kaufen und noch ein Sparbuch eröffnen.
„Du bist berühmt, Mommy“, sagte Zoe begeistert. „Alle kennen deinen schönen Schmuck.“
„Sieht fast so aus.“
Das Telefon klingelte.
„Hallo?“
„Ich möchte mit Elissa Towers sprechen, bitte“, sagte eine unbekannte Frauenstimme.
„Ich bin Elissa.“
„Oh, hi! Mein Name ist Marcia Bentley, ich bin für die Schmuckkünstler auf dem Kunsthandwerksmarkt zuständig, den wir jedes Jahr am 1. Mai veranstalten. Haben Sie schon mal davon gehört?“
Machte Marcia Witze? Natürlich war ihr die größte Schmuckausstellung in den Staaten bekannt! Elissa war bereits einige Male dort gewesen, um neue Ideen zu bekommen, und jedes Mal war sie überwältigt gewesen von dem Angebot und der Qualität.
„Selbstverständlich“, sagte sie rasch. „Eine wunderbare Sache.“
„Freut mich, das es Ihnen gefällt. Eine meiner langjährigen Ausstellerinnen kann diesmal wegen familiärer
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