Tagebuch der Apokalypse 02
ich den Wunsch (lies: Befehl) des Admirals etwa zehn Sekunden lang in mein Bewusstsein hatte einsickern lassen, erwähnte ich die offensichtliche Tatsache, dass ich gar nicht der Fuchs war, für den er mich hielt. Ich bin Marineoffizier, kein Türen eintretender Geheimagent im Sondereinsatz. Ich hatte mit solchen Unternehmen überhaupt keine Erfahrung.
»Ich weiß, was Sie früher gemacht haben«, erwiderte der Admiral. »Und ich habe beschlossen, dass Sie mit der Virginia nach China fahren, um zu diesem Unternehmen beizutragen. Ich weiß auch, was Sie in Texas gemacht haben. Wir haben den gesamten militärischen Mitteilungsverkehr aus der Zeit vor der Anomalie geprüft. Sie kamen auch darin vor, und zwar als ... sagen wir mal ... vermisst?«
Der Admiral runzelte ernst die Stirn. Dann sagte er: »Ich kann’s Ihnen offen gesagt nicht verübeln, mein Sohn. Damals gab’s keine Möglichkeit zu gewinnen. Aber vielleicht gibt es sie jetzt. Für den Fall, dass Sie jemanden mitnehmen wollen, den Sie kennen und dem Sie vertrauen: Auf dem Hubschrauber ist noch Platz für einen weiteren Mann. Ich überlasse es Ihnen. Sie reisen in drei Tagen ab. Das war alles, Commander.«
Ich konnte nur murmeln: »Aye, Aye, Sir.«
Dann salutierte ich und ging hinaus.
Da ich die Kabine in einem Zustand hochgradiger Verwirrung verließ, brauchte ich eine Weile, bis ich hörte, dass Joe mir zu meiner Beförderung gratulierte. Mit dem Commander hatte ich sogar einen Dienstgrad übersprungen. Joe händigte mir die dazu passenden Kragenspiegel aus und wünschte mir mehr Glück als dem Mann, dem das Eichenlaub vor mir gehört hatte. Ich schob es in die Tasche, da ich ohnehin nicht plante, es jemals zur Schau zu stellen. Dann machte ich mich auf zu meinem Quartier.
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