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Tagebuch der Apokalypse 02

Tagebuch der Apokalypse 02

Titel: Tagebuch der Apokalypse 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.L. Bourne
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zusammenzuckten.
    »Haben wir diese Idioten nicht davor gewarnt?« Ich rechnete nicht mit einer Antwort.
    Ich fragte John, wann wir den letzten Lagebericht des Flugzeugträgers erhalten hatten. Er erwiderte, er hätte seit meiner Rückkehr keine gute Inmarsat- Verbindung mehr hingekriegt. Er hatte die Antwort gegeben, als ich das Gefühl hatte, dass sämtliche Anwesenden gleichzeitig die gleiche Idee hatten und die Lampen über uns heller leuchteten.
    Das Störsignal verfolgte mich, seit Remote Six mich gefunden hatte. Nun schien unser gesamter Stützpunkt von der Außenwelt abgeschnitten zu sein. Wir hatten kein Frühwarnsystem. Und keinen Zugang zu irgendeinem Netz.
    18. November
    5.00 Uhr
    Wir haben gestern über Satellitentelefon eine Übermittlung empfangen. Nach meiner Ankunft hatte ich, falls es zwischen 12.00 und 14.00 Uhr zu einer Kontaktaufnahme kam, eine Wache mit dem Telefon stationieren lassen. Die gleiche mechanische Stimme wie immer wies den Empfänger der Botschaft an, den Textschirm anzuschauen. Der Text enthielt die Anweisung, mich mittels meines Dienstausweises ins Netz einzuloggen und in Übereinstimmung mit Exekutivdirektive 51 den Abschuss einzuleiten. Koordinatensätze für den Abschuss wurden ebenso übermittelt wie der physikalische Standort der Zusatzsteuerung. John und ich besprachen dies nach dem Abbruch der Telefonverbindung und verbrachten den Rest des gestrigen Tages mit der Überprüfung und Analyse der Informationen.
    Um 19.00 Uhr machten wir eine verblüffende Entdeckung. John, William und ich hatten bisher geglaubt, dieser Stützpunkt sei nur mit einer nuklearen Interkontinentalrakete bestückt gewesen. Nachdem wir die Instruktionen und Unterprogramme durchgegangen waren, stellten wir fest, dass sich in etwa einen Kilometer westlich von uns befindlichen Silos zwei weitere Atomraketen befanden, die auf ihr Startprogramm warteten. Die einzige Möglichkeit, sie abzufeuern, bestand offenbar darin, eine passende Kodierungsabfolge einzugeben, wenn mein Dienstausweis in einem Lesegerät steckt. Auf der Ausweiskarte befindet sich ein verschlüsselter Chip: der Schlüssel zum System. Mir fiel ein, dass die Karte vor Monaten während einer vom Flugzeugträger durchgeführten Versorgungsmission neu programmiert wurde. Uns wurden über das Iridium Abschusscodes zugeleitet. Also muss es theoretisch möglich sein, die Raketen abzufeuern.
    John vergeudete keine Zeit. um die auf dem Diagramm stehenden Koordinaten einzugeben. Rein zufällig beziehen sie sich auf einen Ort. der zehn Kilometer von der Position entfernt ist, an den sich der Flugzeugträger laut letztem Lagebericht begeben wollte. Er war zu einem Ort im Golf von Mexiko unterwegs, westlich von Florida, um eine Nachschub-Ergänzungsmission zu erfüllen. Remote Six hat also offenbar vor, die Kampfgruppe Flugzeugträger aus uns unbekannten Gründen zu vernichten. Da ich den Anordnungen des Bildschirmtexts bis hierher brav Folge geleistet hatte, wiederholte der Bildschirm die finalen Anweisungen und endete schließlich mit der Frage: »Haben Sie ausgelöst?«
    Die Frage blitzte viermal auf, bis ich die Verbindung schließlich abbrach. Dann machten wir uns auf die Suche nach der Zusatzsteuerung. Die Marineinfanteristen fanden die Tür zum Ersatzkontrollraum vor uns.
    Der Türrahmen glich einer alten Kohlenkellerschachttür. Schweres Laubwerk und Tarnnetze verhüllten den Einstieg. Die Tür bestand aus Stahl und erforderte einen Schneidbrenner, um reinzukommen. Ich sah keinen Grund für mich, zu bleiben, als die Marines den Kontrollraum besetzten. Ich überließ ihnen die Aufgabe, dafür zu sorgen, dass keine früheren Bewohner von Hotel 23 dort nisteten.
    18. November
    19.00 Uhr
    Der gestern und heute wiederholte Text befiehlt Auslösung der Abschusssequenz. Mit einem Unterschied. Die neu übermittelten Koordinaten variieren um einige Dutzend Seemeilen. Man hat sie der neuen Position der Trägerflotte angepasst. Ich habe den Funker gebeten, eine Botschaft ins Blaue zu senden, damit der Flugzeugträger ein weiteres Mal gewarnt wird. Er soll die Nachricht stündlich wiederholen, bis ich die Anweisung widerrufe.
    Das zum Ersatzkontrollraum entsandte Team hat die Tür aufgebrochen und entdeckt, dass der EKR eine bloße Kopie des Hauptkontrollraums ist - Unterkünfte etc. inklusive. Die einzige Schwierigkeit: Kein unterirdischer Tunnel verbindet die beiden Zentren. Der EKR meldet einen Austrittstunnel ähnlich dem im Grundriss des HKR. Im

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