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Tagebuch der Apokalypse 02

Tagebuch der Apokalypse 02

Titel: Tagebuch der Apokalypse 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.L. Bourne
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hatte.
    Eine unserer Ideen sah in Remote Six eine Art Sekundärregierung, die schon früher für den Fall installiert worden war, dass die Hauptregierung handlungsunfähig wurde. Der Begriff »Fünfte Kolonne« wurde ebenfalls diskutiert, da er Bezüge zu den vorliegenden Daten aufweist. John griff in der sicher abgeschirmten Informatikeinrichtung, in der wir uns aufhielten, auf einen Flachbildschirmrechner zu und führte uns ein Datennetz vor, das er kürzlich geknackt hatte. Es listete zahlreiche regierungsamtliche Einrichtungen mit Status Grün auf. Die einzige der vielen aktiven Einrichtungen, die ich erkannte, war ein pulsierender grüner Punkt in der Nähe von Las Vegas in Nevada.
    Nach einstündiger Konferenz war ich gerade auf die Diskussion konzentriert, als sich von hinten eine Hand auf meine Schulter legte. Ich sprang auf und schlug gegen meine Brust, weil ich meine Pistole ziehen wollte. Ich war jedoch nicht bewaffnet.
    Es war Tara. Meine offene Hand zitterte unbeherrscht. Ich wusste nicht, wie ich das, was ich empfand, erklären sollte. Mein Bewusstsein war noch draußen im Nichts. Selbst wenn ich es versucht hätte, hätte ich keine Pistole ruhig in der Hand halten können.
    Tara hatte uns Kaffee gebracht. Ich entschuldigte mich bei ihr und erklärte, ich sei aufgrund meines langen Aufenthalts im Freien noch immer etwas schreckhaft. Natürlich nickte sie und meinte, sie verstünde schon. Sie küsste mich auf die Wange und ging hinaus.
    Ich fasste alle wichtigen Punkte der Konferenz nochmal zusammen und eilte dann hinter ihr her. Ich erwischte sie bei sich oben im Korridor. Sie nahm mich schnell in die Arme.
    »Ich dachte wirklich, du wärst gestorben.«
    »Ich auch. Ich habe Zeiten hinter mir, die ...«
    »Sprich nicht drüber. Lass uns die Gegenwart genießen. Die Zeit, die uns geschenkt worden ist.«
    »Ich glaube, du hast Recht. Versuchen wir’s.«
    In diesem Moment bog John um die Ecke und sagte: »Was ich noch sagen wollte ...«
    Tara lachte nur und meinte, sie würde mich schon ausleihen, aber er sollte mich heil wieder abliefern.
    John lachte ebenfalls und versprach, sein Bestes zu tun.
    Er hatte ein Netzprogramm gefunden, das in das zuvor entdeckte Luftbildsystem eingebettet war. Obwohl viele Satelliten nicht mehr funktionierten und wahrscheinlich in der Atmosphäre verglüht waren, arbeiteten einige Mehrzwecksatelliten noch immer. Die Strahlungssensoren schienen noch zu funktionieren. Die Satellitenübertragung überlegte eine Karte der Vereinigten Staaten mit radioaktiv verseuchten Zonen. Dieses System konnte uns endlich sagen, in welchen Gebieten radioaktiver Niederschlag gefallen war und wahrscheinliche Orte nennen, an denen sich Schwärme von verstrahlten Untoten aufhielten.
    John hatte die letzten Wochen mit der Katalogisierung von Gebieten und der Verfolgung von Bewegungen verbracht, die offenbar mobil waren. Er hatte seine Dokumentation für den Fall, dass das System versagte, auf Papier festgelegt, wie schon vor ihm viele andere. Das System hieß »Ödland«. Vermutlich hatte ein zynischer Programmierer der USSSTRATCOM /NORTHCOM/ DHS das Verlusteinschätzungswerkzeug vor der Katastrophe getauft. John meinte, es sei in den beiden letzten Jahren nicht im Einsatz gewesen.
    Wir machten uns alle Gedanken über die Reaper- Drohne, die wahrscheinlich über unserem Stützpunkt kreiste. Ich gab bekannt, dass wir wirklich nicht das Geringste gegen sie tun konnten, da wir keine Angriffswaffen für fliegende Ziele hatten und die Drohne sich nie gegen mich oder Saien gerichtet hatte. Ich bezweifelte eigentlich nicht, dass die Maschine datenstrommäßig mit irgendeinem Kommandozentrum verbunden war und Echtzeit-Videoübertragungen von Hotel 23 empfing. Laut John waren die Satkom- Funkgeräte auf dem Flugzeugträger bei einer Panne draufgegangen, weswegen wir vor einigen Monaten kurzfristig die Verbindung zur Mannschaft verloren hatten. Der Lagebericht wurde über das sichere Netz des zwischen unseren Einheiten existierenden WAN und des funktionierenden Luft- Inmarsat-Netzwerks versandt. Einige Telefone dieser Art hatten wir vor langer Zeit bei einer Sammlungsexpedition erbeutet und für den Fall, dass das Hauptsystem abkackte, ein Nachrichtennetz mit dem Flugzeugträger aufgebaut.
    Die Kommunikationsstörung begründete der Lagebericht wie folgt: »Satkom- System wegen unzureichender Eindämmungsmaßnahmen gegen verstrahlte Untote beschädigt.« Ich fluchte so laut, dass alle Anwesenden

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